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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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angeekelte Kommentare wartete. Doch als sie endlich erfolgten, waren sie nicht angeekelt, sondern nur belustigt und leicht gönnerhaft.
    »Das ist nun wirklich ein höchst interessanter Versuch. In seiner Art sogar rührend, weil er eine ziemlich eigenartige Geistesverfassung verrät. Einer, der an Tod und Krankheit Gefallen findet. Anstößig, unerhört und doch originell. Auch geschickt gemacht mit seinem erschütternden Einfallsreichtum. Man sieht, sein Schöpfer mußte offenbar aus dem zur Verfügung stehenden Material das Beste zu machen versuchen. Wäre es denkbar, daß der Ort, wo dies herstammt, von toten Schafen und giftigem Unkraut nur so wimmelt? Wie furchtbar traurig... Ich lobe die starke Seite dieses Arrangements, wenn ich auch den Gemütszustand, der darin zum Ausdruck kommt, niemandem neide«, und ruhig ging sie zum nächsten Schaustück über.
    Doch ihre Zuhörerschaft war außer Gefecht gesetzt, und es erstaunte Freddie nicht im geringsten, als jemand ihr zutuschelte : »Diese ungezogene kleine Range! Aber sie ist schon putzig. Da braucht man ja nicht erst zu fragen, wer sich das ausgedacht hat.«
    »Immerhin mußt du zugeben, daß Miss Burt gespurt hat«, sagte Freddie später, »ich konnte sie nur bewundern, wie sie deinen gräßlichen Schädel angeblich ganz ernst nahm und sich über deine Geistesverfassung ausließ. Und das mit der Farm, die von Jakobskraut und toten Schafen nur so wimmelt, war ein guter Witz. Dein Vater wird sich bestimmt sehr darüber freuen.«
    »Ja, doch, im Endeffekt hat sie sich wirklich fabelhaft benommen, obgleich sie eine Sekunde lang schwer überrumpelt aussah und sehr gut wußte, daß alle am Lachen waren. Aber das mit dem Jakobskraut war gemein von ihr, besonders, weil ich meilenweit latschen mußte, um jetzt um diese Jahreszeit schon blühendes zu finden. Fast hätte ich ihr das gesagt, aber schließlich wollte ich ja nicht ausposaunen, wer das ausgeheckt hatte. Niemand hat was davon gespannt.«
    »Glaub das nur ja nicht. Eine Frau hat zu mir gesagt, das wär’ nicht schwer zu erraten. Ich wette, sie werden’s Mrs. Wells erzählen, und die wird nicht darüber lachen.«
    Freddie hätte ihre Wette leicht gewonnen. Ehe die Mädels noch zu Hause ankamen, hatte das Telefon bereits ganze Arbeit geleistet, und Louisa war schon zu ihrem Empfang gerüstet. Sie erwartete Liz an der Tür und sagte düster: »Ich hätt’s mir denken können... Und ich als Schriftführerin. Wie kann ich mich nur jemals da wieder sehen lassen.«
    »Sei doch nicht so albern. Keiner weiß genau, wer es war.«
    »Keiner? Ich bin bereits dreimal angerufen worden. Natürlich haben alle gewußt, daß niemand sonst die Frechheit zu so etwas aufbrächte. Eine sagte, Miss Burt hätte es ebenfalls erraten und gesagt, das wär’ das Werk dieses verwilderten kleinen Mädels aus den Bergen.«
    »Verwildertes kleines Mädel aus den Bergen!« wiederholte Liz empört. »Als ob ich eine Bergziege wäre!«
    »Manch eine Bergziege würde schamrot werden, wenn sie das anstellte, was du dauernd ausheckst«, sagte Louisa mit einem ihrer seltenen Geistesblitze.

8

    Am nächsten Abend klang Jonathans Stimme triumphierend durch die Leitung: »Hab’ sie endlich gefunden!«
    Einen Augenblick war Freddie wie vom Schlag gerührt.
    »Was gefunden?«
    »Unsere verständige Frau mit Erfahrung in Krankenpflege. Mindestens hat sie pflegerische Erfahrung schon gesammelt, und ich kann nur hoffen, daß sie auch verständig ist... Ja, ziemlich jung. Ende Zwanzig. Blendende Erscheinung. Sie wird Mr. Standish bestimmt gefallen, und ich glaube, sie wird wohl auch allen Anforderungen gerecht, wenigstens für einen Monat. Es würde ihr zwar keine Lebensstellung garantieren, aber sie hat ganz ehrlich zugegeben, daß sie im Moment schlecht dran ist und besser zusieht, daß sie aus der Stadt herauskommt und zu sparen anfängt. Andernfalls würde sie sich, offengestanden , nicht um eine Stelle auf dem Land reißen.«
    »Wie herrlich, klingt ganz danach, als wär’ sie genau die Person, an der Vater Geschmack hat.«
    »Das glaube ich auch, und ich kann nur hoffen, daß sie dabeibleibt. Jedenfalls hatte ich praktisch gar keine Wahl. Entweder hatten sie von Krankenpflege nicht die geringste Ahnung oder sie wollten nicht aufs Land gehen, oder sie besaßen offenkundig überhaupt keinen Verstand... Sie kommt morgen mit dem Nachtzug. Kann jemand sie wohl um die gleiche Zeit, zu der du angekommen bist, abholen?«
    »Aber ja, das werden wir

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