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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Rappeln am Türgriff nebenan und dachte: Es ist ein Einbrecher! Er versucht hereinzukommen; und Erinnerungen an ihre einzige Begegnung mit der kriminellen Welt kehrten zurück. Was, wenn es wiederum Shale wäre? Doch nein, das wäre selbst für einen Sensationsroman eine höchst merkwürdige Verkettung allzu vieler Zufälligkeiten. Natürlich hoffte sie inständig, es möge nicht Shale sein, als sie sich daran erinnerte, daß er bei Tageslicht keinen sehr freundlichen Eindruck gemacht hatte und der starke Zweifel sich regte, ob ausgerechnet er der Mann sei, der sich durch ein altmodisches Schloß vom Hereinspazieren abhalten lassen würde.
    Von neuem setzten sich die Schritte in Bewegung, und jetzt stockten sie vor der Tür zum Warteraum. Der Griff klapperte, und Freddie hielt die Luft an. Würde er standhalten? Dann rief eine Stimme: »Ist da jemand drinnen?« und ihr Herz drehte sich glatt um. Aber natürlich träumte sie nur oder war übergeschnappt. Jonathan war doch nicht hier. Er war zweihundert Meilen weit weg, und sie hatte sich diese Stimme nur eingebildet, weil sie ein bißchen Angst hatte und ihre Gedanken sich in solchen Augenblicken immer zu ihm flüchteten. Hastig setzte sie sich auf und brachte es fertig, die Sturmlaterne, die auf dem Tisch neben ihr stand, umzustoßen. Auf der Stelle sprach die Stimme von neuem: »Wer ist da drinnen? Bitte, machen Sie auf. Ich hätte gern ein paar Auskünfte über eine Reisende, die verschollen zu sein scheint.«
    Diesmal war kein Zweifel mehr möglich. Freddies Stimme überschlug sich quiekend vor Aufregung und Erlösung. »O Jonathan, das kannst doch nicht du sein... Das bist du nicht, oder?«
    Einen Augenblick vollkommener Stille, dann sagte Jonathan: »Freddie, was in drei Teufels Namen machst du da drinnen und warum ist die Tür versperrt?« Plötzlich wurde die ungeheure Erleichterung, die sie überkam, einfach zu viel, und sie ertappte sich beschämt dabei, wie ihr die verhaßten Tränen in die Augen stiegen. Auf einmal merkte sie, wie furchtbar müde sie war und auch, daß sie mehr als nur ein bißchen Angst gehabt hatte. Sie sagte: »Ach Jonathan, es ist doch wohl nicht gut möglich, daß du wirklich und wahrhaftig hier bist... Ich meine, es sind zweihundert Meilen...«
    Jonathan klang ein wenig ungeduldig, ein wenig verärgert: »Das weiß ich. Ich bin die ganze Nacht durchgefahren... Freddie, was hast du jetzt wieder angestellt? Und schließe um Gottes willen diese Tür auf, bevor ich sie einschlage.«
    Die Vorstellung von gewaltsamer Zerstörung durch Jonathan erheiterte Freddie irgendwie, und sie kämpfte mit Lachen und Weinen, so daß ihre Stimme zitterte, als sie erklärte: »Ich kann doch nicht aufsperren. Der Bahnbeamte hat den Schlüssel. Vor sieben Uhr kommt er nicht her.«
    Es entstand eine tödliche Stille, während Jonathan diese Tatsachen verdaute. Danach sagte er: »Und warum bist du eingesperrt, und warum warst du nicht im Zug nach Winslow?«
    »Weil ich den Zug hier, auf diesem Bahnhof, nicht mehr erwischt hab’. Ehrlich, Jonathan, genaugenommen war es nicht meine Schuld. Liz rief an und erkundigte sich über alles, und sie hat’s gesagt.«
    »Dieser Teufelsbraten! Aber du hast dich doch bestimmt noch mal vergewissert? Nach allem, was du mir über Liz und ihre Untaten erzählt hast, ist sie der letzte Mensch, der exakte Auskünfte einholt.«
    Freddie fand, daß er unnötig hart mit ihrer Freundin verfuhr. Entschuldigend sagte sie: »Oh, aber sie haben ihr doch gesagt, es wär’ alles in Butter. Manchmal ist’s das auch, und manchmal geht etwas schief, und sie verpassen den Anschluß . Liz hat ihr Möglichstes getan. Sie würde sich schrecklich aufregen, wenn sie es wüßte«, und fragte sich im gleichen Augenblick schuldbewußt, ob das wirklich stimme. Sie fürchtete, Liz würde sich eher totlachen als aufregen.
    Jonathan wurde immer ungeduldiger »Ja. Ja. Laß doch das Mädchen jetzt aus dem Spiel... Du bist also vergangene Nacht zu spät hier angekommen und entdecktest, daß du wieder mal gestrandet warst. Wahrhaftig, Freddie, allmählich wird’s dir zur Gewohnheit.«
    Das kam ihr ziemlich unfreundlich vor, und sie wünschte, sie bräuchten nicht durch eine verschlossene Tür miteinander zu sprechen. Jonathan würde sich nicht diesen Ton herausnehmen, wenn sie sich erst einmal Aug in Aug gegenüberständen.
    Schlaff sagte sie: »Ja, und die Stadt ist drei Meilen weg und der nächste Zug kommt nicht vor neun Uhr heut morgen . So blieb

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