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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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müsse sie ihren geliebten kleinen Blumentopf auf den Arm nehmen und trösten.
    »Und dann hinausmarschieren und mich noch einmal umdrehen, um diesem biestigen, erhabenen Weibsstück die Zunge ’rauszustrecken«, sagte sie kindisch, als die beiden schließlich wieder im Wagen saßen und Kurs auf den heimatlichen Hafen nahmen. »Fleckig, wahrhaftig, geradeso, als ob es sich um einen schmierigen kleinen Dreckfink handelte! Ich hab’ Stunden und Stunden über dieser Schale gebrütet, und sie war süß... War sie nicht süß, Freddie?«
    »Ich fand sie ganz, ganz lieb. Mach dir nichts draus, Liz, sie hat sich bei meiner genauso schlecht benommen. Ich fürchte, wir besitzen alle beide nicht das, was sie mit >Fingerspitzengefühl< bezeichnet.«
    »Verfluchtes Fingerspitzengefühl!« explodierte Liz. »Mir hängen diese dämlichen affektierten Wörter wie Fingerspitzengefühl und Blickfang schon zum Hals ’raus! Blumen sind und bleiben Blumen, und sie sollen hübsch und lustig bunt sein, und das waren unsere. Wurscht! Ich werd’s ihr schon heimzahlen!«
    »Ich weiß nicht recht, wie du das anstellen willst«, warf Freddie sanft ein, »und du hast ja selbst gesehen, Liz, daß manche von diesen Versuchen wirklich fabelhaft waren... Aber was deine Rache betrifft, wenn du meinst, wir würden besser nicht mehr hingehn , hab’ ich nichts dagegen, weil ich, glaube ich, lieber doch die Blumen auch weiterhin auf meine phantasielose Art in die Vase stellen werde, und Jonathan und die Patienten sind sicher ganz zufrieden damit. Jedenfalls haben wir doch wirklich etwas dabei gelernt. Jetzt erst weiß ich, daß Blumen viel hübscher aussehen, wenn sie nicht kerzengerade und stocksteif wie in meiner ersten Vase stecken, und an dem, was sie über ungerade Zahlen sagte, ist auch etwas dran, wenn ich auch nicht kapiere, wieso. Natürlich faseln sie eine Menge über Blickfänge, aber es ist doch wahr, daß sich die Arrangements viel besser machen, wenn etwas dran ist, was ins Auge fällt und das Ganze sozusagen strafft.«
    »Jetzt fängst du glücklich auch noch an, dich so geziert auszudrücken... Vermutlich haben wir was gelernt, aber verflucht noch mal, ich hab’ nicht das Gefühl, als hätten sich dafür unsere Pfundnoten gelohnt.«
    »Nun ja, laß es uns noch einmal versuchen. Ich sehe nicht ein, wieso wir es mit unserem Wegbleiben Miss Burt heimzahlen könnten. Sie hat unser Geld, und ihr wird’s ganz gleich sein, ob wir wegbleiben oder nicht, weil von uns wahrhaftig niemand behaupten kann, wir wären Musterschüler.«
    »Wer hat was davon gesagt, daß wir wegbleiben wollen? Nein, wir werden weiter hingehen, aber ich schmiede inzwischen meinen Racheplan.«
    Freddie fühlte sich ungemütlich. Sie kannte Liz längst gut genug, um zu wissen, daß sie nur vor sehr wenig zurückschreckte und sich nicht im geringsten darum scherte, was die Leute sagen würden. Sie war beliebt, und darauf baute sie; der Distrikt war stolz auf ihre Eskapaden und wußte sehr gut, daß sie der verwöhnte Liebling war, nicht nur ihres eigenen Vaters, sondern auch des reichen Mr. Standish. »Und niemand ist, meiner unmaßgeblichen Meinung nach, verrückter auf sie als Louisa Wells«, sagte Mrs. Evans vom Fernamt. »Das Mädel ist Louisas schwacher Punkt, wenn sie auch immer wieder betont, sie wäre eine Prüfung. In Wirklichkeit ist sie auf alles, was sie anstellt, enorm stolz«, was vollkommen der Wahrheit entsprach, obgleich niemand gewagt hätte, auch nur einen Hauch davon Louisa ins Gesicht zu sagen.
    Die dritte Unterrichtsstunde fiel auf einen Montag, und während des Wochenendes rätselte Freddie daran herum, was Liz wohl im Schilde führen mochte. Daß es etwas Boshaftes sein würde, ging klar aus der Tatsache hervor, daß sie Freddie partout nichts davon sagen wollte. Und nicht nur das, sondern sie hatte Freddie auch gewarnt, Mrs. Wells kein Sterbenswörtchen von der Verachtung zu verraten, mit der ihre letzte Arbeit belohnt worden war. Sie hatte lediglich gesagt, sie glaube, sie wären dabei, etwas zu lernen, es sei aber alles sehr schwierig, und die arme Louisa schien darüber sehr erfreut und hatte geantwortet: »Solange du’s nur ernst nimmst, Elizabeth, und nicht wieder auf einen Streich verfällst«, denn Mrs. Wells hatte diesen sanftmütigen Ausdruck schon früher bei Liz erlebt und mißtraute ihm gründlich.
    »Denk daran, daß ich in diesem Institut zu den Prominenten zähle und diejenige bin, die darunter zu leiden hat, wenn du dich nicht

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