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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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anzurufen.
    Sie hätte sich die Haare vor Wut über sich selbst raufen können. Es war dumm von ihr gewesen, den Fehler überhaupt zu machen, und egoistisch, über allem Selbstmitleid vollkommen zu vergessen, sich mit Stephen in Verbindung zu setzen. Alles war ihre Schuld.
    Jonathan hatte sie mehr als einmal gedrängt, sich der Anschlüsse genau zu vergewissern, hatte überhaupt den ganzen Plan ziemlich mißbilligt und wie gewöhnlich recht behalten. Da saß sie nun, nur zweihundert Meilen von ihm und der Stadt entfernt, nur einhundert Meilen von Winslow weg, auf dem Scheitelpunkt eines Dreiecks, wie ihr Vater sich ausgedrückt hatte, und war eingesperrt in einen kahlen und reichlich stinkigen Warteraum, wo sie auf einer Bahre mit höchst zweifelhafter Vergangenheit zu schlafen versuchte und sich nicht nur hungrig, sondern auch ausgesprochen unglücklich fühlte.
    Es dauerte lange, bis die Müdigkeit als Sieger aus der Schlacht mit den Selbstvorwürfen hervorging, aber endlich glitt Freddie trotz der Kälte, die der Zeltbahn entströmte, der dünnen Bedeckung mit ihrem Plaid und dem ungemütlichen Gefühl, in ihren Kleidern schlafen zu müssen, in unruhige Angstträume, in denen sie fortwährend versuchte, hinter Zügen herzurennen, die ihr immer wieder vor der Nase fortfuhren. Liz lief wie eine Verrückte auf den Schienen voraus, und Louisa sagte am laufenden Band: »Mir hat diese Idee wirklich nie gefallen. Weder recht noch billig gegenüber Ihrem Freund.«
    Voller Unbehagen wachte sie des öfteren zwischendurch auf. Sie fror und war steif, und jedesmal dauerte es ein paar Minuten, bis ihr wieder einfiel, wo sie sich befand. Auf einmal kam die Laterne des Bahnmeisters mit einem scheußlichen Petroleumgestank zum Erlöschen, und bei ihrem letzten Aufflackern sah sie, daß es drei Uhr war. Noch drei Stunden bis zur Dämmerung, noch vier, bis sie aus diesem grauenhaften kleinen Raum befreit würde.
    Und dann begann die ganze Situation sie plötzlich zu amüsieren. Schließlich würde eine unruhig verbrachte Nacht sie auch nicht gleich umbringen. Wohl würden sich Angela und Stephen Sorge machen, wenn sie nicht im Zug saß, aber sie würden sich ja denken können, daß sie dann eben am Morgen ankäme. So naiv wären sie ja wohl kaum, anzunehmen, sie wäre unterwegs ermordet worden. Züge waren letzten Endes hochachtbare Einrichtungen trotz aller Gruselmärchen, die über sie zusammengeschrieben wurden... Und welchen Spaß Liz erst daran hätte... Louisa wäre natürlich entgeistert, genau wie sie es im Traum gewesen war, Liz aber würde bestimmt sagen: »Was für ein Jux! Ich wünschte, ich war’ dabeigewesen !«
    Für eines jedenfalls war sie dankbar: Jonathan würde von diesem Abenteuer erst erfahren, wenn es längst überstanden war. Sie würde, wenn er anriefe, längst bei Angela daheim sein. Es gäbe eine köstliche Geschichte, die sie ihm erzählen konnte, wenn sie in Sicherheit war. In Sicherheit? Sie sah sich in dem kleinen Raum mit seinem einen hohen Fenster um, durch das ein Streifen Mondlicht fiel und die Spinnweben zu durchlöchern versuchte, und dachte: Na, und ob ich hier sicher hin! Ich kann nicht ’raus, und niemand kann ’rein, also ist’s am besten, ich entschließe mich jetzt endlich einzuschlafen. Ich werde ihnen am Morgen schon klarmachen, wie leid es mir tut, aber es ist Quatsch, heut nacht wachzuliegen und mich darüber totzuärgern. Worauf wie immer bei Freddie prompt der keineswegs lobenswerte Gedanke folgte: Und wirklich, es ist ja auch irrsinnig komisch!
    Ein paar Stunden später wachte sie auf, draußen war es schon hell. Was hatte sie nur so aufgeschreckt? Richtig, sie hatte es sich nicht nur eingebildet. Draußen war ein Schritt zu hören. Gottseidank, daß der Bahnbeamte die Tür versperrt hatte. Dann dachte sie: Wie blöd ich doch bin. Als ob ausgerechnet in diesen Raum jemand einbrechen wollte. Zum Stehlen ist nichts da, und wahrscheinlich hab’ ich mir die Schritte nur eingebildet.
    Aber nein. Irgend jemand marschierte draußen den Bahnsteig entlang. Sie hörte die Schritte jetzt ganz deutlich und machte sich selbst weis , das sei nur ein Mann von der Eisenbahnerherberge, der nachsehen kam, ob alles in Ordnung war: eine Art Nachtwächter, wie man sie in der Stadt einstellte, um sicherzugehen, daß alles vorschriftsmäßig abgeschlossen worden ist. Nur daß jetzt nicht mehr Nacht war und der Bahnbeamte gesagt hatte, daß vor sieben Uhr niemand auf den Bahnhof käme.
    Sie hörte das

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