Freak Like Me (German Edition)
die von ihm abfiel?
Viel zu schnell stoppte das Lied, die Melodie verklang und irgendein Rock-Song wurde eingespielt. Ich löste nur widerwillig meine Hände von seinem Hals, konnte meinen Blick nicht von seinen Augen nehmen.
„Kommst du mit raus?“, fragte er mich über den Krach hinweg.
„Ja“, gab ich mit brüchiger Stimme zurück, wäre mir für diese Peinlichkeit am liebsten selber auf den Fuß getreten. Erneut fand seine Hand meine und er zog mich durch die Menschenmenge. Ich berührte Körper, versuchte die Disneyclique, Gwen und Grace zu ignorieren, die uns nachschauten. War es nicht immer so, dass die Verliebten nach draußen gingen und sich dann küssten? Aber das war doch auch sonst der Fall, wenn man rummachen wollte. Kalte Luft schlug mir entgegen und ich raffte mein dünnes T-Shirt enger um mich, während Jason mich von den gaffenden Menschen weg zog in die Gasse, in der ich ihm eine Ohrfeige verpasst hatte. Er ließ meine Hand zögerlich los, lehnte sich gegen die Wand und atmete tief aus.
„Das war ein krasses Spiel“, sagte er, lächelte mich an.
„Definitiv. Ich hätte nie gedacht, dass ein Frosch doch so schnell laufen kann“, feixte ich und rieb meine Arme. Er schaute mich kurz an, zog schließlich sein Hemd aus, das er über einem weißen T-Shirt trug.
„Hast du mich etwa beobachtet?“, ertönte es langsam von ihm, während er mir seine Jacke umlegte, doch sie weiterhin am Kragen festhielt, sodass ich mich nicht seiner Nähe entziehen konnte.
„Vielleicht“, murmelte ich leise.
„Hast du oder hast du nicht?“, bohrte er stur weiter, verharrte in dieser beengenden Position, die ich eigentlich nicht schlimm fand.
„Ja“, gab ich unter seinem Blick zu, der mir den Atem raubte.
„Und wieso?“, flüsterte er, brauchte nicht mehr laut reden, weil er sich zu mir runter lehnte und ich jeden Atemzug von ihm hörte. Erneut bekam ich fast einen Herzinfarkt.
„Weil ich dich süß finde“, kam es unüberlegt über meine Lippen. Blut schoss in meine Wangen.
„Ich fände es besser, wenn du mich heiß finden würdest“, lachte er rau, betörte mich damit und zog mich immer mehr in eine Art Trance.
„Habe ich je gesagt, dass ich dich nicht heiß finde?“, schmolz ich dahin. Ein zufriedenes Lächeln, das mich an Glückseligkeit erinnerte, huschte über seine Lippen.
„Eine andere Antwort hätte mich traurig gemacht“, hauchte er atemlos und dann spürte ich seine Lippen schon wieder auf meinen. Diesmal musste ich nicht nachdenken, ehe ich den Kuss erwiderte. Sanft bewegten sich seine Lippen auf meinen, während seine Hände nun seinen Hemdkragen los ließen und er diese auf meine erhitzten Wangen legte. Ich fühlte mich benommen, als hätte jemand mir literweise Morphium verabreicht. Es fühlte sich wundervoll an. Perfekt. Zu perfekt. Sanft drückte ich ihn von mir weg, starrte den Jungen an, der irritiert war.
„Weißt du, Jason, mein Problem ist, dass ich mich immer in Arschlöcher verliebe, wenn ich sie küsse und ich will mich nicht in dich verlieben, weil das nicht gut gehen würde“, ratterte ich runter und machte einen Schritt nach hinten, während Jason sich nicht bewegte, mich ungläubig anschaute.
„Außerdem bist du doch in dieses eine Mädchen verliebt und sie würde das garantiert nicht gutheißen“, fügte ich hinzu, sah dass er immer noch keine Reaktion zeigte.
„Es tut mir leid“, presste ich hervor, drehte mich um und stürmte davon.
„Ann!“, hörte ich ihn noch rufen, doch da bog ich schon um die nächste Ecke. Ich wollte nur noch in mein Bett und heulen. Wieso musste er mich schon wieder küssen?! Wahrscheinlich war ich für ihn nur eine Ablenkung, bis er sein Mädchen rumbekommen hatte. Irgendetwas in mir brannte, als hätte jemand Salz in eine offene Wunde geschüttet. Das trieb mir einzelne Tränen in die Augen. Herzlichen Glückwunsch, Ann Clancy, du hast es mal wieder geschafft, dich bis über beide Ohren in ein Arschloch zu verlieben, dass keins ist und eine andere liebt.
Ich sollte um sie kämpfen!
Ich konnte nicht anders, als ihr einfach nachzustarren. Meine Beine waren schwerer als Blei und ich war einfach nur sprachlos. Keine Ahnung, wie ich es geschafft hatte, ihren Namen zu rufen, aber sie hatte nicht gehört und war weiter gerannt.
Na, das hast du mal wieder prima hinbekommen, du Vollidiot!
, schimpfte ich mit mir selber, doch meine Muskeln waren weiterhin eingefroren.
„Was ist passiert?“, hörte ich Danny hinter mir
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