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Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition)

Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition)

Titel: Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Balian Buschbaum
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gesellschaftlichen Horizont
    Rosa für Mädchen, blau für Jungs.
Sind Rollenbilder angeboren?
    Mädchen bekommen Puppen, Jungs Rennautos geschenkt, so ist das eben! Geschlechtsspezifische Klischees hinsichtlich Mädchen und Jungen sind nicht totzukriegen. Die Spielzeugindustrie hat sich ganz darauf eingestellt und unterstützt diesen Trend. Während die Spielzeugabteilungen für Mädchen in Rosa, Plüsch und Prinzessinnen-Look versinken, dominieren in der Jungs-Ecke Autos, Traktoren und Piraten-Abenteuer. Ich finde eine solche geschlechtsspezifische Ausrichtung sehr einschränkend für Kinder. Sie sollte weder Maßstab unserer Erziehung sein, noch sollten wir sie als Anforderungen an unsere Kinder formulieren.
    Auf dem Spielplatz in einem Park beobachtete ich einmal eine Gruppe von etwa fünf- bis sechsjährigen Kindern. Die scheinbar selbstverständliche Rollenübernahme in ihrem Spielverhalten faszinierte mich. Noch beeindruckender empfand ich aber das Verhalten eines kleinen Mädchens, das einfach aus dieser Rollenverteilung ausbrach.
    Vier der Mädchen saßen friedlich im Sandkasten und spielten Kuchenbacken, während zwei andere die Schaukel für sich vereinnahmt hatten. Sie versuchten, sich gegenseitig in der Schaukelhöhe zu überbieten und genossen sichtlich das Adrenalin, das beim Auf- und Abschwingen durch ihre Körper schoss. Die anwesenden Jungs hatten sich in zwei Gruppen aufgeteilt. Die erste bewachte das aus Stöcken, Zweigen und Blättern selbst erbaute Indianerhaus, während die andere Gruppe durch das angrenzende Gebüsch schlich und offensichtlich einen Kriegszug imitierte. Als Schwerter dienten ihnen krumme Äste, und aus den Überresten eines zerfetzten Mülleimers hatten sie ihre Schutzschilde gebastelt. Ihre Gesichter waren kampfeslustig, und die Kommunikation untereinander hatten sie auf das Notwendigste reduziert. Lediglich der Anführer gab immer wieder geheime Zeichen, und als er endlich das Zeichen zum Angriff gab, rannten und brüllten die Jungs los. Bei ihrem Angriff zertraten sie die Sandkuchen der Mädchen und rannten alles um, was ihnen in den Weg kam, nur ein Ziel vor Augen: die Festung zu stürmen. Hier zeigte sich mir eine Meisterleistung der Schauspielerei, es gab Tote, Verletzte und stolze Sieger. Und es gab ein kleines Mädchen, das das Spiel der Jungs gar nicht so toll fand. Während die anderen Mädchen grimmig und traurig im Sandkasten sitzen blieben und sich bereits mit ihrem Schicksal abgefunden hatten, schnappte sich dieses Mädchen, das zuvor alles von der Schaukel aus beobachtet hatte, ohne Vorankündigung das Schwert des Anführers und warf es, so weit es konnte, in ein nahegelegenes Gebüsch. Der Junge war perplex, fasste sich aber schnell wieder und dirigierte seine Untertanen selbstbewusst zum Gegenangriff. Die Sandkasten-Mädchen versuchten, den drohenden Streit zu schlichten, und machten andere Spielvorschläge, nur um die Jungs abzulenken und zu besänftigen. Nur der kleine Wildfang zeigte sich so gar nicht mit der Vorsicht der anderen Mädchen einverstanden. Er war zum Kampf bereit. Als die Jungs schließlich vor seiner Sprachgewandtheit und Entschlossenheit kapitulieren mussten und sich zunehmend provoziert fühlten, wurden sie ungeduldig und wütend und zerstörten auch noch die übriggebliebenen Kuchen, klauten die Haargummis der Mädchen und warfen ihre Fahrräder um. Schon flossen die ersten Tränen. Nur der kleine Wildfang sah sich jetzt endgültig zum Handeln gezwungen und warf sich auf den tonangebenden Jungen, prügelte sich mit ihm und schimpfte über seine Rücksichtslosigkeit. Die übrigen Mädchen fassten jetzt ebenfalls Mut, da sie eine von ihnen in Gefahr sahen, und griffen nun aktiv in das Geschehen ein. Mit ihrem entschlossenen, gemeinsamen Auftreten zeigten sie Stärke gegenüber den Jungs und beendeten den Streit schnell in ihrem Sinne.

Werden Ängste vererbt?
    Nicht vererbt, sondern übertragen. Eltern übertragen sehr oft ihre Ängste und Unsicherheiten, die zum großen Teil aus der eigenen Kindheit stammen, auf ihr Kind. Da läuft zum Beispiel ein Hund wedelnd auf das Kind zu, das Kind freut sich, aber die Eltern nehmen es gleich schützend an die Hand, weil der kleine Chihuahua den Nachkömmling mit einem Happen verschlingen könnte. Die unbekümmerte Freude des Kindes ist plötzlich wie weggeblasen, denn es hat die Angst der Eltern gespürt. Von nun an wird es einen Hund immer mit dem negativen Gefühl der Angst in Zusammenhang

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