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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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nicht daran gewöhnt, als Zeugin aufzutreten, und wollte es auch gar nicht. Ich finde es gräßlich, hier sein zu müssen, und ich bin nur gekommen, weil der Polizist sagte, ich müßte... Nun gut, der Mann da drüben wechselte den Reifen, und dann — na, dann fuhr er eben mit dem Wagen auf und davon.«
    »Und ließ Sie zurück? Wie ging das denn vor sich?«
    »Ach, ich weiß, es klingt entsetzlich albern, aber wir standen beide draußen auf der Straße, um nachzusehen, ob das Ersatzrad genügend Luft hatte. Er sagte, er würde den Wagen auf eine ebene Stelle vorfahren, und wir standen nur da und sahen zu, und dann — dann sagte er sehr höflich >Vielen Dank auch fürs Mitnehmen<, und das — das war alles.«
    »Er fuhr mit dem Wagen davon?« wiederholte der Sergeant unerbittlich.
    »Ja, das hab’ ich schon gesagt. Und das ist alles — und jetzt würd’ ich gerne gehen.«
    »Das Gericht gibt Ihrem Wunsch mit dem größten Vergnügen statt«, sagte der Friedensrichter mit einem Anflug grimmigen Humors und wandte sich erleichtert dem nächsten Zeugen zu.
    Ian bezog seine Stellung im Zeugenstand; sein Gesicht war rot wie eine reife Tomate. Er war schon für Freddie errötet, aber bei Liz’ Auftritt war ihm am ganzen Körper der Schweiß ausgebrochen. Er hatte ja immer gewußt, daß sie sich um Rang und Ansehen einer Person einen Pfifferling scherte, aber im Zeugenstand hatte sie sich richtig frech benommen, und er war sicher, daß es pure Effekthascherei gewesen war. Er schämte sich ihrer.
    Er machte seine Aussage kurz und bündig und ohne ein überflüssiges Wort zu verlieren, und Friedensrichter und Wachtmeister schöpften vor Erleichterung tief Atem. Hier gab es keine Schonung, keinen Versuch, den Fall zu mildern. Der Wagen des Zeugen war aus der offenen Garage gestohlen worden, wo er ihn einzustellen pflegte, zehn oder zwölf Meilen weit gefahren worden, hatte sich dann überschlagen und war verlassen worden. Das war alles. Der Angeklagte wurde in die Haft zurückgeschickt, und die Verhandlung wurde für diesen Tag geschlossen.
    Draußen vor dem Gericht sagte Freddie: »Es war noch viel, viel schlimmer, als ich’s mir vorgestellt hatte. Ich kam mir so dämlich vor mit dem Eid. Warum haben Sie mich nicht vorher gewarnt, Ian? Wie konnte ich denn wissen, daß der blöde kleine Mann mir eine Bibel brachte? Ich konnte einfach nicht herauskriegen, was er da vor sich hin nuschelte.«
    »Ihr habt euch beide wie die Schwachsinnigen benommen, und ich hab’ mich richtig geschämt, mich mit euch zusammen sehen lassen zu müssen. Und du, Liz, du hast einfach nur mächtig angegeben, und ein Gericht ist dafür nicht gerade der geeignete Ort.«
    Zu seiner Überraschung brach Liz in Lachen aus. »Du redest gerade so wie Lulu. Sie warnte mich wie verrückt, mich nicht wichtig zu machen, und ich hab’s auch gar nicht getan. Ich hab’ nur einfach das getan, was sie von mir verlangten, und ihnen davon erzählt... Oh, ich möcht’ wirklich zu gern wissen, wer von uns beiden schlimmer war, Freddie.«
    »Du«, sagte Ian frostig. »Wenn Freddie komisch war, dann war sie’s wenigstens nicht mit Fleiß.«
    »Jedenfalls waren wir nicht gemein und rachsüchtig wie du«, konterte Liz. »So wie du dauernd auf deiner Karre herumgehackt hast und so pathetisch darstelltest, wie er auf der Seite lag. Grad so, als ob sich’s um einen Rolls-Royce oder so was handelte.«
    »Er mag nicht viel wert sein, aber es ist zufällig das einzige Auto, das ich besitze, und es ist verdammt peinlich, ohne ihn dazusitzen«, sagte Ian, und sogleich packte Liz die Reue, und sie sagte, es wäre ein riesig guter Wagen, und sie hoffe wirklich, der Unfall hätte ihn nicht ramponiert.
    Hierauf wurden sie wieder alle gut Freund miteinander und gingen glücklich ins nächstbeste Restaurant Mittag essen. »Und vergessen wir die ganze schreckliche Sache mit dem Gericht, und erzähl um Himmels willen Tante Louisa nichts davon. Ich hab’ ja bloß versuchen wollen, ganz exakt zu sein. Das ist bei Gerichten das Schlimmste. Sie zwingen einen dazu, die Wahrheit zu sagen, und das hasse ich.«
    »Das hab’ ich gemerkt«, sagte Ian liebenswürdig, und der Friede war endgültig wiederhergestellt.
    Sie hatten sogar noch Zeit, sich rasch einmal in den Läden umzublicken. »Denn falls ich ein Kleid entdecke, in dem ich mich bei der Hochzeit sehen lassen kann, könnte ich’s gleich kaufen, und wo du dabei bist, Liz, würde das Anprobieren Spaß machen«, sagte Freddie.
    Aber

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