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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
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würden sich mit so einer Geschichte nicht zufrieden geben.
    Mit einem Seufzer fuhr ich mir durchs Haar und ließ von dem Löffel ab. Der Appetit war mir nun endgültig vergangen. Keine Ausrede und ich hatte nur noch knappe zweiundvierzig Stunden, um mir eine passende zu überlegen. Ich hörte die schleppenden Schritte von Jason. Stumm ließ er sich in Jogginghose und T-Shirt auf den Platz mir gegenüber fallen und betrachtete lustlos meine Cornflakes.
    „Guten Morgen Kinder. War eine harte Nacht, was?“, kicherte die Anakonda als sie den Raum betrat. Ich gab einen undefinierbaren Laut von mir und wandte mich meinem Getränk zu.
    „Das geht dich einen Dreck an“, murmelte Jason. Verwirrt blickte ich auf und schaute den Froschkönig an, der seine Arme verschränkt hatte und seinen Vater nicht eines Blickes würdigte.
    „Ich erbitte mir einen anderen Wortlaut von dir, Jason“, erwiderte dieser in einem ruhigen Ton, doch ich sah die Anspannung in seiner Körpersprache.
    „Ich werde mich aber nicht so gehoben ausdrücken wie deine Schwuchtel Freunde.“ Leicht schockiert sah ich Jason an, der die Worte regelrecht ausspuckte.
    „Können wir bitte normal miteinander reden?“, versuchte George, die Situation zu retten.
    „Normal. Normal. Klar. So normal, wie du bist und unsere Familie“, fluchte Jason.
    „Ich bin normal Jason“, sagte George nun bissig und seine Adern traten ein Stück hervor. Der Froschkönig erhob sich mit einem belustigten Gesichtsausdruck und stellte sich seinem Vater gegenüber.
    „Du bist schwul, nicht normal. Und hör auf so zu tun, als wärst du ein Kerl. Du bist ein Weichei. Also lass mich gefälligst in Ruhe“, zischte er und verschwand aus dem Esszimmer, ließ mich und seinen Vater verdattert zurück. Es herrschte ein betretenes Schweigen, das ich nicht brechen wollte. Ich wusste auch nicht, wie ich es hätte brechen sollen.
    „Es tut mir leid, dass du das mit anhören musstest“, ertönte die müde Stimme von George. Er fuhr sich genau wie sein Sohn durchs Haar, ehe er sich abwandte und die Wohnung verließ. Die beiden Männer ließen mich alleine mit den ekligen Cornflakes zurück. Jedoch waren diese in dem Moment ziemlich unwichtig. Viel mehr fragte ich mich, was Jason für ein Problem mit seinem Vater hatte. Schwul sein, war schließlich keine Straftat. Oder doch?
     
    Ein wenig erschöpft öffnete ich die Tür zu Jasons Zimmer. Ich hatte bis eben mein Zimmer und die Küche gestrichen, sodass ich nun völlig fertig war. Die Arbeit war aber eine gute Ablenkung und Ausrede gewesen, um Gwen nicht antworten zu müssen. Ich ließ mich auf mein vorübergehendes Bett fallen und streckte alle Viere von mir. Dass ich bis in die frühen Morgenstunden wach gewesen war, merkte ich mittlerweile mehr, als es mir lieb war. Ich gähnte herzhaft und schloss meine Augen, versuchte in das Land der Träume zu gleiten, das seine Pforten schon für mich geöffnet hatte.
    „Verdammt Danny, gib mir meine Brille zurück!“, hörte ich wen vor der Tür brüllen.
    „Komm und hol sie dir!“, antwortete jemand lachend. Ich versuchte, meine Ohren auf Durchzug zu stellen und konzentrierte mich auf meine müden Lider. Die Tür des Zimmers wurde mit aller Wucht aufgestoßen, sodass ich einen Windstoß wahrnahm. Das Gelächter, welches sich vorher noch vor der Tür befand, war nun in den Raum gelangt, verstummte jedoch sofort.
    „Ist sie tot?“, flüsterte die kräftige Stimme von Rapunzel.
    „Keine Ahnung. Vielleicht hat Jason sie nach der Ohrfeige umgebracht“, schlussfolgerte das kleine Rumpelstilzchen logisch. Ich ignorierte das Gerede und tat so als würde ich tief und fest schlafen. Innerlich hoffte ich, dass sie dann verschwinden würden.
    „Sie hat echt einen geilen Arsch“, stellte Rotkäppchen nüchtern fest. Ich reagierte nicht, denn ich schlief! Obwohl ich der Disneyfigur dafür gerne einen dummen Kommentar reingewürgt hätte. Auf dämliche Jungengespräche hatte ich wirklich keine Lust. Das war in meinem geschwächten Zustand nicht mehr tragbar für meine zerbrechliche Seele.
    „Ich verstehe auch nicht, was Jason gegen sie hat“, murmelte Rapunzel nachdenklich.
    „Sie ist zu intelligent für ihn. Das macht ihm Angst“, fügte Rumpelstilzchen fachmännisch hinzu.
    „Wer ist zu intelligent für mich?“, fragte plötzlich die mir nur zu bekannte Stimme vom Froschkönig. Wenn das so weiter ging, würde ich am Ende dieses Gesprächs traumatisiert sein. Wieso konnte ich nicht ein

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