Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Titel: Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann , Hans-Günther Zimmermann
Vom Netzwerk:
gehören …«
    Mir war klar, dass ich beim Mittagessen unbedingt einen Platz weit entfernt von unserem Mathelehrer suchen musste.
    Und weit entfernt von Natascha, die schon am Tisch saß und mir freundlich zulächelte. »Schmeckt ganz lecker«, behauptete sie und tauchte ihren Löffel in eine matschige Masse.
    Ich ignorierte sie und quetschte mich neben Tina, die unwillig aufblickte. »Siehst du nicht, dass hier nichts mehr frei ist?«
    Blöde Kuh, dachte ich und strahlte sie an. »Ne, seh ich nicht.« Besitzergreifend legte ich meine Unterarme auf den Tisch. Heike, die mir gegenübersaß, grinste. Sie kann Tina genauso wenig leiden wie ich.
    »Die Klügere gibt nach«, sagte Tina, packte den Löffel und die Papierserviette sorgfältig in den Suppenteller und stand auf.
    Ich wollte gerade noch eine spöttische Bemerkung über sie machen – so in dem Stil: Jetzt sucht sie bestimmt wieder Trost bei Goethe –, da steuerte Herr Dannitzki direkt auf unseren Tisch zu.
    »Wir haben einen Platz für Sie freigehalten«, schleimte Andrea. Das hatte sie bei ihren Matheleistungen auch bitter nötig.
    »Na, wie gefällt es euch in Erdmannsweiler?«, fragte Herr Dannitzki gut gelaunt. »Hab ich euch zu viel versprochen?«
    Es sei ganz toll hier, behaupteten einige, so von der Landschaft her und die Jugendherberge und überhaupt. Unser Mathelehrer nickte zufrieden. »Heute Mittag um halb drei geht’s los. Wir erkunden die Umgebung. Hab ich euch schon erzählt, dass ich eigentlich Geographie studieren wollte? Nein? Na ja, so ein bisschen von der alten Begeisterung dafür ist noch übrig geblieben und ich hoffe, dass ich euch nachher einiges erzählen kann.«
    Das konnte ja heiter werden. Wahrscheinlich würde er jeden Stein umdrehen und uns erklären, aus welchem Jahrtausend er stammte. Ich kenne das von Papa. Wenn er nur von Weitem ein Museum sieht, rattert er schon seine ganze Bildung runter. Wenn ich mal Kinder haben sollte, werde ich es garantiert anders machen.
    »Also, meine Damen, pünktlich um halb drei am Eingang. Mit festem Schuhwerk, Regenjacke und vielleicht einem Beutelchen für Gesteinsproben.«

    »Willst du wirklich mit den Sandalen gehen?«, fragte ich Anke ungläubig. »Immerhin will Danni mindestens bis halb sieben wandern. Hat er jedenfalls vorhin am Tisch gesagt.«
    »Genau deshalb ziehe ich meine Sandalen an«, lachte Anke. »Du glaubst doch nicht, dass ich so lange durch die Pampa marschieren werde. Außerdem hab ich wirklich keine anderen Schuhe dabei.«
    Herr Dannitzki entdeckte natürlich sofort Ankes falsches Schuhwerk und schimpfte erst mal rum. Dann forderte er sie auf, feste Schuhe anzuziehen, aber bitte ein bisschen dalli, es sei bereits fünf nach halb drei und schließlich habe er ein reichhaltiges Programm vorbereitet und ob sie meine, dass für sie ständig Extrawürste gebraten würden.
    »Aber ich hab doch gerade gesagt, dass ich keine Wanderschuhe und auch keine anderen festen Schuhe dabeihabe«, erklärte Anke und einen Moment lang sah es so aus, als würde unser Mathelehrer gleich vom Herzschlag getroffen.
    »Nun gut«, meinte er schließlich, »dann leihst du dir von einer deiner Mitschülerinnen ein Paar Schuhe aus.«
    Anke grinste. »Gerne. Hat jemand Schuhgröße 42?«
    Natürlich meldete sich niemand. Anke hatte geschwindelt, denn vor Kurzem noch hatte ich im Sportunterricht ihre Turnschuhe ausgeliehen und die hatten mir gepasst. Unmöglich konnten ihre Füße innerhalb von drei Wochen um zwei Nummern gewachsen sein.
    Herr Dannitzki blickte kurz auf seine eigenen Schuhe – wahrscheinlich hatte er Größe 42 –, aber dann schüttelte er den Kopf. »Dann musst du eben so mitgehen. Aber es wird kein Vergnügen sein, das kann ich dir jetzt schon verraten. Wir wandern nämlich über Stock und Stein.«
    Und wir wanderten tatsächlich über Stock und Stein. Für unseren Mathelehrer schienen Straßen völlig überflüssig zu sein. »Wir machen doch keinen Sonntagsspaziergang«, meinte er, als Andrea sich weigern wollte, unter einem Stacheldraht durchzukriechen. »Also stellt euch bitte nicht so an.«
    Gegen halb vier ging ein mittlerer Wolkenbruch nieder und verwandelte die Wiesen in ein Sumpfgebiet. »Ich glaube, wir müssen dich nach Hause schicken«, meinte Natascha mit einem Blick auf Ankes Sandalen. »Es ist zwar schade für dich, weil Herr Dannitzki uns jetzt gleich noch etwas ganz Besonderes zeigen will, aber …« Sie machte eine unbestimmte Handbewegung und kam sich wahrscheinlich

Weitere Kostenlose Bücher