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Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Titel: Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Evans
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sie nach Weihnachten 1980 nie wieder miteinander geredet haben. Drogeninduzierte Paranoia? Wie bitte? Ich persönlich habe den Eindruck, dass manche Freundschaften einfach so verlaufen. Ich habe wirklich keine Ahnung, wie die Zeitungen auf die Idee kamen, Kenny sei einer der letzten und engsten Freunde gewesen, mit denen Freddie noch kurz vor seinem Tod gesprochen hat.
     
    Irgendwann im Lauf der Weihnachtswoche besuchte er seine Eltern und die übrigen Familienangehörigen und holte sich dort seine Geschenke ab. Sie waren jedoch nie bei den Weihnachtsfeiern in Garden Lodge dabei. Freunde und Verwandte hielt Freddie stets feinsäuberlich getrennt. Das ging so weit, dass Joe und ich das Haus verlassen mussten, als er einmal seine Eltern in Garden Lodge zu Besuch hatte. Mary durfte bleiben. Seine Eltern hatten sie lieb gewonnen, nachdem sie sie bereits etliche Jahre zuvor kennengelernt hatten, während Freddie noch mit ihr zusammenwohnte. Außerdem trug das dazu bei, den Eindruck von Normalität aufrecht zu erhalten, den Freddie seinen Eltern vermitteln wollte. Normalität im wahrsten Sinne des Wortes — nicht unbedingt als Synonym für Heterosexualität. Es ging ihm eher darum, jegliche Befürchtungen zu zerstreuen und sie davon zu überzeugen, dass es eine verlässliche Kontinuität in seinem Leben gab und er in Sicherheit war.
     
    Der erste Weihnachtsfeiertag begann um etwa elf Uhr nachts am Heiligabend. Nach seinen Weihnachtslieder-Sessions zog Freddie mit seiner Clique ins Copacabana, was mir die Gelegenheit gab, schon einmal das Gemüse für das Mittagessen am nächsten Tag vorzubereiten, bei dem bis zu zwanzig Leute anwesend waren.
     
    Für mich begann der erste Feiertag um neun Uhr morgens, wenn ich den Truthahn (oder die Truthähne, je nach Anzahl der Gäste) in den Ofen schob (oder die Öfen). Sämtliche traditionellen Beilagen mussten vorbereitet werden, einschließlich der selbst gemachten Füllung und der Brotsoße. Wir bereiteten drei verschiedene Arten von Füllung zu: Eine aus gepellten Würsten, Salbei und Zwiebeln, eine aus Tomaten, Pilzen und Reis und schließlich die übliche Maronen-Füllung. Dann gab es noch die Beilagen — Rosenkohl, Mischgemüse aus Erbsen und Möhren, Kohlrübenpüree, Walnuss-Mus, geröstete Pastinaken, Bratkartoffeln, in Speck gewickelte Chipolata-Würstchen und Unmengen von hausgemachten Soßen.
     
    Alles wirkte fast wie aus einem Enid-Blyton-Roman!
     
    Die Pasteten und Kuchen hatte ich nach altem Brauch bereits im September oder Oktober vorbereitet. Ich muss sagen, dass Freddie frische, hausgemachte Speisen sehr schätzte. Immer wenn er ins Studio ging, bereiteten wir einige Sandwiches für ihn vor. Es war allerdings Joes Spezialität — Würstchen im Schlafrock —, auf die Freddie immer besonders stolz war, wenn er sie dabei hatte. Er verteilte sie an alle Anwesenden und aß höchstens eines davon selbst.
     
    Das Mittagessen am ersten Weihnachtsfeiertag begann etwa um zwei Uhr nachmittags mit Appetithäppchen. Zu den Gästen gehörten auf alle Fälle Mary mitsamt ihrem aktuellen Freund, Jim Hutton, Peter Straker, Trevor Clarke und darüber hinaus gerne auch Rudi Patterson, Graham Hamilton, Gordon Dalziel, Dave Clark mit seinem Freund John Christie, Yasmin Pettigrew, James Arthurs und dessen Freund Jim, Paul Prenter, falls er gerade in der Gegend war, und natürlich Joe und ich.
     
    Die Weihnachtsansprache der Königin stand bei uns nicht unbedingt auf dem Programm, und so konnte nach einem ausgedehnten Mahl der Spaß beginnen. Zu Freddies kleinen Einfällen gehörte auch, dass jeder, der zum Essen vorbeikam, für sämtliche anderen Anwesenden ein Geschenk mitbringen musste. Das war eine wirklich nette Geste von ihm, denn auf diese Weise konnte sich keiner ausgegrenzt fühlen, weil alle die gleiche Anzahl von Geschenken bekamen — außer Freddie natürlich, der millionenfach mehr beschenkt wurde! Das Wohnzimmer sah aus wie ein Schlachtfeld aus Papierfetzen, und man musste sehr aufpassen, dass man mit den Geschenkpapier-Resten nicht aus Versehen noch ein Geschenk mit wegwarf. Es war wie ein Meer aus Glitter, Schleifchen und Verpackungen.
     
    Von etwa fünf Uhr nachmittags an kamen nach und nach noch weitere Leute vorbei, die einfach nur frohe Weihnachten wünschen wollten. Die Anwesenden teilten sich im Allgemeinen in kleinere Grüppchen auf, die sich in den verschiedenen Räumen im Erdgeschoss niederließen, sich vermischten und einander darüber auf dem

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