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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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finster dreinblickst, eher noch mehr liebe... Schön, auf geht’s! Fang mich nur ja auf!«
    Aber das war sehr optimistisch, denn bald schon stellte sich heraus, daß überhaupt nichts Plötzliches passieren würde. Das Fenster war schmal und Freddie wohl schlank, aber groß. Sie kam bis zur Hälfte durch und dachte eine schreckliche Minute lang, sie würde steckenbleiben. »Zieh, Jonathan! Zieh kräftig! Ich will nicht in Hälften herauskommen«, japste sie verzweifelt.
    Plötzlich machte es >Knacks<, und der wurmstichige Fensterrahmen gab einen Zoll nach. Das genügte schon, und Freddie, so plötzlich befreit, wurde jählings in Jonathans Arme hinabgeschleudert. Er war ein kräftiger Mann, doch war der Einschlag beachtlich, und er taumelte zurück und schwankte einen Moment gefährlich hin und her. Dann gewann er mit bedeutendem Kraftaufwand sein Gleichgewicht zurück und stellte Freddie auf die Füße und hielt sie immer noch fest in seinen Armen.
    Dieses Idyll wurde roh gestört. Hinter ihrem Rücken ließ sich eine laute, wütende Stimme vernehmen: »Na, na, was ist denn das? Wer sind denn Sie, daß Sie ’ne junge Dame so grob anpacken dürfen, von der Beschädigung am Eigentum Ihrer Majestät ganz zu schweigen?«
    Es war der Bahnbeamte, der mit dem liebenswerten Gedanken, seine freiwillige Gefangene zu befreien, früh aufgestanden und gerade rechtzeitig auf dem Schauplatz erschienen war, um den unheilverkündenden Knacks zu hören und das Mädchen, das er allein und unbeschützt geglaubt hatte, in den Armen eines Mannes liegen zu sehen. Er wäre ja zu ihrer Rettung herbeigestürzt, war aber durch eine riesige Kanne Tee, einen dicken Kanten Brot und Butter, die er trug, stark behindert.
    Freddie machte sich, wenn auch ungern, los und drehte sich mit ihrer unveränderlichen Höflichkeit um. »Ach, wie schön von Ihnen, so früh zu kommen... Und dieser himmlische Tee... Ich hätte Sie fast verfehlt, aber ich hab’ einen Zettel für Sie dagelassen, und ich wär’ ja auch sowieso wiedergekommen... Das hier ist Dr. Blake, und ich werde ihn nächste Woche heiraten.«
    Jonathan streckte seine Hand aus. »Vielen Dank, daß Sie sich so gut um sie gekümmert haben. Das hat sie auch nötig«, sagte er und fuhr erklärend fort: »Als sie in Winslow nicht auftauchte, kam ich, um nach ihr zu suchen. Bin die ganze Nacht durchgefahren und dachte mir, es wäre gut, sie herauszuholen und zum Essen mit in die Stadt zu nehmen. Aber zuerst wollen wir Ihren Tee trinken. Wir können ihn beide brauchen.«
    Der Bahnwärter sah erfreut aus und strahlte die beiden an, aber er beschränkte sich nun darauf zu sagen: »Die ganze Nacht gefahren... Ich krieg’ die Motten! Na ja, jetzt hat sie ja wenigstens jemand, der auf sie aufpaßt.«
    »Sie haben sehr gut auf sie aufgepaßt«, beeilte sich Jonathan zu versichern. »Ich fürchte, wir haben das Fenster ein wenig beschädigt. Wird ein Pfund reichen?«
    Der Bahnwärter war sicher, daß es reichen würde und auch noch ein bißchen darüber hinaus, und Freddie sagte: »Ich hätte es nie geschafft, wenn ich nicht halb verhungert gewesen wäre...« Und dann plötzlich mit Grausen: »Jonathan, meine Haare sind voller Spinnweben, und auf meinem Nacken krabbelt eine Spinne.«
    Später, als sie den heißen Tee getrunken und mit dem Beamten über die Eigenheiten von Bummelzügen gesprochen hatten, fuhren sie in die Stadt, um eine solide Mahlzeit einzunehmen. Als er sie an den Wagen brachte, sagte der Beamte besorgt: »Der Zug geht um neun. Sie wollen ihn doch sicher nicht verpassen«, und Freddie sah klar, daß er sich schon lebhaft ausmalte, wie er sie für einen ganzen Tag auf dem Hals hätte.
    »Zerbrechen Sie sich darüber nicht den Kopf«, erwiderte Jonathan. »Ich werde sie keine Sekunde mehr aus den Augen lassen, ehe ich sie nicht in diesen Zug gesetzt habe.«
    »Und das ist auch ganz richtig so. Es lohnt sich, auf sie aufzupassen«, sagte der Bahnwärter so inbrünstig, daß Jonathan lächeln mußte, während Freddie, wie gewöhnlich bei Lobpreisungen, sich vollkommen erfolglos um ein bescheidenes Aussehen bemühte.

15

    »Da sind zwei Illustrierte«, sagte Jonathan. »Bleib fest auf deinem Platz in diesem Abteil sitzen und schau sie dir friedlich an. Steig nicht aus, bevor du Stephen siehst.«
    Freddie lachte glücklich vor sich hin. Sie hatte ein Frühstück verkümmelt , das Jonathan insgeheim baß erstaunte, und war jetzt in bester Laune, nur daß sie erklärte, sie sehne sich zu Tode

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