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Freche Mädchen... 10: Headline mit Herz

Freche Mädchen... 10: Headline mit Herz

Titel: Freche Mädchen... 10: Headline mit Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Sahler
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auslösen wird. Ich habe Angst davor, dass wir sang- und klanglos mit unserer Insight untergehen – das wäre jammerschade. Du weißt, wie viel Herzblut ich in den Aufbau der Zeitung gesteckt habe, ich verbringe fast meine gesamte Freizeit mit den Artikeln, dem Korrekturlesen, dem Einbinden der Fotos, dem Gestalten von Überschriften … und es macht mir unendlich viel Spaß! Es zeigt mir, dass ich auf der richtigen Spur bin mit meinem Berufswunsch: Es steht für mich fest, dass ich irgendwann auf die Journalistenschule gehe. Und wer weiß? Vielleicht hilft es mir bei meiner Bewerbung, wenn ich erwähne, dass ich jahrelang für die Schülerzeitung verantwortlich war.
    Tja, und jetzt diese verdammte No Limits . Wenn die mit ihrem oberdämlichen Contest so erfolgreich sind, wie manche aus unserer Redaktion vermuten, dann können wir einpacken. Warum sollen wir uns tage- und wochenlang Mühe geben mit einer Zeitung, die sowieso keiner mehr lesen will? Das wäre furchtbar traurig.
    Ich bin sicher, du verstehst, wie verzweifelt ich deswegen bin. Es vergeht keine Stunde, in der ich nicht darüber nachdenke, welche Gegenmaßnahmen wir ergreifen können, sprich: welche Inhalte wir gegen den Wettbewerb setzen sollen, um uns die Aufmerksamkeit aller Schüler zu sichern.
    So weit der Stand bezüglich der Zeitung und meiner Gefühle.
    Und nun zu diesem Leon, der für den ganzen Shit verantwortlich ist.
    Ich gebe jetzt mal eines zu: Wenn er nicht der Herausgeber der Gymi-Zeitschrift wäre – ja, dann könnte ich mir unter Umständen durchaus vorstellen, dass ich mich in ihn verliebe. Wie er auf der Party vor mir stand in seiner abgewetzten Lederjacke und mit seinem niedlichen Grinsen … Er hat eine super Figur, ich vermute, er treibt viel Sport oder so. Vielleicht ist er Schwimmer. Und sein Gesicht ist wirklich süß. Ich musste mich immer zwingen, woanders hinzuschauen als in seine Augen. Kommt ja nicht gut, wenn man so starrt ☺. Seine Stimme fand ich voll angenehm. Und er hat auch super getanzt. Jedenfalls blieb er im Rhythmus und hat nicht angefangen, mich an sich zu pressen, wie andere Typen das beim Blues versuchen.
    So weit die Plus-Seite.
    Aber das bedeutet alles nix, wenn ich dagegenhalte, dass er ein arroganter Arsch ist, der sich einbildet, er könnte uns alle in die Pfanne hauen, bloß weil sein Vater ein ziemlich bekannter Mann beim Fernsehen ist. Musst du mal googeln: Bernd Bergazy. Da fallen dir die Augen aus dem Kopf.
    Also, ich gebe zu, wenn Leon nicht mein Konkurrent und charakterlich unterirdisch wäre – okay, dann könnte was gehen. Aber es ist ja nicht zu leugnen, dass er unsere Begegnung auf der Fete eingefädelt und geplant hat, wie alles andere auch. Er hat mich nicht etwa zum Tanzen aufgefordert, weil er mich nett fand, sondern weil er mich ausquetschen wollte. Ich finde, das ist ein absolutes No-Go. Das würde ich ihm niemals verzeihen, selbst wenn er der attraktivste Typ des Universums wäre.
    Und deswegen liegst du völlig falsch, wenn du glaubst, ich wäre in ihn verliebt. Dass ich mit ihm getanzt, ihn angelächelt und ein kleines bisschen gebaggert habe, liegt nur daran, dass ich einer Täuschung aufgesessen bin. Und das ist es, was mich mörderisch wütend macht (siehe Gefühle).
    Ich bin sicher, du verstehst mich. Jetzt musst du mir nur noch versprechen, dass du die Worte »verliebt« und »Leon« niemals wieder in einem Satz gebrauchst. Dann bin ich happy. Fast jedenfalls.
    Allerliebste Grüße,
    deine Merle

    Und raus damit.
    Hach. Ich fühle mich, als hätte ich mir einen Rucksack mit schweren Steinen abgestreift. Das tut gut, sich den Frust von der Seele zu schreiben. Bei Paul sind meine Gedanken bestens aufgehoben. Ich weiß, dass seine Antwort dazu beitragen wird, dass ich mich noch etwas erleichterter fühlen werde.
    Ich seufze, als hätte ich eine Urschrei-Therapie hinter mir, blicke wie bekifft aus dem Panoramafenster hinaus auf den Rhein, über den gerade ein Touristenboot mit Humtata-Musik schippert, die bis zu mir heraufdringt.
    Ich wende mich in Zeitlupe wieder dem Laptop zu, klicke von einem Forum zum nächsten, da erklingt der Ton, der signalisiert, dass eine Mail eingeflogen ist. Hoppala. Hat Paul etwa so schnell geantwortet?
    Ups.
    Nein, die Mail ist nicht von Paul.
    Der Absender heißt: Leon Bergazy.
    Hat der so schnell gecheckt, dass ich seine Facebook-Freundschaft angenommen habe und gleich meine Mail-Adresse herauskopiert? Wie dreist von ihm, mich anzutexten.
    Als ich den

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