Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Titel: Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Evans
Vom Netzwerk:
konnte. Um unsere Gedanken in Schwung zu bringen, tranken wir im Allgemeinen etwa folgendes: zwei oder drei Flaschen Champagner, Cristal für spezielle Anlässe, ansonsten Moët, dann eine halbe Flasche Remy Martin Brandy sowie eine Flasche Stolichnaya Wodka und verschiedene Softdrinks zum Mixen – Tonic für Freddie, Coca-Cola für mich – und der unverzichtbare Behälter mit Eiswürfeln.
     
    Eines der typischen Themen, mit denen wir diese Abende begannen, bestand beispielsweise in Fergies Schleifchen. Dazu hatte jeder etwas zu sagen. Die Tatsache, dass die frisch gebackene Herzogin von York absolut alles, was sie anhatte, mit einer Schleife schmücken musste, konnte man zu einer monumentalen Krise ausweiten. Wir hatten nichts dagegen, „aus einer Mücke einen Elefanten zu machen“, und so hatten wir binnen einer guten Stunde dieses hypothetische Problem gelöst — das für uns ebenso dringlich und greifbar war wie das nächste Glas Champagner — und die verrückte Herzogin einmal durch den Kakao geschleift.
     
    Wir haben nie über etwas wirklich Weltbewegendes gesprochen, etwas, das tatsächlich von Bedeutung gewesen wäre. Wenn irgendwer ein ernstes Thema ansprach, dann dauerte es keine fünf Minuten, ehe es wieder fallen gelassen wurde. Diese Nächte waren nicht der Ort für tiefschürfende Diskussionen. Bei anderer Gelegenheit bestand das Thema des Abends in einem neuen Song, mit dem Freddie gerade herumspielte und in den er das Geräusch einer Hand, die auf einen Oberschenkel klatscht, einbauen wollte. So saßen wir drei da und verbrachten zwei oder drei Stunden damit, uns auf die Oberschenkel zu hauen — und das ohne jedes Ergebnis. Als wir am nächsten Morgen zu uns kamen, hatten wir allerdings blaue Flecken auf den Oberschenkeln und die Handflächen taten uns weh.
     
    Straker half dabei, den Druck von Freddie zu nehmen. Er war immer da, und immer zu einem Lachen aufgelegt. Auf einer tieferen Ebene war es so, als ob die beiden eine Art Bruderkonflikt als Grundlage ihrer Beziehung hätten. Sie hatten einen gewissen Hang zum Wetteifern. Obwohl sie nie über kleine Meinungsverschiedenheiten in Streit gerieten — dazu waren sie einander einfach zu wichtig —, gab es doch einen gewissen Konkurrenzkampf zwischen ihnen, der ihr gemeinsames Leben bestimmte. Freddies Kontakte mit seinen Rock-Kollegen (er hasste es, als Pop-Star betrachtet zu werden) und Peters Fähigkeit, ständig noch berühmtere Bekannte aus Film- und Theaterkreisen anzuschleppen, machten für uns andere, die wir an der Peripherie ihrer Freundschaft standen, das Leben durchaus interessanter.
     
    In den zwölf Jahren, die ich Freddie kannte, war es nur Peter, der ein solches Verhältnis mit ihm hatte. Viele der Bekanntschaften, die Freddie später in seinem Leben machte, kamen über Peter, der ihn Leuten vorstellte wie Susannah York, Pam Ferris, Anita Dobson, Stephanie Beacham, Anna Nicholas und vielen anderen.
     
    Aber zunächst muss man wissen, dass Freddie nicht wollte, dass die Leute, die ihm nahestanden, Zeugen seines körperlichen Verfalls wurden. Er wollte es den Menschen, die er liebte, nicht antun, dass sie ihm beim Sterben zusehen mussten, ohne etwas dagegen tun zu können. Er hatte mit diesen Menschen viele wundervolle Stunden verbracht, in denen er mit ihnen ausgegangen war und sich amüsiert hatte. Er hatte ihnen viele schöne Stunden geschenkt, und nun wollte er nicht, dass sie ihn so schwach und erschöpft sehen mussten. Außerdem erinnerten ihn diese Leute daran, wie sein Leben einmal gewesen war – ein Leben, das er nicht länger zu führen imstande war.
     
    Wenn man sich anschaut, von welchen Menschen er sich distanziert hat, dann war jeder einzelne davon ein Teil dessen, was ich zwangsläufig als Freddie „verrücktes“ Leben bezeichnen muss. Verständlicherweise war Freddie andererseits auch neidisch darauf, dass seine Freunde, die ihm in guten Zeiten Gesellschaft geleistet hatten, dazu in der Lage waren, ihr Leben auch weiterhin zu genießen. Es wäre für ihn eine extreme Bloßstellung gewesen, wenn er sie darum hätte bitten müssen, ihren Lebensstil um seinetwillen zu ändern, und selbst dann hätten sie eigentlich keinen Grund gehabt das auch wirklich zu tun. Früher — im Lauf seines „verrückten“ Lebens — war auch ein Mann namens Wayne Sleep Freddies Missbilligung zum Opfer gefallen. Freddie hatte den Eindruck gehabt, dass sich dessen Charakter änderte, wenn er getrunken hatte, wie von Dr. Jekyll

Weitere Kostenlose Bücher