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Frauenversteher

Frauenversteher

Titel: Frauenversteher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Hoefer
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Gewicht zu fallen scheinen. Babys brauchen ständig neue Kleidungsstücke, weil sie völlig unkontrolliert wachsen und einiges schon nach wenigen Wochen nicht mehr zu gebrauchen ist. Fahrtendienste zu Kindergarten, Hort oder später Schule, Sportverein, Musikausbildung oder außernachbarschaftlichen Freundesverabredungen werden von den wenigsten in ihrem Haushaltsbudget berücksichtigt. Damit ist aber noch lange nicht Schluss.
    Weitere Kosten, die Ihre Kinder verursachen, seien hier in aller Kürze aufgeführt. Kinder benötigen Nahrung, in den ersten Jahren erhalten sie sogar speziell hergestellte Babykost, Sie können also nicht einfach mehr von Ihrer Nahrung einkaufen. Diese spezielle Babynahrung ist so teuer und Sie benötigen regelmäßig so viel davon, dass von den Ausgaben der sorgenden Eltern eine ganze Industrie leben kann.
    Der Nachwuchs benötigt darüber hinaus Körperpflege. Ich rede hier einerseits von den großen Mengen an Windeln, andererseits von Cremes, Lotionen, Seifen und weiteren Toilettenartikeln. Auch dort erzählen uns Hebammen, Ärzte und die Werbung, dass wir Kinder in den ersten Lebensmonaten nicht einfach mit Kernseife und einem Bimsstein reinigen sollten. Sie brauchen schon etwas differenziertere Pflegeartikel.
    Wofür geben Sie als stolze Kinderbesitzer sonst noch Geld aus, das kinderlose Paare sparen, anlegen oder für Luxusartikel ausgeben können? Spielzeug? Wohnraum? Freizeitgestaltung? Bildung? Die Liste ließe sich fleißig erweitern und ist von Kind zu Kind sehr unterschiedlich. Mitunter hört man sogar davon, dass einige Eltern ihren Kindern die berufliche Ausbildung finanzieren, sie zum Musikunterricht anmelden oder, finanziell kaum vorstellbar, noch nach dem Studium punktuell finanziell bezuschussen. Aber das sind sicher überreiche und aufopferungsvoll selbstlose Eltern, die für die Statistik irrelevant sind.

Ferien mit Kind
    Kinder wollen in den ersten Jahren mit Ihnen zusammen in den Urlaub, die können Sie nicht einfach so allein zu Hause lassen, das ist sogar verboten. Wenn Ihre Kinder schulpflichtig sind, können Sie von jetzt auf gleich nur noch in der Hauptferiensaison in den Urlaub fahren. Finanziell gesehen ist das wirklich bemerkenswert. In der Hauptsaison liegen die Preise für Pauschalreisen (die lassen sich so prima vergleichen) bis zu hundert Prozent höher als außerhalb der Saison, Sie zahlen für den Urlaub mit Schulkindern also mitunter nicht nur das
Doppelte, nein, Sie müssen ja auch das Kind (oder mehrere!) noch mitnehmen, und auch das Kind reist in der Hauptsaison doppelt teuer. Somit zahlen Sie für sich selbst den doppelten Preis, für Ihren Partner ebenfalls und für das Kind auch.
    Sobald das Kind älter als zwei Jahre ist, und das ist bei Schulkindern komischerweise irgendwie fast immer so, zahlen Sie für das Kind mitunter bis zu fünfundsiebzig Prozent des Erwachsenenpreises. Beim Urlaub mit Schulkindern werden Sie dreifach abgestraft: 1. weil Sie nur noch in der Hauptferiensaison zu den teuersten Preisen reisen dürfen; 2. weil Sie außer für sich auch die Reisekosten für Ihre Kinder übernehmen müssen; und 3. weil Sie für Ihre Kinder ebenfalls die erhöhten Preise zu entrichten haben. Das ist bei all den anderen Kosten, die noch auf Sie zukommen werden, nur ein kleiner, aber erwähnenswerter Faktor.
    Der Reisepreis für ein Paar mit Kind erhöht sich in der Hauptsaison also locker auf dreihundert Prozent dessen, was ein Paar ohne Kind in der Nachsaison zahlt. Man könnte an dieser Stelle natürlich anmerken, dass niemand Familien mit Kindern dazu zwingt, Urlaub zu machen. Das ist sicher richtig, ich gebe dieses kleine, vereinfachte Rechenexempel lediglich jungen Leuten an die Hand, die noch keine Kinder haben, damit sie sich der finanziellen Tatsachen bewusst sind, bevor ein Kind da ist.
    Falls Sie ohnehin nicht gern in den Urlaub fahren und lieber ganzjährig für Ihre Firma und im Haushalt arbeiten, dann betrifft Sie die Urlaubsthematik kaum. Aber suchen Sie vielleicht einmal im Jahr ganz gerne für ungefähr vierzehn Tage Abstand, Ruhe und Kontemplation, dann sollten Sie dies doch bedenken.
    Ich möchte noch kurz anschließen, dass sich nicht nur die finanziellen Aspekte des Urlaubs komplett wandeln, auch die Art des Urlaubs selbst wandelt sich mit Kindern extrem. Ich erwähnte Ruhe und Kontemplation. Wenn Sie diese Dinge im Urlaub suchen, dann seien Sie gewarnt: Mit Kindern sind sie kaum oder nur überaus eingeschränkt möglich. Für

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