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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
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mich jemand am Arm und zog mich auf die Beine.
    „Findest du es nett, Leuten Beine zu stellen, Chloe?“, hörte ich die scharfe Stimme von Jason. Verwundert sah ich auf, erkannte Chloe und Gefolgschaft am Rande stehen. Miss Piggy sah allerdings nicht besonders erfreut aus. Sie erinnerte mich eher an einen Kochtopf, der jeden Moment explodieren würde.
    „Es war keine Absicht“, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen.
    „Entschuldigen kannst du dich trotzdem, oder?“, fuhr er fort.
    „Entschuldigung, Ann“, kam über ihre Lippen, was mich wiederum verwirrte. Doch ich sah ihr an, dass sie lieber einen Besenstiel gefressen hätte, als das zu sagen. Es lag an Jason, dass sie so etwas über ihre Lipglossbeschmierten Lippen brachte.
    „Geht doch“, sagte er mit einem falschen Lächeln und sah den Pinguinen dabei zu, wie sie davon watschelten. Gerade als ich mich umdrehen wollte, um mich zu bedanken, war der Herr verschwunden. Ein wenig verdattert starrte ich abwechselnd Jason und der Hühnerfraktion nach. Die hatten allen Ernstes über meinen Kopf hinweg eine Diskussion geführt, in deren Mittelpunkt ich stand. Nur war ich nicht ein einziges Mal zu Wort gekommen. Und nun hatten sich beide Parteien davon gemacht. Irgendwie kam ich mir wie ein kleines Löwenbaby vor. Ich war bedrohlich für die Jäger, die versuchten, mich kalt zu machen, doch der große Löwe beschützte mich. Im Grunde war ich also ein Objekt der Begierde. Was für eine nette Abwechslung im Gegensatz zu der sonstigen Unterdrückung. Kopfschüttelnd machte ich mich auf den Weg zu meiner Philosophiestunde.
     
    Ich lauschte den Worten von Mr. Denninghoff und schrieb die wichtigen Informationen sauber mit. Zum Glück saß Jason außerhalb meines Blickfeldes. Ich glaube, andernfalls hätte er mir Fragen gestellt.
    „Mr. Black, dürfte ich erfahren, was sie an Mrs. Clancy so fasziniert, dass sie meinem Unterricht nicht folgen?“, ertönte die leicht belustigte Stimme meines Physiklehrers. Irritiert hob ich den Kopf und schaute hinter mich. Jason saß lässig wie eh und je auf dem Stuhl, fixierte mich mit seinem Blick. Seine Lippen hatte er zu einem minimalen Lächeln verzogen. Schnell wendete ich meinen Blick wieder nach vorne und wünschte mir, im Erdboden zu versinken. Das Ganze hier würde kein gutes Ende nehmen, das ahnte ich schon. Also kein gutes Ende für mich.
    „Fahren Sie ruhig fort. Ich beteilige mich nächste Stunde“, winkte er freundlich ab, sodass ein leises Gelächter in der Klasse ausbrach.
    „Mich würde wirklich interessieren, was Sie an Mrs. Clancy so fasziniert.“ Der junge Mann lehnte sich an den Lehrertisch und verschränkte die Arme.
    „Na gut“, hörte ich Jason zustimmen. Innerlich fing ich an zu beten, vergrub mein Gesicht in meinen Händen und verspürte den Drang, aus der Klasse zu stürmen.
    „Ann Clancy ist im Grunde wie ein Apfel.“ Schallendes Gelächter ertönte und ich blickte leicht gekränkt, verwirrt auf.
    „Dein Ernst? Du vergleichst mich mit einem Apfel?“, fragte ich ihn ungläubig durch die Klasse.
    „Jetzt lass mich doch erstmal ausreden, bevor du urteilst“, beruhigte er mich. Mein Blick wanderte wieder nach vorne, wo ich sah, dass Mr. Denninghoff ebenfalls am Schmunzeln war. Scheinbar hatte sich der gesamte Kurs gegen mich verschworen.
    „Wenn man Ann begegnet, denkt man, man weiß sofort, mit wem man es zutun hat. Dasselbe wie bei einem Apfel. Man erkennt ihn und stempelt ihn als einen ab, ohne zu wissen, wie er schmeckt. Und wenn man dann aber mal probiert und ihn isst, erkennt man dass anders schmeckt. Ann habe ich auch erst abgestempelt, aber wenn man mehr von ihr erfährt, sich mit ihr unterhält, merkt man, dass es sich nicht um einen normalen Apfel handelt. Sondern um einen der wie ein Apfel aussieht, aber nach Mandarine schmeckt.“ Erneut erntete Jason eine Reihe an Gelächter und ich wünschte mir ein schwarzes Loch, in das ich hineinspringen konnte.
    „Das Einzige, an dem ich noch arbeite, ist die Sache mit den Kernen. Die muss man mühsam herausholen, um herauszufinden, was genau das für ein Apfel ist. Ob es vielleicht eine Mutation oder gar Genmanipulation gab“, murmelte er nachdenklich. Diese Stimme hatte ich so noch nie gehört. Langsam drehte ich mich herum, musterte den Jungen, der mich immer noch anstarrte, kurz. Die blauen Augen durchbohrten mich, suchten nach meinen Kernen, die er nicht zu Gesicht bekommen würde.
    „Das war ein sehr interessanter Vergleich. Mrs.

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