Frauenversteher
plaudern, ich freue mich natürlich über weitere Komplimente.«
Klasse macht Claudia das. Sie gibt Peter noch ein wenig Zeit, um sich mental auf das nicht ganz einfache Thema einzustellen, gleichzeitig gibt sie ihm die Gelegenheit, sich als Kavalier zu präsentieren, sehr gut!
»Nach dem Essen möchte ich das eingangs erwähnte Thema Familienplanung wie beschrieben mit dir besprechen.« Peter schmunzelt, legt leicht den Kopf auf die Seite, nickt zustimmend. Dann nimmt er Claudia abermals in den Arm und küsst sie. Er hat sie verstanden.
Claudia hat hier alle wichtigen Aspekte einer gekonnten Gesprächseröffnung gegenüber einem Mann hervorragend umgesetzt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die beiden ein tolles Gespräch führen werden, in dem sie sich prima verstehen.
Praxistipp für Frauen und Männer
Sie können den Dialog zwischen Claudia und Peter als Mustervorlage für Ihre eigenen partnerschaftlichen Gesprächseröffnungen nehmen, wenn Sie sich im Umgang damit noch unsicher fühlen. Später dann können Sie immer weiter variieren und Änderungen vornehmen, ganz wie es in Ihrer Partnerschaft am besten funktioniert.
Die Liebe und ihre Folgen
In den vorangegangenen Kapiteln haben wir anhand zahlreicher Beispiele sehen können, wie unterschiedlich Mann und Frau sind und wie schwierig es mitunter sein kann, für grundsätzliches Verständnis untereinander zu sorgen. Warum, so könnte man sich fragen, geben die Menschen das Projekt zwischengeschlechtlicher Zweisamkeit dann eigentlich nicht auf? Wenn Mann und Frau so unterschiedlich sind und die Kommunikation innerhalb der jeweiligen Geschlechtergruppen ohnehin viel besser klappt, wäre es dann nicht für alle einfacher und besser, wenn die Frauen unter sich blieben und die Männer ebenfalls? Gäbe es dann nicht wesentlich weniger Probleme und mehr Verständnis? Woran liegt es, dass seit Anbeginn der Menschheit Mann und Frau die Finger nicht voneinander lassen können?
Es ist natürlich die Liebe.
Die Liebe zwischen Mann und Frau ist ein interessantes Phänomen. Rätselhaft und oft unerklärlich schießt Amor seine Pfeile unter die Menschen, und nicht selten erwischt es sie völlig
unvorbereitet. Aber macht nicht genau dies mitunter auch den Reiz der Liebe aus? Die Liebe bringt Mann und Frau trotz (oder gerade wegen?) aller Unterschiede zueinander und hält sie auch (hoffentlich) beieinander. Es gibt Paare, die sind so sehr ineinander verliebt, die haben (anfangs) sogar den Eindruck, sie würden sich auch verstehen.
Diejenigen unter Ihnen, die an dieser Stelle schmunzeln müssen, sind natürlich die in Liebesdingen Erfahrenen, denn Sie wissen bereits, dass dieser Eindruck täuscht. Vom Nebel einer neu erwachten Liebe umgeben sieht man in der Anfangszeit einer Beziehung weniger die Unterschiede als die Gemeinsamkeiten. Wobei ich an dieser Stelle feststellen möchte, dass das komplette Verstehen, auch das Frauenverstehen, für Liebe nicht unbedingt zwingend notwendige Voraussetzung sein muss. Es gibt viele Männer, die ganz offen sagen: »Ich verstehe diese Frau nicht! Aber ich liebe sie.« Liebe kann auch ohne das große Verständnis funktionieren. Allerdings sollte Sie dies, meine sehr verehrten Leserinnen und Leser, nicht davon abhalten, nach gegenseitigem Verständnis zu streben. Je mehr Sie vom anderen verstehen, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Liebe noch besser funktioniert und länger Bestand hat, so viel ist sicher. Verständnis kann nicht schaden, Unverständnis schon.
Kinder sind etwas Wunderbares, oder?
Wenn die Liebe zwischen Mann und Frau groß ist und das Verständnis halbwegs gegeben, dann kann es mitunter dazu kommen, dass sich die beiden sogar vermehren. Sie bekommen Kinder, gründen eine Familie und geben ihr Erbgut weiter, was ganz wunderbar ist. Es gibt natürlich Ausnahmen, was die Wunderbarkeit der Weitergabe beziehungsweise Vermengung elterlichen Erbgutes angeht. Bei einigen unserer Zeitgenossen fragt man sich wirklich, ob das Ergebnis so von den Eltern intendiert oder von der Gesellschaft gewollt war. Aber bleiben wir positiv und begrüßen die menschliche Fortpflanzung als grundsätzlich erstrebenswert. Denn in vielen
westlichen Industrienationen hapert es daran. Besonders in Deutschland vermehren sich die Staatsbürger kaum noch. Einige Statistiken munkeln, dass die Deutschen in nicht allzu ferner Zeit vom Aussterben bedroht sein werden. 39 Das bringt schon jetzt viele Probleme mit sich, die aber
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