Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition)
rote Pusteln gesellten. Diese allergische Reaktion hielt über eine Woche an und war abgesehen von der entwachsten Bauchhälfte kein schöner Anblick.
Dies war meine einzige und hoffentlich letzte Erfahrung mit Wachs. Zumindest aber kann ich jetzt bei manch einem Frauengespräch mitreden. Nun empfinde ich noch mehr Respekt all jenen Frauen gegenüber, die ihre Rasur und Pflege auf diesem Wege bestreiten. Esperanza erzählte mir später noch, es sei in Lateinamerika üblich, dass sich sowohl Frauen als auch Männer im Intimbereich entwachsen. Eine Erfahrung, auf die ich gerne verzichte.
Welchen Stellenwert hat die Natur für dich?
Als Kind liebte ich Tiere, aber nur solche, die mit mir spielen oder die ich streicheln konnte. Jede Form von Insekten dagegen war mir völlig fremd. An einem Sommertag hatte ich mir vorgenommen, Fliegen zu fangen, um ihnen dann die Flügel auszureißen. In einem Kung-Fu-Film hatte ich gesehen, wie ein Meister einen Goldfisch mit bloßer Hand aus einem Teich gefischt hatte. Da kein Fisch in der Nähe war, erkor ich Stubenfliegen für meine Fang-Versuche aus, weil ich annahm, dass sie eine ähnliche Reaktionszeit aufwiesen wie Goldfische, wenn es darum geht, vor den Händen des Fängers zu entfliehen.
Ich war damals sehr grausam zu diesen Lebewesen, weil ich vollkommen unbewusst mit mir und meiner Umwelt umgegangen bin. Als ich älter wurde, tat mir mein damaliges Fliegen-Morden unendlich leid und ich sendete viele entschuldigende Gedanken hinauf ins Universum, damit es mir verzeihen möge. Je älter ich wurde und je mehr ich die kleinen Dinge zu schätzen und zu lieben lernte, desto mehr wurde mir auch bewusst, in welcher Beziehung ich zu mir selbst stehe. Plötzlich verstand ich, dass nur, wenn ich mich selbst annehme, ich auch jedes andere Lebewesen, jeden Floh und jeden Grashalm respektieren und ihnen meine Liebe und meine Achtsamkeit schenken kann. Im Prinzip ist es ganz einfach: Bin ich verbunden mit mir, dann bin ich auch verbunden mit der Welt! Aber dieses Bewusstsein entspringt nicht unserem Verstand, sondern reift in unserem Gefühl.
Ich glaube, dass der Mensch von allen Lebewesen und allen Dingen, die im Universum existieren, etwas lernen kann. Denn alles, was in unserem Kosmos seinen Platz gefunden hat, hat seine Berechtigung und ist für irgendetwas nützlich. Jedes kleine Detail trägt unendlich viel Schönheit in sich. Wir nehmen uns nur viel zu selten die Zeit dafür, uns und alles um uns herum zu betrachten, weil wir viel zu beschäftigt damit sind, Dingen hinterherzujagen, die uns nicht glücklich machen.
Jedes Mal umgibt mich solch ein wunderschönes Gefühl, wenn ich mit der Natur verbunden bin, dass ich manchmal meine Hand auf die Rinde eines Baumes lege und verharre. Natürlich macht sich die Stimme des Verstandes in mir darüber lustig, aber gerade Bäume haben eine wahnsinnig ansteckende Energie und sind voller positiver Schwingungen, die viel stärker sind als alle rationalen Zweifel.
Was ist für dich das Schöne am Menschsein?
Das Schöne am Menschsein besteht in unserer Fähigkeit, unseren Verstand mit unserem Sein verschmelzen zu können. Diese besondere Eigenschaft unterscheidet uns von den Tieren, die einfach sind, ganz ohne einen bewertenden, urteilenden und vergleichenden Verstand. Da gibt es keine schönere Giraffe, keinen dünneren Hintern irgendeiner Kuh, und das Eichhörnchen ist auch nicht eifersüchtig auf das Kaninchen, weil es in einem paradiesischen Bau unter der Erde wohnt, während es selbst auf schwankenden Bäumen hausen muss. Keinen Verstand zu haben hat zwar durchaus viele Vorteile, aber leider auch einen entscheidenden Nachteil: Tiere können in ihrem Bewusstsein nicht wachsen. So wie sie kommen, so gehen sie. Dem Menschen hingegen steht die Möglichkeit offen, in seinem Bewusstsein bis ins Unendliche zu wachsen und sich zu transformieren. Dann kann er auch schon mal seinen Verstand verlieren, ohne gleich verrückt zu werden. Wir brauchen unseren Verstand nur dann zu benutzen, wenn wir ihn benötigen, und sollten ihn ausschalten, wenn er uns behindert.
Auf was verlässt du dich, wenn du
Entscheidungen triffst?
Auf mein Bauchgefühl. Der Mensch weiß intuitiv, was gut für ihn ist. Diese Intuition entsteht aus keinem Mangelzustand, sondern vermittelt uns ein Gefühl der Zuversicht, dass unsere Vorhaben nicht scheitern werden. Das einzige Hindernis, das wir auf diesem Weg überwinden müssen, ist unser kontrollbesessener Verstand, der
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