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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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also gar nichts anderes übrig, als hierzubleiben, nur daß sie dieses Gebäude nicht unverschlossen lassen dürfen. Der Bahnbeamte war sehr freundlich und hat mir seine Sturmlaterne dagelassen und eine Bahre auf dem Dach gefunden.«
    Das schien dem schwergeprüften Jonathan den Rest zu geben.
    »Eine Bahre auf dem Dach?... Freddie, einer von uns ist auf dem besten Weg zur Klapsmühle. Schließ die Tür auf, und dann kannst du meinetwegen vernünftig reden. Mindestens werde ich dich dann sehen können und wissen, daß dir nichts fehlt.«
    Das rührte sie sehr, und sie erwiderte: »Aber mir fehlt nicht das geringste, und ich wünschte nur, ich könnte diese Tür aufschließen und herauskommen. Aber versteh doch, er hat den Schlüssel mitgenommen und wird vor sieben Uhr nicht hier sein, was soll ich also tun? Ich bin auch so hungrig, und ich möchte gern Angela anrufen. Ich mach’ mir Sorgen um sie und schäme mich, daß ich überhaupt nicht daran gedacht hab’, dem Bahnbeamten zu sagen, er soll sie gestern abend gleich anrufen. Sie hat sich doch nicht aufgeregt, oder? Sie wird sich doch sicher schon gedacht haben, daß ich den Zug verpaßte . Ehrlich gesagt, hat’s mir eigentlich nur wegen ihr etwas ausgemacht.«
    »Daß ich mir ebenfalls Sorgen machen könnte, ist dir wohl überhaupt nicht in den Sinn gekommen?« Jonathan, der sich wohl bewußt war, wie schäbig er sich benahm, klang jetzt fuchsteufelswild. Außerdem sah er sich zu allem Überfluß noch gezwungen, lauthals zu brüllen, da die Tür, obzwar alt, sehr kompakt war. Dadurch hörte es sich ganz so an, als hätten Freddie und er einen richtigen ordinären Krach miteinander. Da Freddie nicht daran gewöhnt war, bekam sie einen Schrecken und sagte ziemlich zittrig: »Aber ich hab’ doch natürlich nie im Traum daran gedacht, du hättest es erfahren. Wie hast du das herausbekommen, Jonathan?«
    »Nun, diese Art zu reisen, wie du sie wähltest, war nie nach meinem Geschmack. Weit besser, bei den fahrplanmäßigen Zügen zu bleiben, selbst wenn man sie zu einer ungelegenen Zeit erreichen muß... Jedenfalls war ich noch spät unterwegs zu einem Patienten«, sagte Jonathan befangen, denn er wußte sehr gut, wie unmöglich er sich aufgeführt hatte, »und da dachte ich, ich könnte gleich mal Stephen anrufen und fragen, ob du wohl und munter bei ihnen angekommen bist. Ich wußte ja, daß er in der kurzen Zeit noch nicht zu Bett gegangen sein konnte. Es war also nicht so, daß ich sie gestört hätte... Und — na ja, jedenfalls hab’ ich dabei erfahren, daß du nicht angekommen bist.«
    »Liebe Güte, und waren sie sehr beunruhigt?«
    »Stephen war ein bißchen außer sich, aber er schwächte es Angela gegenüber ab, sagte, du hättest wahrscheinlich den Anschluß verpaßt, und auf diese Bummelzüge wäre auch überhaupt kein Verlaß und so weiter. Aber als er’s mir mitteilte, war ich... ich...« Er zögerte. Wie diese verrückte Panik erklären, die ihn derart gepackt hatte, daß er zu seinem Wagen stürzte, eine Nachricht für seinen Partner hinterließ, und zweihundert Meilen weit durch die finstere Nacht fuhr, um seine Herzallerliebste zu retten. Zum Unglück war sich Jonathan trotz seiner ritterlichen Tat vollauf bewußt, daß er sich jetzt nicht im geringsten wie ein fahrender Ritter anhörte, sondern nur wie ein verquerer, übermüdeter Mann, der die ganze Nacht durchgefahren und sich klar war, daß er sich im Augenblick lächerlich machte. Natürlich war an allem nur die versperrte Türe und diese blödsinnige, in Überlautstärke geführte Unterhaltung schuld... Etwas gemäßigter sagte er: »Deshalb wollte ich lieber selbst nach dem Rechten sehen. Ich kenne diese kleinen Landbahnhöfe, und, na ja, ich stieg in den Wagen und brauste los.«
    »Ach, Jonathan, mein Herz, wie schrecklich lieb von dir, und es tut mir so entsetzlich leid. Mir ging’s aber wirklich ganz gut. Der Bahnbeamte war so freundlich. Er fand sogar eine Liege für mich, auf der ich mich ausstrecken konnte. Eine ziemlich schlecht duftende, aber immerhin war sie besser als Stühle... Aber ich wünschte wahrhaftig, ich könnte hier ’raus, und er wird vor sieben nicht kommen. Das ist noch eine ganze Stunde. Ich hab’ gerade mit dem Fenster überlegt. Es ist ja ziemlich klein. Glaubst du, daß ich steckenbleiben würde?«
    Jonathans schlechte Laune verflog. Sie war schon in Ordnung, und er liebte sie über die Maßen. Gewiß, sie handelte oft unüberlegt, doch gehörte es nun einmal

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