Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition)

nicht angesprochen, so dass ich das Gefühl habe, es ist ihm nicht recht, wenn ich zu ihm fahre.«
    Ich fragte sie daraufhin nach seinem und ihrem Verhalten in verschiedenen Situationen, um Hinweise zu bekommen, warum er so reagiert. Schließlich stieß ich auf einen entscheidenden Punkt. Sie hatte ihm bereits kurz nach dem Kennenlernen eine E-Mail geschrieben, in der sie sehr emotional ihre Gefühle offenbarte und von einer gemeinsamen Zukunft mit ihm – und warum eigentlich nicht mit Kindern? – sprach. Auf meine Frage, was sie über seine vergangenen Beziehungen wusste, antwortete sie: »Seine Ex hat ihn zu sehr eingeschränkt und ihn damit häufig zur Weißglut gebracht.« Ich brauchte nicht mehr viel zu sagen, die Journalistin verstand sofort. Mit ihren Zukunftsplänen – so spontan sie vielleicht von ihr dahergesagt waren – hatte sie eine Grenze überschritten, und nun befand er sich auf der Flucht.
    Bei vielen Männern ist es tatsächlich so, dass sie ihre persönliche Rückzugszone brauchen, ihre kleine Höhle, die so schnell keine Frau betreten oder gar kontrollieren darf. Versucht sie dort einzudringen, ist das eine Grenzüberschreitung, und auf Seiten des Mannes springen alle Ampeln auf Rot. Und dabei spielt es keine allzu große Rolle, ob ein Mann bereits fünfzig Jahre mit einer Frau zusammen ist oder gerade erst das erste Date mit ihr hatte. Allerdings ist die Fluchtgefahr, je kürzer die Beziehung ist, umso größer.
    Frauen sollten Männern ihren persönlichen Freiraum lassen und dort nicht mit Ansprüchen oder Zukunftsplänen aufzukreuzen. Wenn ein Mann spürt, dass ihm eine Frau seinen eigenen Raum bedingungslos zugesteht und sie darüber hinaus auch ohne ihn mit ihrem Leben zufrieden ist und zurechtkommt, dann wird er seine Rückzugszone auch nicht mehr als so viel attraktiver empfinden als den gemeinsamen Raum mit dieser verständnisvollen Partnerin.

Warum Sie Liebesbriefe liebt – und Er
einen Ghostwriter engagiert?
    Wahrscheinlich gibt es auf der Welt kaum eine Frau, die einen nur für sie geschriebenen Liebesbrief nicht romantisch findet. Allein schon die Idee des Mannes, der Angebeteten sein Herz schwarz auf weiß zu offenbaren, reicht, und das Frauenherz schlägt ihn zum Ritter. Wenn seine Zeilen dann auch noch mit Füller auf Leinenpapier glänzen, ist ihm der Ruhm einer meisterhaften Heldentat gewiss, der größer als der Sieg über einen Drachen ist. Zu Recht!
    Aber warum tun sich viele Männer so schwer damit, Liebesbriefe zu schreiben? Viele Männerherzen verzweifeln an dieser Aufgabe, weil sie Angst davor haben, dass sie den Brief nicht oder falsch versteht, ihn befremdlich, unfreiwillig komisch, zu schmachtend oder zu anzüglich findet. Also zittert er lieber eine Runde mit seiner Schreibhand, verliert sich in kreisenden Gedanken, wird immer verzweifelter, bis er lieber als Liebesbeweis einen Drachen bezwingt oder einen Ghostwriter engagiert, der den Tintenfederpfeil ins Herz seiner Angebeteten zu manövrieren weiß und somit eine zentnerschwere Last von seinen Schultern reißt.
    Hier meine Tipps an die Helden des Alltages, die sich doch an einem Liebesbrief versuchen möchten. Ein guter Liebesbrief muss in erster Linie echt und glaubwürdig sein. Du solltest der Brief sein und ganz in ihm aufgehen! Es ist dein Herz, das dir den Text diktiert. Zu Beginn musst du gar nicht wissen, was du ihr überhaupt schreiben möchtest. Liebesbriefe brauchen keinen Anfang und kein Ende. Manchmal reicht auch nur ein Ausspruch, ein Satz, und Worte verwandeln sich in reine Energie. Es ist natürlich nicht leicht, diese richtigen Worte für seine Gefühle zu finden. Am besten du stellst dir deine Liebste beim Schreiben deutlich vor. Schau sie dir vor deinem geistigen Auge an. Was ist es, was dir so an ihr gefällt? Was macht sie einzigartig? Warum ist gerade sie die Frau für dich? Schreib es auf! Sei dabei vorsichtig mit erotischen Phantasien und gehe sehr sparsam mit eigenen körperlichen Beschreibungen um. Schließlich möchtest du ihr Herz gewinnen und keinen Schönheitswettbewerb. Hast du drei, vier solcher starken Sätze zusammen, dann kannst du sie etwas ordnen und vielleicht noch kurz einleiten. Auf wertvollem und schön anzufassendem Papier (der Empfängerin entsprechend) mit der Hand in Tinte geschrieben, reichen sie vollkommen aus, ihr die Sinne zu rauben.

Was entscheidet über den Erfolg
eines ersten Dates?
    Ein Mann sollte sich wesentlich besser auf das erste Date vorbereiten