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Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition)

Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition)

Titel: Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Balian Buschbaum
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Selbstaufgabe des anderen. Dadurch wird dessen Groll immer größer, bis irgendwann – ausgelöst durch vielleicht nur eine Kleinigkeit – alles aus ihm heraussprudelt, und zwar mit einer solchen emotionalen Wucht, dass nichts mehr übrig bleibt vom zuvor so anstrengend behüteten Beziehungsfrieden.
    Was hilft? Bei Milch gibt es zwei Möglichkeiten, damit sie nicht überkocht. 1. Wir nehmen den Topf mit Milch rechtzeitig von der Kochstelle oder 2. wir schmieren die Seitenwände vorbeugend mit Butter ein. Wenn wir nicht wollen, dass in uns etwas hochkocht und wir dadurch die Kontrolle über unsere Gefühle verlieren, sollten wir frühzeitig mit unserem Partner über das sprechen, was uns stört. Auch dann, wenn es nur Kleinigkeiten sind oder wir denken, dass wir das alles ohne Probleme wegstecken können.
    Wenn wir aber merken, dass es in uns schon gewaltig brodelt und ein Überkochen zu verhindern kaum möglich scheint und dass uns das vielleicht öfter und bei immer unwichtigeren Anlässen passiert, dann sollten wir überlegen, ob nicht grundsätzlich etwas in unserer Beziehung in Schieflage geraten ist.
    Auch hier ist das Zauberwort, um alles wieder etwas geschmeidiger zu machen, Kommunikation. Allerdings ist eine ehrliche Aussprache leichter gesagt als getan, weil es ja meistens um mehr als um den reinen Sachverhalt geht. Kommt man alleine nicht weiter, sollte man nicht scheuen, die Hilfe eines Coachs oder Therapeuten in Anspruch zu nehmen. Es geht ja schließlich um existentielle Dinge.
    Warum gibt es überhaupt Konflikte, die die Beziehung vergiften? Wieder komme ich nicht um die Betrachtung unseres Egos herum. Ein verletztes Ego hat ein riesiges Zerstörungspotential, das blinden Machtwillen, Herabwürdigung und Gewalt auslösen kann. Immer wieder spielen hier eigene Frustrationen und nicht erfüllte Bedürfnisse eine große Rolle. Psychologen haben zum Beispiel herausgefunden, dass Menschen, die sich im Streit schnell zurückziehen oder beleidigt reagieren, oft über ein geringes Selbstwertgefühl verfügen. Aber anstatt, dass wir uns einmal intensiv mit unseren Macken auseinandersetzten, mäkeln, kritisieren und biegen wir lieber an unserem Partner herum. Vielleicht sollten wir öfter, wenn uns etwas so richtig auf die Nerven geht, fragen, warum das so ist und ob tatsächlich der Partner die wahre Ursache für unseren Unmut ist?
Eine Parabel aus dem Orient:
Da stritten sich Mann und Frau, wer von ihnen das Sagen habe.
Der Mann behauptete: »Ich bin der Kopf und entscheide.«
Und die Frau erwiderte: »Ich bin nur der Hals. Aber ich bewege dich, wohin ich will …«

Warum hören wir unserem Partner
nicht richtig zu?
    Wir schenken unserem Partner nach einer gewissen Beziehungszeit nicht mehr unsere volle Aufmerksamkeit, weil wir glauben, dass seine Reaktionen für uns voraussehbar sind. An seinen Gedanken und möglichen Antworten sind wir nicht mehr interessiert, weil wir annehmen, alles, was er sagen könnte, bereits zu kennen. Das ist der Anfang vom Ende einer guten Beziehung.
    Denn unser Partner ist kein System, das, einmal entschlüsselt, immer die gleichen Ergebnisse ausschüttet. Wenn das so wäre, würde die Vorhersehbarkeit schnell gähnende Langweile hervorrufen (die in nicht wenigen Beziehungen tatsächlich existiert).
    Wir können vielleicht behaupten, die künstlichen Blumen in unserem Wohnzimmer zu kennen, denn schließlich können wir davon ausgehen, dass diese für ziemlich lange Zeit das bleiben, was sie augenblicklich sind: unbeweglich und veränderungsresistent. Aber unser Partner? Ist er auch so leblos und statisch? Ihm dies anzulasten wäre vermessen. Wir verändern uns täglich. Nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich. Unsere Gedanken, die uns in den Kopf kommen, die Luft, die wir atmen, das Wasser, das wir trinken, all das verändert uns sekündlich. Wenn wir von unserem Partner jetzt ein Foto machen würden, wäre sein optischer und emotionaler Zustand im Moment der Aufnahme nach Abdruck des Auslösers schon vergangen. Das abgelichtete Objekt wäre Teil der Vergangenheit, während unser Partner frisch und blühend vor uns stünde.
    Wenn wir versuchen, unseren Partner tagtäglich neu zu sehen und zu entdecken, dann wird die Beziehung wieder zu einem höchst lebendigen Abenteuer. Das fängt bei der täglichen Kommunikation an. Wenn wir unserem Partner immer wieder dieselbe Antwort auf die verschiedensten Fragen geben, ist das nicht nur wenig aufmerksam, sondern tötet beim

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