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Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Titel: Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann , Hans-Günther Zimmermann
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auf eine Gelegenheit wartete, mit mir zu reden. Ich wurde noch langsamer, Natascha ebenfalls. Schließlich blieb sie stehen, um auf mich zu warten.
    »Na, das war vielleicht ein Reinfall«, sagte sie.
    Ich sagte gar nichts. Ich ging einfach weiter, als ob sie Luft sei.
    »Ich wollte mal mit dir reden!« Sie bemühte sich, freundlich zu bleiben. »Du hast dich ja heute Morgen ziemlich geschminkt.«
    Ich verzog das Gesicht. Natascha verhielt sich wahrscheinlich so, wie sie glaubte, dass meine Mutter sich verhalten würde. Dass ich nicht lache! Jenny würde sich niemals daran stören, wenn ich mich schminkte.
    »Und? Stört es dich?«, fragte ich.
    Natascha lachte leise auf. »Nein, natürlich nicht. Ich kann dir auch nichts vorschreiben. Aber ich finde, ehrlich gesagt, du warst einfach nicht gut geschminkt. Der Lippenstift war viel zu grell und das Make-up zu dunkel. Weißt du, die Kunst des Schminkens besteht darin, dass man gar nicht geschminkt aussieht.«
    Im ersten Moment wollte ich irgendwas Freches zu ihr sagen, aber leider wusste ich rein gefühlsmäßig, dass sie recht hatte. Es war ein bescheuertes Gefühl. Was hatte Jannis bloß von mir gedacht? Ich drehte mich zur Seite und war froh, dass es in diesem Moment wieder zu regnen begann. Niemals würde ich Papas Neuer den Triumph gönnen, mich heulen zu sehen. Ich spürte deutlich, dass ich kurz davor war.
    »Wenn du willst, geb ich dir mal ein paar Tipps«, rief sie mir nach, als ich nach vorne rannte, zu Anke, meiner Freundin.
    »Was ist los?«, fragte Anke. »Was wollte Natascha von dir?«
    »Diese blöde Kuh will mir verbieten, nochmals mit Jannis zu reden«, schwindelte ich.
    Anke sah mich entsetzt an. »Das gibt’s doch nicht.«
    »Doch!«, log ich. »Die ist nämlich noch aus dem letzten Jahrhundert.«
    »Dagegen müssen wir was tun«, schlug Anke entschlossen vor. »Die gefährdet sonst noch meine ganze Zukunft.«
    Viel Brauchbares fiel uns aber leider nicht ein. Immer wieder hörte ich Nataschas Stimme in meinem Kopf »Lippenstift zu grell«, »Make-up zu dunkel«. Sie hatte so getan, als ob ich völlig unmöglich ausgesehen hatte. Und das Schlimmste daran war: Ich spürte, dass sie recht hatte.
    »Mit dir ist auch gar nichts los«, sagte Stefanie und musterte mich besorgt. »Wirst du krank?«
    »Ich habe einfach keine Lust mehr, im Regen rumzulatschen«, sagte ich.
    Jannis musste mich ja völlig bescheuert gefunden haben, als ich so in voller Kriegsbemalung an seinem Tisch aufgekreuzt war. Unauffällig wischte ich mir mit einem Papiertaschentuch die Reste der Schminke aus dem Gesicht und starrte entsetzt auf die Mischung aus dunkelblau, pink und dunkelbraun. Lächerlich. Genau, ich hatte wie eine lächerliche Gestalt in einer Komödie gewirkt. Kein Wunder, dass die Jungs an Jannis’ Tisch mich so angestarrt hatten.
    »Sag mal, Carlotta«, wollte Andrea plötzlich wissen. »Sind dein Vater und Natascha schon so halb verheiratet?«
    Ich schüttelte den Kopf »Wie kommst du denn auf den Quatsch?«
    »Meine Mutter hat gesagt, eine gute Freundin deines Vaters würde mitkommen«, sagte Tina und guckte neugierig. »Meinst du nicht, dass die bald heiraten? Für dich wär’s doch auch ganz prima. Natascha ist wirklich in Ordnung.«
    »Ich will euch was verraten«, sagte ich halblaut. »Aber es bleibt unter uns, verstanden?«
    Andrea und Tina nickten eifrig und ich wusste, spätestens in einer halben Stunde würde die ganze Klasse Bescheid wissen.
    »Es bleibt unter uns«, wiederholte ich nochmals. Ich machte eine effektvolle Pause und die beiden starrten mich mit unverhohlener Neugier an. »Natascha ist so was wie eine Haushaltshilfe.«
    »Eure Haushaltshilfe?«, fragte Andrea.
    Ich nickte. »Ja, sie hilft ab und zu bei uns aus. Sie macht ganz gute Nudeln und Schokoladensoße und solche Kleinigkeiten.«
    Die zwei staunten, redeten noch ein bisschen belangloses Zeug und schlossen sich dann den anderen an, um diese Neuigkeit unter die Leute zu bringen. Einen Moment lang überlegte ich, ob ich den beiden sagen sollte: »Ach was, war doch nur ein Spaß.« Aber ich ließ es. Natascha wollte mir meinen Vater wegnehmen und da konnte ich keine Rücksicht nehmen.
    Anke sah mich fragend an. »Dir geht’s mies, stimmt’s? Und das nur wegen Natascha!«
    Ich nickte. Aber der Grund lag nicht nur bei Natascha. Mir ging auch Jannis nicht mehr aus dem Kopf.
    »Meinst du nicht, dass sich deine Eltern wieder versöhnen werden? Dann erledigt sich das Problem von selbst. Kannst

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