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Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition)

Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition)

Titel: Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Balian Buschbaum
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weil sie es als Motor des so einfach funktionierenden Männergehirns verstehen. Ich glaube, dass Testosteron zwar einen gewissen Beitrag zur einfacheren Sicht auf die Dinge leistet, es aber gewiss nicht die einzige und schon gar nicht die effektivste Methode zur Linderung bedrückender Gedanken ist. Im Endeffekt haben wir selbst die Macht über unsere Gedanken, wenn wir nur lernen, richtig mit ihnen umzugehen und sie zu kontrollieren. Kontrolle soll dabei nicht Unterdrückung bedeuten. Wer unterdrückt, handelt nicht natürlich und wird immer eine störende Stimme in seinem Kopf haben, die ihm mal leise, mal schreiend signalisiert, dass da etwas zum Vorschein kommen möchte. Dabei entsteht ein innerer Kampf, der für den gesamten Organismus Stress bedeutet.
    Kontrolle meint vielmehr das Wissen über sich selbst und die bewusste Entstehung der eigenen Gedanken. Viele Menschen sind sich jedoch der anhaltend plappernden Stimmen in ihrem Kopf gar nicht bewusst und können sich nur schwer vorstellen, dass sie einen bewussten, entspannten Zustand erreichen können. Wenn wir diesen Zustand jedoch einmal gefühlt haben, dann möchten wir ihn nie wieder verlieren.

Eigentlich könnte ich glücklich sein.
Ich habe aber das Gefühl, dass mir etwas fehlt.
Wonach soll ich suchen?
    Lena hatte eigentlich alles. Sie war eine erfolgreiche Sportlerin, lebte in einer Familie, die sich liebevoll um sie kümmerte, ging auf eine gute Schule, war hübsch anzusehen und sehr beliebt. Eigentlich hätte sie glücklich sein können, stattdessen stand sie sich immer selbst im Wege. Ihre Ansprüche an sich waren so hoch, das sie ihnen nie gerecht werden konnte. Sie hatte von außen keinerlei Einschränkungen, sich frei zu entfalten, aber sie ließ es zu, dass sie sich selbst einschränkte und verunsicherte. Lena lebte meistens in der Vergangenheit – erinnerte sich an jedes Detail einer Begebenheit und versuchte in Gedanken Vergangenes zu verändern –, oder sie befand sich irgendwo in der Zukunft, sorgte sich und war ständig bemüht, schon im Voraus alle Eventualitäten abzuwägen.
    Nach einem Wettkampf fuhr ich sie nach Hause. Immer weiter hatte sie sich zurückgezogen, und ich nahm mir vor, bedingungslos ehrlich zu ihr zu sein. Ich fragte Lena nach dem Grund, weshalb ich sie nie lachen sehe. Sie schaute weiter melancholisch aus dem Fenster und ignorierte mich. An ihrer Stelle antwortete ich: »Deine Gedanken und deine Einstellung zum Leben sind schuld daran!«
    Dann sagte ich ihr, dass ich nun eine etwas andere Art der Konversation mit ihr führen wollte. Ich würde ihr Fragen zu ihrem Leben stellen, und jedes Mal, wenn ihre Antwort negativ ausfiel, würde ich auf die Hupe drücken, um ihr zu signalisieren, dass das die falsche Antwort für ein glückliches Dasein war. Um uns munter einzustimmen, befragte ich sie zunächst zu ihrer täglichen Situation. Da ich wusste, dass sie zu den Besten in ihrer Klasse gehörte, wollte ich etwas über Lenas Hausarbeit erfahren, in der Hoffnung, eine positive Antwort zu erhalten.
    Wie aus der Pistole geschossen antwortete sie hektisch: »Die Schule ist scheiße, mein Abitur habe ich jetzt schon verhauen. Und die Wettkämpfe stressen mich nur.«
    Ich hupte. Sie schaute kurz verdutzt auf, ließ sich weiter aber nichts anmerken. Also entgegnete ich: »Das Beste, das du tun kannst, ist das zu geben, was in dir steckt.« Mit einem Augenzwinkern fügte ich hinzu: »Und wenn das Abitur so schlecht ist, dann kannst du doch cool bleiben, das Jahr einfach wiederholen und dich wieder etwas mehr auf den Sport konzentrieren. Es gibt eine ganze Reihe berühmter Menschen, die nicht nur einmal durchgefallen und trotzdem ihren Weg gegangen sind.« Lena fiel fast aus allen Wolken, als ich zu Ende gesprochen hatte: »Wenn ich einmal durchs Abitur falle, dann falle ich auch ein weiteres Mal durch und werde nie studieren können!«, behauptete sie trotzig.
    Ich hupte erneut und bekam strafende Blicke von meiner Beifahrerin und vom Autofahrer neben mir zugeworfen. Unbeirrt fuhr ich mit meiner Fragestunde fort: »Warum nimmst du überhaupt an Wettkämpfen teil, wenn sie dich nur stressen und dir keinen Spaß mehr machen?«
    Eine Antwort wie aus einer Anleitung fürs Unglücklichsein folgte: »Ich will gut sein, bin aber in gar nichts gut!«
    Ich drehte fast durch und ließ nun meine Hand einfach auf der Hupe liegen. Nach ein paar Sekunden fing sie an zu lachen. Ich hatte es geschafft, kurz vor unserer Ankunft hatte ich

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