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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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benimmst«; und Liz riß ihre grünen Augen sperrangelweit auf und beteuerte, sie würde sich selbst auf den Tod verabscheuen, wenn sie der lieben Tante Louisa zur Schande gereichen würde — eine Bemerkung, die schweigend entgegengenommen wurde.
    Freddie konnte nichts aus ihr herausholen, außer, daß sie ein Blumenarrangement fertig haben würde und hoffe, diesmal hätte sie damit Erfolg. Freddie selbst focht einen langen und heftigen Kampf mit ein paar Zweigen, einer Ranke Efeu in sämtlichen Farbschattierungen und fünf Anemonen aus, und als sie das Ergebnis Maxwell zeigte, sagte er: »Großer Gott, wenn das alles ist, was sie euch da beibringen, dann bleibst du besser daheim. Warum nicht gleich noch ein paar Karnickelknochen und eine Porzellankatze dazutun?«
    »Ich weiß, es ist nicht das, was man hübsch nennen würde, aber es kommt ja auch auf das Wirkungsvolle an. Manche sind phantastisch, aber ich bin nicht besonders einfallsreich«, sagte die schwer geschlagene Freddie.
    »Wirkungsvoll? Makaber meinst du wohl«, grunzte Maxwell, und als Freddie den ganzen Sinn des Wortes wissen wollte, lachte er kurz auf und sagte, er hätte wirklich keine Ahnung, weshalb er Unsummen für ihr Schulgeld hinausgeschmissen habe, wenn auch ihm persönlich dumme Frauen ganz gut gefielen.
    Es bestand kein Zweifel mehr, wie Freddie dem Arzt mitteilte, daß es mit ihrem Vater jeden Tag bergauf ging... Wenn doch bloß Jonathan schon diese nette, verständige Frau gefunden hätte!
    Am gleichen Abend noch rief Jonathan an, um ihr zu berichten, er glaube, dies sei ihm schließlich nun doch geglückt. Er würde es ihr endgültig am nächsten Tag sagen. »Und dann können wir auch Anstalten treffen, daß du in die Wohnung zurückkommst und deine Einkäufe erledigst und dich zu Angela auf die Socken machst. Du wirst dich mit den Einkäufen ziemlich beeilen müssen, weil ich nicht sehr viel länger mehr zu warten vorhabe. Du jammerst doch nicht etwa immer noch den Preishüten nach?«
    »Natürlich nicht, wenn es längeres Hierbleiben bedeutet. Aber es wär’ doch schön gewesen, wenn... Was ich sagen wollte: Wenn diese Frau sich gut einschickt, komme ich selbstverständlich auf der Stelle.«
    Unterdessen fand die Lektion in Blumenkunst statt. Liz trug ihr Schaustück vollkommen unsichtbar in einer Pappschachtel hinaus und verstaute es im Fond des Wagens. »Nein, ich will’s dir nicht zeigen. Ich möchte lieber, daß es dich wie ein blaues Wunder überrascht. Wo hast du denn deins? Oh, das ist gut. Diesmal, wette ich, wird’s Miss Burt gefallen.«
    Und das tat es zu Freddies Erleichterung auch, und darüber hinaus wies Miss Burt noch auf alle möglichen Tugenden hin, von denen Freddie keinen blassen Dunst hatte. »Ich kann deins nirgends entdecken«, raunte sie Liz zu, die nur ihren Kopf schüttelte und zurückgab: »Gleich. Wir haben’s ja nicht eilig damit.« Dann gesellten sich die beiden Mädchen zu der Menge, die sich rund um das Podium geschart hatte und fasziniert beobachtete, wie Miss Burt irgendein Wunder mit drei Ranken Bärlapp und einem Bund Veilchen vollbrachte. An diesem Tag war sie ganz Lächeln und Wohlwollen und offensichtlich beglückt über einige Stücke, die ihre Schülerinnen mitgebracht hatten.
    »Und jetzt zu den übrigen Versuchen«, sagte sie strahlend, und alle wandten sich wie ein Mann dem Tisch zu, auf dem ein paar Nachzügler aufgebaut standen. Sie schauten — und einen Augenblick lang herrschte absolutes, entsetztes Schweigen, das nur von dem hysterischen Gekicher einer sehr dicken Frau unterbrochen wurde, die es schleunigst in ein Hüsteln zu verwandeln trachtete. Als Freddie ahnungsvoll nach Liz’ Beitrag Ausschau hielt, begriff sie sofort, was sie mit ihrer Rache gemeint hatte.
    Genau in der Mitte unter all den kunstvollen Schalen und Vasen stand der gräßliche Totenschädel eines Schafes. Er war weiß und glänzte, und aus einer Augenhöhle kroch irgendein häßliches Unkrautgewächs, das den Eindruck bleicher Tränen erweckte. Aus der aufgesperrten, gähnend leeren Mundhöhle ergoß sich ekelerregend ein Büschel Jakobskraut, das die Vorstellung von Erbrochenem hervorrief. Die Wirkung war grausig und abschreckend, und doch wurden dadurch auf subtile Art die ernsthaften und reizvollen Versuche, die den Schädel umgaben, ins Lächerliche gezogen.
    Vollkommene Stille hatte sich jetzt der Frauengruppe bemächtigt, die gebannt diese schreckliche Karikatur anstarrte und nervös auf Miss Burts

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