Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)
Smith [britische Fernsehköchin]. Aber ich muss zugeben, dass ich ohne sie und ihre Bücher wirklich aufgeschmissen und Freddies Nahrungsaufnahme deutlich beeinträchtigt gewesen wäre. Als das Leben am Logan Place, wie wir es kannten, sich seinem Ende näherte und sowohl Freddie als auch Joe krank waren, fiel mir neben meinen anderen Aufgaben und Pflichten auch die Rolle des Chefkochs zu.
Konflikte um der Liebe Willen — ich habe bereits versucht, darüber zu berichten. Konflikte um des lieben Friedens Willen — auch das. Um nichts anderes ging es bei Queen. Konflikte des reinen Überlebens wegen … darum soll es in diesem Abschnitt unter anderem gehen. Freddie hasste Ja-Sager — gleich welchen Geschlechts. Wenn man Ja-Sager ablehnt, muss man sich mit dem Vorhandensein von Neinsagern anfreunden: Menschen, die entweder „Nein, danke“ sagen oder sogar: „Leck mich!“ Letzten Endes mochte Freddie es, wenn Menschen ihren eigenen Willen hatten, und er wollte Freunde und Bekannte haben, die ihm widersprechen konnten. Denn nur so, durch einen gewissen Konflikt, konnte er sich darüber klar werden, was er wirklich von einer Situation hielt. Ich glaube, das ist der Grund, warum wir alle so lange bei ihm geblieben sind und er es solange mit uns ausgehalten hat. Um einen Eindruck davon zu vermitteln, wie langlebig das Verhältnis zu seinen Mitarbeitern war: Ich war nach sieben oder acht Jahren immer noch der Neuling, zumindest bis Terry zur Truppe dazustieß.
Und das waren wir tatsächlich — wenn wir uns in der Öffentlichkeit zeigten, kamen wir uns oft genug vor wie eine wilde Varieté-Truppe.
Wenn er Essen ging, dann zumeist in das italienische Restaurant gegenüber vom Coleherne Pub in der Brompton Road. Aus dem Pontevecchio ist inzwischen das Tusk geworden. Als es das Meridiana noch gab, ging er sehr gerne in dieses lebhafte, von Gesprächen erfüllte Restaurant auf dem Grundstück in der Fulham Road, wo sich heute der Juwelier Theo Fennell befindet. Das Meridiana war immer eines seiner Lieblingsrestaurants, selbst wenn er dort nur zum Abendessen hinging.
Sollten nach dem Mittagessen irgendwelche Einkäufe zu erledigen sein, dann war Harrods ein beliebter Anlaufpunkt. Dort gab es die verschiedensten Dinge zu kaufen und anzuschauen, und das alles unter einem Dach. Besonders gerne kaufte er für andere Leute Parfüms, und er unternahm mindestens einen besonderen Einkaufbummel, bei dem er von jedem Parfüm-Produzenten einen Duft kaufte und allen, die er kannte, einen davon als Geschenk überreichte. Er dachte bei solchen Sachen immer an alle — sogar an seine Putzfrauen Gladys, Mary und Margie. Wenn er etwas fand, das ihm gefiel, dann nahm er es natürlich während solcher Einkaufsbummel mit. Alltägliche Toilettenartikel, Seifen, Badeöl, Duschgel und Shampoo einzukaufen, war allerdings eher unsere Aufgabe. Er liebte Badeöle, die die Haut weich und geschmeidig machten.
Wenn er gezielt losging, um beispielsweise ein Geburtstagsgeschenk für irgendwen zu kaufen, dann war Lalique in der New Bond Street für ihn ein Laden, in dem er immer etwas Passendes finden konnte. Wenn er schon in der Gegend war, dann schaute er auch gerne noch bei Tiffany und Cartier vorbei, und außerdem gab es da ja auch noch Sotheby’s. Wenn er den Vormittag bei Sotheby’s verbrachte, dann ging er für gewöhnlich zum Essen zu Richoux in der South Audley Street und aß dort etwas Leichtes zu Mittag — wie zum Beispiel den Welsh Rarebit oder eines der Tagesgerichte mit Reis. Wenn es schon später war, standen gerne auch Sandwiches und Earl Grey auf dem Programm. Diese Angewohnheit stammte noch aus den Zeiten, als Queen von John Reid gemanagt wurden, dessen Büro sich direkt nebenan in der Nr. 40 befand. Beim Gehen kaufte er in den Richoux-Filialen jedes Mal zwei oder drei Pralinenschachteln mit einer Auswahl von belgischer Godiva-Schokolade. Ich glaube, er mochte die Verpackung ebenso sehr wie die Schokolade selbst, und wenn die Schachteln leer waren — nachdem alle dazu verdonnert worden waren, den Inhalt zu verzehren — behielt er sie natürlich. Manche davon stellte er sogar gut sichtbar auf. Ein weiteres Beispiel für Freddies Vorliebe für Schachteln und Kästchen …
Er legte großen Wert darauf, wie etwas angerichtet war, und wusste, wie wichtig eine gute Präsentation ist. Er war sich darüber im Klaren, dass das Geheimnis guter Küche zum Teil im Aussehen liegt. Das Essen, das einem als Nouvelle
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