Frauenversteher
Vollzeit arbeiten, Karriere machen, beruflich richtig durchstarten und dementsprechend mehr Geld auf der Einnahmenseite verbuchen, andererseits haben sie auf der Ausgabenseite 400.000 Euro weniger. Dass solche Leute nicht Strafe zahlen müssen, oder? Das wäre doch ein schöner Beitrag zur immer aktuellen Diskussion um Familien, Nachwuchs und wie man die Deutschen wieder dazu animieren könnte, mehr Kinder zu bekommen. Mein Vorschlag: Nicht Familien mit Kindern mit ein paar Euro mehr »bezuschussen«, nein, laden wir die Dinks ganz verbindlich dazu ein, ihren Beitrag zur Generationensolidarität auf Augenhöhe zu leisten. Machen wir es doch so: Entweder sie bekommen mindestens ein Kind und ziehen es groß oder sie zahlen mindestens 200.000 Euro »Babyausfallprämie«. Ich glaube, dann
würde es bei uns in Deutschland in den Schlafzimmern auch wieder ganz anders zur Sache gehen. Diese Idee ist sogar in mehrfacher Hinsicht für den Staat vorteilhaft, denn
1. mit Inkrafttreten eines solchen Gesetzes würde sicher ein neuer Babyboom einsetzen, die Renten wären mittelfristig wieder sicher und Deutschland wäre als einziges Industrieland mit wachsenden Bevölkerungszahlen wieder einmal Vorreiter.
2. der Staat erhielte von allen verbleibenden Dinks im Lande jeweils 200.000 Euro Babyausfallprämie. Eine großartige Einnahmequelle, an der sich der Staat finanziell gesundstoßen könnte.
Nun, ich mache keine Familienpolitik, das können andere sicher schlechter, finde die Idee aber sehr amüsant. Fakt indes bleibt, dass Eltern mit Kindern eine um mehrere Hunderttausend Euro größere finanzielle Leistung erbringen, um sich Kinder anzuschaffen. Daher können wir konstatieren, dass die Kinder als Statussymbol ganz anderes Ansehen genießen sollten als zum Beispiel ein Auto.
Sollten Sie, liebe Leserin, lieber Leser, bereits Kinder haben, dann seien Sie stolz darauf. Ja, zeigen Sie allen, was Sie sich leisten können. Sollten Dinks mit einem fetten S-Klasse-Mercedes bei Ihnen punkten wollen, dann lächeln Sie milde, zeigen auf Ihre kleine Teppichratte und sagen: »Netter Versuch mit dem Mercedes, aber guck mal, was hier über den Teppich krabbelt!« Mit Kindern spielen Sie aus finanzieller Sicht in einer ganz anderen Liga! Sie gehen ein ganz anderes Risiko ein. Denn wenn Sie plötzlich doch einmal Geld benötigen, dann können Sie einen Mercedes nach zwei oder drei Jahren für die Hälfte des Geldes wieder verkaufen, den Windelpiraten nicht! Diese Hypothek wird weiter bedient, da ist geldtechnisch kein Plus zu machen.
Sollten Sie, liebe Leserin, lieber Leser, noch keine Kinder haben, vielleicht sogar zur Gruppe der Dinks gehören, dann
lassen Sie doch einmal Ihre Fantasie schweifen und stellen Sie sich vor, was Sie mit Ihrem Geld alles anstellen könnten. Sie könnten sich ein Haus kaufen, ein Boot, schöne Autos, tolle Urlaube in der Nebensaison machen und noch vieles mehr. Aber irgendwann werden Sie feststellen, dass Ihnen etwas fehlt. Sie werden bemerken, dass all Ihr Reichtum, all Ihre Häuser, Boote, Urlaube und Autos nicht ausreichen, um Paare mit Kindern zu beeindrucken. Paare mit Kindern wissen spätestens nach diesem Kapitel, dass sie mehr finanziellen Mut und größere finanzielle Chuzpe haben als all die Dinks mit ihren materiellen Anschaffungen. Falls Sie also noch zu den Dinks gehören, aber auch gerne wirklich dick auftragen wollen, falls Sie respektiert werden wollen, falls Sie möchten, dass man in Ihnen den Reichtum erkennt, der Ihnen wahre Anerkennung als Paar mit extremer finanzieller Potenz bringt, dann vermehren Sie sich. Zeugen Sie Kinder und zeigen Sie der Welt damit: Ich kann es mir leisten! Ich lache über Geld, ich werfe es für meine Kinder hinaus, es bedeutet mir nichts, ich leiste mir das! Gleich morgen Abend zeuge ich mein drittes Kind (dabei dürfen Sie sich vielleicht sogar ein wenig anzüglich und demonstrativ für alle sichtbar in den Schritt greifen). Was sagt ihr nun? Da staunt ihr, was?
Der kleine König – Kommunikation im Säuglingsalter
Bei all der großen Begeisterung, die hier für Kinder verbreitet wird, müssen Sie aber neben dem beschriebenen finanziellen Kraftakt und dem erforderlichen Pflegedienst bedenken, dass Kinder neben dem enormen Mehraufwand, den sie im Haushalt verursachen, keinen eigenen Beitrag zur Haushaltsführung leisten, sie helfen überhaupt nicht mit. Es ist übrigens nicht garantiert, dass sich das in späteren Jahren ändert. Da können Sie als
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