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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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ganz so sicher, welchen Einfluß es auf Miss Burt ausüben würde; sie brachte jedoch ihre Zweifel zum Schweigen und hoffte inständig, Liz möge keine Enttäuschung erleben. Es war verblüffend, wie die Begeisterung sie plötzlich übermannt hatte. Ihre grünen Augen sprühten tatsächlich Funken, und es war nur zu offenkundig, daß sie sich einen Riesentriumph versprach und um so zuversichtlicher war, als Mrs. Wells das neue Gewand genommen und energisch einen langen, vertrauenswürdigen Reißverschluß den Rücken hinab eingesetzt hatte.
    Wiederum lief der Tisch von Schaustücken nachgerade über. Diesmal zeigten sie schon höheres Niveau und bewiesen, daß Miss Burts Anweisungen aufmerksam befolgt worden waren und auch, daß in diesen fleißigen Bauersfrauen allmählich der Ehrgeiz erwachte. Wohin man blickte: Blumen in drei, fünf oder siebenstelligen Gruppen, nirgendwo schändeten gerade Zahlen die Szene. Blickfängen war pflichtschuldig die Ehre gegeben worden, und unschuldige Blumen hatte man zu den verzwicktesten Kurven verrenkt. Alle Steifheit war verschwunden, und Freddie mußte bescheiden zugeben, daß sie jetzt endlich erkannte, was an ihrem letzten Versuch so grundverkehrt gewesen war.
    An diesem Tag schämte sich kei ns der beiden Mädchen seines Beitrags. Liz war in der Tat regelrecht stolz auf ihren, und Freddies Frühlingsblumenstrauß in der grellroten Schale rief kleine Schreie des Entzückens hervor, wenn auch eine Frau — eine zweite, noch schrecklichere Auflage von Louisa Wells — hörbar durch die Nase schnupfte. »Wieder diese Osterglocken, und noch dazu in einer schaurigen Schale, wenn Sie mich fragen.«
    Freddie war nicht im mindesten beleidigt. »Oh, ich gebe es ja zu«, sagte sie mit ihrem reizenden Lächeln, »ich finde dieses aufdringliche Rot auch scheußlich, aber...«
    Hier stürzte sich Liz in die Schlacht. »Miss Burt wird Sie aber nicht fragen, Mrs. Dean«, sagte sie schnippisch, »noch sonst einen von uns. Schauen Sie, wir verstehen alle wirklich überhaupt nichts davon. Miss Burt ist die Spezialistin. Und das hier ist Miss Standish. Sie ist hergekommen, um ihren Vater gesundzupflegen — darum mußten wir das letzte Mal auch so schnell fort.«
    Freddie sah Liz stirnrunzelnd an; das war eine gänzlich überflüssige Lüge. Mrs. Dean jedoch, die vor Menschen ganz allgemein mächtigen Respekt und vor Maxwell Standish im besonderen eine heilige Scheu hatte, wurde sogleich freundlich. Besorgt erkundigte sie sich nach Maxwells Befinden und sagte dann betrübt: »Ich glaube, wir vertrödeln mit diesem Blumenkram wirklich nur unsre Zeit. Mein Alter stichelt wie nur was darüber, aber schließlich verstehn Männer nicht, wie’s in einer Frau aussieht. Wachsen die Kinder erst aus dem Haus, weiß man nicht mehr, was man mit sich anfangen soll, verstehn Sie, und immerhin ist es ein Ansporn.«
    Freddies Herz schmolz auf der Stelle dahin. »Ach, ich halte das ganz bestimmt für keine Zeitverschwendung, obgleich ich mir denken könnte, daß die Frauen auf den Farmen schrecklich viel zu tun haben, auch wenn keine Kinder da sind. Wie Mrs. Wells. Sie ist immerfort in Bewegung.«
    »Louisa? O ja, die ist ganz der Typ, der Typ, der sich gern ein Bein ausreißt und alle Mann auf Trab bringt... Aber hören Sie nicht auf mich, meine Liebe. Ich rede, wie mir der Schnabel gewachsen ist, und das ist ein Fehler... Fleißig? Ja, das sollte man meinen, mit unsren Händen«, und sie hielt Freddie ein Paar verarbeitete unter die Nase. »Aber nicht mit unserem Hirnkasten. Natürlich gibt’s das Radio und neuerdings auch das Fernsehen, aber irgendwie will man doch auch was Bleibendes schaffen, nicht? Etwas anderes als Sahnebiskuits und Fleischpasteten«, schloß sie vage.
    »Sicher will man das«, gab Freddie zu. »Besonders wenn man geschickte Hände hat und aus dem Nichts etwas zu zaubern versteht, wie Mrs. Wells immer sagt. Aber ich tauge nicht besonders dazu. Ich bin nicht das, was man ein Naturtalent nennt.«
    »Machen Sie sich nichts draus, was ich über die Schale gesagt hab’, Mädchen. Mußte nur an was herumkritteln . So wird man, wenn man den ganzen Tag allein zu Hause herumhockt. Ich hoffe, die Dame findet Ihres wirklich hübsch.«
    Freddie indessen gab sich keiner großen Hoffnung hin, da Miss Burt zweifellos äußerst kritisch war. Stück für Stück prüfte sie die Beiträge, zog sich dann, immer noch ohne ein Wort von sich zu geben, mit halbgeschlossenen Lidern zurück, während ihre

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