Freak Like Me (German Edition)
offen trug sah der Kerl verboten gut aus. Kein Wunder, dass die Mädchen reihenweise auf ihn hereinfielen.
„Und was machen wir jetzt?“, kam es über meine Lippen.
„Wir könnten was Essen gehen“, schlug Jason vor.
„Gerne. Gibt es in diesem Kaff irgendwo einen vernünftigen Hotdogstand?“, fragte ich den Froschkönig, der mich verdutzt anschaute.
„Hotdogs? Du willst nicht richtig in ein Restaurant?“
„Bist du des Wahnsinns? Ich hab oft genug in solchen polierten Toiletten gegessen. Das brauche ich nicht mehr“, lehnte ich sein indirektes Angebot ab.
„Na gut. Dann komm mit“, wies er mich an und setzte sich in Bewegung. Ich beeilte mich ein wenig und lief schließlich neben dem Footballer her, der ab und zu einem Mädchen nachschaute.
„Willst du auch?“, riss er mich aus meinen Gedanken und hielt mir die glühende Zigarette hin.
„Ich rauche nicht.“
„Nicht mal auf einer Party?“, fragte er und nahm erneut einen Zug.
„Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie eine Zigarette geraucht. Nicht mal dran gezogen“, erklärte ich und entdeckte in der Ferne einen Hotdogstand.
„Beeindruckend“, sagte er anerkennend, gab erneut einen Schwall Rauch von sich.
„Wieso nicht?“, ertönte es einen kurzen Moment später.
„Cheerleading“, gab ich knapp zurück und vergrub die Hände in meinen Jackentaschen.
„Wirst du mir je erzählen, was das für eine Sache mit dem Cheerleading ist?“
„Sollte ich dir jemals vertrauen, erzähle ich es dir.“ Irgendwie war ich mir ziemlich sicher, dass es nie dazu kommen würde. Denn ich kannte solche Aufreißer und diese hatten nie mein volles Vertrauen genossen. Wieso sollte es bei dem Froschkönig nun anders sein? Er war doch genauso wie die anderen. Wie jeder Idiot auf diesem Planeten. Wie jeder Kerl eben.
„Zwei Hotdogs.“ Die Stimme von Jason riss mich aus meinen Gedanken und ich blinzelte ein paar Mal, ehe ich registrierte, dass wir bereits vor dem etwas heruntergekommenen Stand standen. Der Froschkönig drückte dem jungen Verkäufer fünf Dollar in die Hand und nahm das Essen entgegen. Er hielt mir einen Hotdog hin, den ich entgegen nahm.
„Warte. Ich gebe dir das Geld lieber gleich zurück“, murmelte ich und machte mich in meiner Handtasche auf die Suche nach dem Geld.
„Lass stecken. Ich hatte damit gerechnet, eine Tante in ein nobles Restaurant einladen zu müssen. Da schmerzen die fünf Dollar wirklich nicht.“ Der gutaussehende Typ biss von seinem Hotdog ab und setzte sich auf eine freie Bank, die keine fünf Meter neben der Verkaufsbude war. Damit hatte ich kein Problem. Sollte ich noch Hunger haben, wäre die Erlösung nicht weit. So setzte ich mich stumm neben den jungen Mann und aß ebenfalls. Ich betrachtete die etwas größere Innenstadt und genoss das bunte Lichtspiel der Geschäfte. Es wirkte ein wenig wie New York, nur in klein. Die Ruhe, die hier gegenwärtig war, war sehr angenehm. Es gab keine Schulköniginnen mit denen ich mich messen musste oder gar Footballer, die mir an die Wäsche wollten. Dass Jason an mir Interesse hatte, konnte ich mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit ausschließen. Ich war nicht sein Schema und da ich nicht vorhatte, mich in eine willenlose Barbiepuppe zu verwandeln, würde ich es wohl auch nie werden.
„Was hat es dir gebracht, mit der Fotografie aufzuhören?“, hörte ich mich sagen, nachdem ich den Hotdog aufgegessen hatte. Neugierig betrachtete ich Jason, der aufgestanden war.
„Ich bin der angesehenste und begehrteste Typ der Schule. Die Mädchen liegen mir zu Füßen und die Jungs parieren, wenn ich etwas sage. Ich würde behaupten, dass es mir ziemlich viel gebracht hat“, schlussfolgerte er.
„Und ein Arschloch bist du auch“, fügte ich monoton hinzu und schlenderte auf die nächsten Geschäfte zu, deren Schaufenster beleuchtet waren.
„Ja, aber ich werde nicht mehr fertig gemacht. Da nehme ich den Ruf als heißes Arschloch gerne auf mich.“
„Das klingt irgendwie ziemlich erbärmlich“, murmelte ich und warf dem Froschkönig einen nachdenklichen Blick zu.
„Haben wir es jetzt mal langsam mit den Beleidigungen?“, fragte er leicht aufgebracht und warf seine Arme in die Höhe.
„Wenn dein Ego meine Ehrlichkeit nicht verträgt, solltest du zu dem Mädchen da hinten gehen. Ich bin mir sicher, sie sagt dir alles, was du hören willst.“ Ich nickte in die Richtung einer hübschen Schwarzhaarigen, die von Mädchen umlagert wurde. Die Gruppe blickte kichernd
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