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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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wie?«
    »Na ja, du warst ja auch immer kerngesund, und die Menschen vergessen eben leicht, daß sie... Ich meine, daß sie nicht jünger werden.«
    Er lachte. »Taktvoll ausgedrückt. Ich glaube, du wirst eine gute Arztfrau abgeben. Du hast sozusagen aufgehört, dich in die Nesseln zu setzen.« Und als sie rot wurde und verlegen dreinblickte, sagte er herzlich: »Mach dir nichts draus, wenn ich mich über dich lustig mache, mein Liebes . Du bist ein. braves Mädchen, und Jonathan kann sich verdammt glücklich schätzen. Nicht als ob er’s nicht verdient hätte. Er war und ist der treue Liebhaber und all das. Aber immerhin, du hättest ja auch irgendeinen heiraten können. Du hast jedoch deine Wahl getroffen. Hoffentlich wirst du’s nicht eines Tages leid.«
    »Aber nein, Vater. So bin ich doch nicht. In Wirklichkeit gehöre ich zu den Menschen, die sich gern behütet fühlen, und Jonathan — na ja, er hat mir eben immer dieses Gefühl gegeben.«
    Maxwell zuckte die Achseln. »Auch eine Art von Eheglück und vielleicht nicht die schlechteste, obgleich sie nicht auf meinem Holz gewachsen ist... Aber du bist wirklich sehr, sehr lieb zu mir gewesen, Freddie. Glaub ja nicht, daß ich das nicht anerkenne. Ich war ein launischer Krüppel, aber jetzt fühle ich mich mit jedem Tag kräftiger, und ich bin mir durchaus bewußt, was für ein gutes Werk du an mir getan hast... Und du hast dir Freunde gewonnen. Du solltest dir deinen Jonathan schnappen und uns alle bald einmal wieder besuchen.«
    Freddie hatte auf der Stelle das Bedürfnis, einfach loszuheulen, wie immer, wenn jemand sie lobte. Auch befand sie sich in jenem Zustand höchster Gefühlsduselei, den das Abschiednehmen immer in ihr hervorrief. Und durch die vor ihr liegende Aufregung und Freude verschlimmerte sich dieser Zustand noch um einiges. Sie zwinkerte eine Träne fort und sagte: »Ach, wie sehr ich doch wünschte, du könntest bei meiner Hochzeit mit dabeisein . Ich wollte dich so gern als meinen Brautführer haben.«
    Er gab sehr sanft und diesmal auch ganz ernsthaft zurück: »Das wollte ich auch, aber Stephen wird das ganz tadellos erledigen, und wir stoßen hier alle im richtigen Augenblick auf dein Wohl an und wünschen dir Glück. Irgendwie hab’ ich das Gefühl, daß dir das Glück hold sein wird.«
    Das war das letzte ernsthafte Gespräch, das Freddie mit ihrem Vater führte. Später entsann sie sich, daß es ungefähr das einzige ernsthafte Gespräch war, das sie je in ihrem Leben mit ihrem Vater geführt hatte, und sie bildete sich ein, er wäre für den Rest des Tages einem Alleinsein mit ihr aus dem Weg gegangen. Dazu gab es aber auch kaum Gelegenheit, denn dauernd kam irgendeiner, um Lebewohl zu sagen. Der erste war Ian. Er tauchte um die Mittagessenszeit auf und sagte:
    »Ich wünschte, es wäre nicht gerade Lammzeit und ich hätt’ Sie die Strecke nach Winslow hinüberfahren können. Jedenfalls werden Sie den Zug bestimmt gut bekommen, wenn Mrs. Wells das Kommando führt. Aber Sie werden diese biestigen Bummelzüge gründlich satt bekommen.«
    »Oh, ich liebe geradezu diese Züge. Sie sind heute so selten geworden, und ich hab’ noch nie in einem von diesen komischen kleinen Personenwagen hinten an den Güterzügen gesessen. Mir wird schon nichts abgehen, und in absehbarer Zeit komme ich mit Jonathan zusammen her und sehe euch alle wieder.«
    Ian hielt ihre Hand in einer schmerzhaften Umklammerung fest und sagte ernst: »Auf Wiedersehen, Freddie. Es war gut, daß wir Sie hier hatten. Gut für Liz. Sie ist dadurch sozusagen ruhiger geworden.«
    Freddie mußte lachen. »Das ist dann das erste Mal, daß durch mich jemand ruhiger geworden ist! Das muß ich Jonathan erzählen... Aber Liz ist in Ordnung, Ian. Sie weiß jetzt, was sie will.«
    Sein ehrliches, sommersprossiges Gesicht überzog sich plötzlich mit Röte. »Meinen Sie wirklich?« fragte er. »Aber ich bin nur ein einfältiger Bauernbursche. Anders als Derrick.«
    »Derrick? Pah!« sagte Freddie bestimmt. »Er war viel zu affig. Das hat er doch bei den Preishüten bewiesen. Stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel, Ian. Das zahlt sich nie aus«, und mit diesem weisen Rat trennten sie sich.
    Derrick kam wie ein Wirbelsturm herein, um ihr alles Gute zu wünschen. Er persönlich wäre in vierzehn Tagen ebenfalls schon über alle Berge, teilte er ihr mit. Hätte die Nase voll vom Hinterland und würde zur Abwechslung gern mal wieder etwas Zivilisation atmen, und falls sie und ihr

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