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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
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halbnackter Footballer lief in diesem Raum rum. Zögernd ging ich auf den Froschkönig zu, der mich immer noch nicht registriert hatte. Vor seinen Füßen blieb ich stehen.
    „Alkohol und Drogen sind keine gute Mischung, was?“, hörte ich mich sagen. Der Kopf des Froschkönigs hob sich langsam. Eiskristallene Augen blickten mich genervt an.
    „Willst du mir eine Strafpredigt halten?“, krächzte er wütend. Ich atmete tief durch, denn im Grunde hatte ich wirklich Lust dazu, doch er sah so armselig aus, dass ich es nicht übers Herz brachte. Meine Hilfsbereitschaft war manchmal echt zum Kotzen.
    „Nein. Ich will dir helfen“, antwortete ich freundlich und leise. Dass er einen Kater hatte, war nicht zu übersehen. Ich legte meine Tasche ab, setzte mich neben den sonst so coolen Kerl und fing an, etwas zu suchen. Ich war kein normales Mädchen, doch hatte ich in dieser verdammten Sporttasche alles Überlebenswichtige.
    „Du willst mir helfen? Ist ja mal was ganz Neues“, murmelte er.
    „Halt deine Klappe, Froschkönig, und schluck die“, erwiderte ich und hielt ihm Aspirin und Wasser unter die Nase. Misstrauisch beäugte er das, was ich in der Hand hielt.
    „Wenn du mich vergiften willst, kannst du das auch einfach ins Essen mischen“, sagte er stumpf.
    „Wenn ich dich vergiften wollen würde, hätte ich das schon längst getan. Und jetzt nimm endlich die Tablette.“ Kurz blickte er mir in die Augen, suchte nach einem Anzeichen von Gehässigkeit, doch er wurde bitter enttäuscht. Ich meinte es wirklich nur gut, was mit ziemlicher Sicherheit auch an meiner Laune lag. Schließlich gab er nach, nahm er die Tablette und die Wasserflasche. Er beförderte die Medizin in seinen Mund und spülte diese runter.
    „Ich nehme an, das Klo hast du schon geliebt?“, umschrieb ich die Tatsachen liebevoll.
    „Ich hätte es am liebsten geheiratet.“ Ein leises Lachen entfuhr mir. Vielleicht war das Reptil gar nicht so bescheuert, wie es anfangs wirkte. Ich war einen Moment in Gedanken versunken und so schwiegen wir. Natürlich hätte ich gehen können, doch ich konnte das arme Schweinchen nicht alleine auf dem Boden sitzen lassen.
    „Marathonläuferin also“, durchbrach er nach kurzer Zeit die Stille.
    „Sieht so aus“, bestätigte ich seine Aussage.
    „Das ist die schlechteste Ausrede, die ich seit langem gehört habe“, stellte er kopfschüttelnd klar.
    „Wieso sollte es eine Ausrede sein?“, fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen nach.
    „Weil du kein bisschen wie eine Marathonläuferin wirkst.“
    „Es kann doch sein, dass ich vor längerer Zeit aufgehört habe“, meinte ich unschuldig.
    „Ich bitte dich. Kein Marathonläufer läuft oder geht so wie du. Da ist zuviel Geschmeidigkeit und Gefühl drin“, wehrte er ab, warf dabei seine Hände in die Luft. Ganz langsam verzog sich mein Mund zu einem Lächeln. Meine Augenbrauen schossen in die Höhe und ich wendete meinen Kopf zu Jason.
    „Du findest meine Gangart geschmeidig und gefühlvoll?“, fragte ich mit einem breiten Grinsen nach. Verwirrt schaute er mich an, bis er seine eigenen Worte registrierte und den
Fehler
bemerkte.
    „So war das nicht gemeint!“ Abwehrend hob er seine Hände, doch ich konnte nur nicken.
    „Oh doch. Es war genauso gemeint, wie du es gesagt hast!“, sagte ich, deutete mit dem Zeigefinger anklagend auf ihn.
    „Du drehst einem auch alles im Mund um, wenn man angeschlagen ist“, murrte er.
    „Nein, ich arbeite nur die Bedeutung heraus.“ Meine Worte unterstrich ich mit einem klitzekleinen Zwinkern.
    „Dann arbeite aus diesem Satz mal die Bedeutung heraus: Egal was für einen Scheiß du den anderen erzählst, ich kaufe dir das nicht ab.“
    „Naja. Ich würde sagen, dass du mir nicht glaubst“, erklärte ich und zuckte mit den Schultern.
    „Richtig gedeutet, Sherlock Holmes“, murmelte er anerkennend und ein kleines Lächeln umspielte die schmalen Lippen.
    „Jason?“, unterbrach ein lauter Ruf unsere Konversation. Die Tür zur Umkleide wurde aufgerissen und der Kopf von Rapunzel war zu sehen.
    „Na, ausgekotzt?“, meinte der mit einem schelmischen Grinsen.
    „Wenn er seinen Mageninhalt über mein Sachen entleert hat, bring ich ihn um!“, brüllte die vertraute Stimme von Danny und Gelächter der Footballer ertönte.
    „Was machst du denn hier?“ hörte ich die verwunderte Stimme von Rotkäppchen, der soeben den Raum betreten hatte, gefolgt von seinen Teamkollegen.
    „Sie hat Krankenschwester gespielt“,

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