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Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Titel: Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann
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rausgekriegt, wie du heißt.«
    »O Mann, da hättest du mich aber ganz direkt fragen können«, sage ich lachend. Süß, wie viel Mühe er sich gemacht hat. »Soll ich jetzt deinen Namen auch über drei Ecken rausfinden?«
    Er grinst mich an. »Du kannst mich aber auch ganz direkt fragen.«
    »Und? Wie heißt du?« Ich hoffe bloß, dass es locker klingt. Es wäre nämlich oberpeinlich, wenn er mitkriegen würde, dass ich gerade sehr heftiges Herzklopfen habe. Könnte aber genauso an der Sonne liegen.
    Vermutlich doch eher an dem Blick, den er mir zuwirft, als er sagt: »Ich heiße Chris. Und du kriegst auch gleich meine Handynummer, falls du mich anrufen willst. Damit du das nicht über drei Ecken rauskriegen musst!« Er grinst mich an, kramt in seiner Hosentasche und kritzelt etwas auf einen alten Busfahrschein. Seine Telefonnummer, verziert mit zwei Herzchen! Ich grinse zurück, als er mir den Zettel gibt, und stecke ihn in meinen Rucksack.
    Schweigend sitzen wir eine Weile nebeneinander auf der Treppe. Die Kirchturmuhr schlägt zwei, Chris springt auf, rüttelt an der Tür – vergeblich, aber irgendwann muss Rosemarie ja aufmachen –, dann setzt er sich wieder neben mich.
    »Machst du das öfter?«, erkundigt er sich nach einer Weile und fügt hinzu, weil ich ihn fragend anschaue: »Samstagnachmittags vor Reinigungen sitzen und warten?«
    »Nö, gehört eher weniger zu meinen Hobbys. Im Ernst, ich muss dringend was abgeben, und das möglichst schnell, sonst krieg ich ziemlichen Ärger.«
    »Und ich müsste eigentlich was abholen, und das möglichst schnell, sonst kriege ich ebenfalls ziemlichen Ärger.«
    Wir lachen beide. »Du weißt doch, geteilter Ärger ist halber Ärger«, sage ich. »Erzähl du zuerst.«
    »Ich bin selbst schuld, dass ich solchen Stress habe«, meint er und hält mir eine Rolle Zitronendrops hin. »Magst du? Ist gut bei der Hitze.«
    »Prima Idee«, sage ich und will mir ein Bonbon nehmen, da rutscht ihm die Rolle aus der Hand. Ich greife danach und er ebenfalls. Sekundenlang berühren sich unsere Finger …
    »Hoppla, entschuldige«, meint er verlegen. Dann sagt er schnell: »Es ist nämlich so, ich mache für unsere Nachbarin Besorgungen. Ich krieg das auch bezahlt, und deshalb ist es total peinlich, dass ich das mit der Reinigung ständig aufgeschoben habe. Ich hätte schon vor Tagen was abholen sollen, aber ich hatte überhaupt keine Zeit, ich musste für das Handballturnier morgen trainieren. Und da habe ich die Sache mit der Bluse eben auf heute verschoben.« Er zuckt mit den Schultern. »Jedenfalls wird Frau Hölterhoff ziemlich sauer auf mich sein. Sie hat sich fest darauf verlassen, dass sie das Teil morgen hat. Weil sie doch zum Geburtstag eingeladen ist.«
    »Und warum holt sie es nicht selbst ab? Ich meine …«
    »Ach so«, sagt er. »Ich hab dir ja noch gar nicht erzählt, dass sie im Rollstuhl sitzt.«
    »Glaub ich aber nicht, dass jemand auf dich sauer sein kann.« Das ist mir gerade so rausgerutscht. Bevor er etwas entgegnen kann, füge ich hinzu: »Jetzt erzähle ich dir, warum ich hier warte. Halt dich fest: Ich habe ein Brautkleid ruiniert.«
    Dann schildere ich ihm so ungefähr, was passiert ist. Davon, dass ich mit Jannis Hochzeit gespielt habe, sage ich natürlich nichts. Erstens geht das niemanden was an, zweitens wird davon das Kleid auch nicht wieder heil und drittens weiß ich nicht, ob Chris das vielleicht kindisch finden würde.
    »Ich kann nur hoffen, dass sie mir hier helfen können«, sage ich und deute auf das Werbeplakat, das am Fahrradständer neben der Treppe steht: Rosemarie wirkt wahre Wunder. »Vorausgesetzt natürlich, dass endlich die dämliche Mittagspause zu Ende ist.«
    »Lass den Fleck mal sehen. Vielleicht hab ich ja ’ne Idee«, meint er.
    Als ich das Kleid aus dem Rucksack holen will, kommt eine SMS auf meinem Handy an. »Unwichtig«, murmle ich, als Chris mich fragend anschaut, und lasse es wieder in meiner Hosentasche verschwinden. »Hier, schau, da ist der Fleck, der mich demnächst in den Wahnsinn treibt.«
    »Fleck?«, fragt Chris nach. »Aber das ist doch gar kein Fleck.«
    Wie gut, dass ich schon sitze, denn das, was ich da entdecke, zieht mir glatt den Boden unter den Füßen weg. Der Fleck ist weg – tatsächlich! Aber stattdessen ist dort jetzt ein Loch, mindestens zwei Zentimeter im Durchmesser, schätze ich mal so. Ich fasse es nicht! Es ist zum Heulen.
    »Das kommt bloß von diesem verdammten Rohrreiniger mit

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