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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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das morgendliche Erlebnis hatte ihr doch einen seelischen Tiefschlag versetzt, und sie fühlte sich müde und reizbar. Die Erinnerung an Shales unglückliches Gesicht spukte in ihr weiter, und plötzlich erklärte sie: »Es hat keinen Zweck. Ich bin nicht in Einkaufsstimmung. Ich glaube bestimmt, daß die Geschäfte hier viel besser sind als die in Winslow, aber dort kenne ich alle, und das macht das Ganze so nett und gemütlich... Fahren wir heim!«
    »Ja, wär’ mir auch lieber. Irgendwie muß ich dauernd an Shale denken. Ich wünschte wirklich, wir hätten ihm nie angeboten, ihn mitzunehmen. Wahrscheinlich hatten alle recht, und es war dumm von uns, das zu tun; denn wenn wir’s nicht getan hätten, hätte er Max’ Wagen nicht gestohlen.«
    »Hat die Welt schon so ein dummes, sentimentales Gespann gesehen?« fragte Ian aufreizend. »Ein für allemal : Schlagt euch das aus dem Kopf! Wenn er nicht den Wagen gestohlen hätte, hätte er eben den ersten besten, den er kriegen konnte, genommen. Auf jeden Fall war er sowieso fällig. Er war aus dem Gefängnis ausgebrochen. Das ist das Wesentliche. Und als ob das noch nicht genügt hätte, mußte er auch noch meinen Wagen stehlen. Da kam es auf euren überhaupt nicht mehr an.«
    »Na ja«, sagte Freddie mit einem tiefen Seufzer, »das ist wenigstens ein Trost. Aber ich wünschte trotz allem, es wäre nicht passiert. Jonathan schien ganz aufgelöst darüber, und es ist ja auch gräßlich, den eigenen Namen in der Zeitung stehen zu haben. Ich glaube, sie werden uns heute auch wieder ’reinbringen.«
    »Ganz bestimmt werden sie das«, antwortete Ian grimmig. »Die lassen sich doch die Chance zu einer so guten Story nicht entgehen. Ihr beiden könnt es ja ausschneiden und euren Enkelkindern zeigen: >Schaut, ihr Herzchen, was für ein böses Mädchen eure Omama einmal war.<«
    Die Vorstellung von Enkeln kam den beiden Mädchen ungeheuer komisch vor und munterte sie für den Rest der Fahrt auf.
    An jenem Abend, als Jonathan anrief und sich nach ihren Erlebnissen bei Gericht erkundigen wollte, übte sich Freddie entschieden in Zurückhaltung. »Wir kamen ganz gut weg, aber es war schrecklich. Ich fand es einfach grauenhaft, den Mann zu sehen und genau zu wissen, daß er zurück ins Gefängnis mußte, und der Friedensrichter und der Polizeibeamte schienen sich aus irgendeinem Grund ziemlich über uns zu ärgern.«
    »Du hast doch hoffentlich die Wahrheit gesagt?« fragte Jonathan beunruhigt.
    »Natürlich, aber Liz versuchte sie ein bißchen zu umschreiben, und sie ließen das nicht zu. Ich finde, die Polizei ist reichlich boshaft, und Gerichte sind gräßliche Gebäude. Ach, Jonathan, hoffentlich brauch’ ich nie wieder in eins hineinzugehen. Es hat mich ganz krank gemacht.«
    Er lachte. »Bestimmt nicht, besonders wenn du die erstklassigen Fahrstunden bekommst, für die ich dich anmelden will, und falls du nicht mitten in der Nacht Fremde unterwegs aufgabelst, außer ich bin bei dir — was ich dann ja natürlich sein werde.«
    »O Jonathan, wie wunderbar das klingt. Das hat mich richtig aufgeheitert.«
    Er sagte ein bißchen besorgt: »Hast du etwa schon einen Abschiedskater, weil du jetzt die Menschen, mit denen du dich so angefreundet hast, verlassen mußt? Du hast es genossen, nicht wahr?«
    »O ja, aber letzten Endes genieße ich immer alles und jedes, selbst wenn ich vorher gar keine Lust dazu habe. Und natürlich bin ich traurig, Liz und Vater und Mrs. Wells und Ian Adieu sagen zu müssen — ach, überhaupt allen, außer vielleicht Derrick. Aber ich sehne mich schon sehr nach Angela und dir. Wenn ich an die Hochzeit denke, werde ich schrecklich aufgeregt.«
    »Ich kann wohl getrost zugeben, daß es mir genauso geht. Aber jetzt — hast du ganz sichergestellt, daß mit dieser Reise alles klargeht? Gibt es bei euch denn überhaupt niemand, der dich hinüberfahren und dir die ganze Umsteigerei und Warterei mitten in der Nacht ersparen könnte?«
    »Schau, ich weiß genau, Liz würde es sofort tun, aber dann müßte sie mutterseelenallein zurückfahren und...«
    »Nein, Liz um gar keinen Preis. Weiß der Himmel, was das nächste Mal passiert... Na gut, ich denke, es ist schon in Ordnung so. Hast du auch wirklich alles geklärt? Bist du sicher, daß kein Haken dabei ist?«
    »Nicht der geringste. Ich nehme einfach den Zug hier um sieben, steige dann an dieser komischen kleinen Haltestelle um zehn in einen anderen Güterzug um, und der bringt mich um Mitternacht nach

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