Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Titel: Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Evans
Vom Netzwerk:
kennen.
     
    Nach einem weiteren Artikel, in dem von einer bevorstehenden Hochzeit zwischen ihm und Barbara die Rede war, beschloss Freddie, dass es nun genug wäre. Andere Leute bestärkten ihn zudem noch in seiner Vermutung, dass es nur Barbara selbst sein konnte, die die Informationen für diese Artikel lieferte.
     
    Manche meinten, dass Barbara sich nun, da ihr eigener Stern im Sinken begriffen wäre – das Ganze geschah drei oder vier Jahre, nachdem sie sich kennengelernt hatten –, Freddies Ruhm zunutze machen wollte. Es gab ständig Menschen in Freddies Umfeld, die nicht nur darauf warteten, die Situation für sich ausnutzen zu können, sondern auch aktiv Situationen herbeiführten, die sie Freddie näher bringen sollten. Schon seit er berühmt geworden war, hatte er sich in dieser Lage befunden. Es gab immer Menschen hinter den Kulissen, die Einfluss auf sein Leben nehmen wollten, um dann davon profitieren zu können. Nicht dass Freddie leicht zu manipulieren gewesen wäre, aber es war wie bei dem Sprichwort, dass wenn man etwas nur oft genug hört, es auch glaubhaft klingt. Er konnte es nicht ertragen, wenn Menschen, die ihm nahestanden, Gerüchte über ihn in Umlauf brachten.
     
    Aus dem ganzen Hin und Her ging schließlich Winnie als Sieger und feste Bezugsperson hervor. Ich glaube, Freddie fand die Idee interessant, sich an der Sebastian Stub’n zu beteiligen – Winnies Gasthaus, das typisch Bayerische Küche bot: Schweinshaxe, Kartoffelknödel („verdammte Fußbälle“, wie Freddie sie nannte), verschiedene Bratwürste und die unvermeidlichen Kohlgerichte. Was Winnie auftischte, war ganz allgemein warme, reichhaltige und wohlschmeckende Kost. Er selbst hatte dunkle Haare und einen Schnurrbart und war etwa einen Meter achtzig groß, mit der kräftigen Statur, wie Freddie sie bevorzugte.
     
    Ich schätze, dass diese Beziehung erst durch Barbara Valentin überhaupt entstehen konnte, denn Winnie sprach in etwa so viel Englisch wie Freddie Deutsch. Man kann sich also leicht vorstellen, dass es dabei in erster Linie um Sex ging. Beide gaben sich in etwas gleich viel Mühe, die Sprache des anderen zu lernen — nämlich keine — und so unterhielten sie sich schließlich mit viel Kauderwelsch und mit Händen und Füßen. Freddie war tatsächlich ein Fachmann in Sachen Zeichensprache.
     
    Die Beziehung dauerte jedoch nur so lange wie die Zeit in München — mit Barbara als unerlässliche Vermittlerin und Übersetzerin. Während Freddie zwar offiziell über Musicland oder mich im The Munich Hotel oder dem Arabellahaus zu erreichen war, zog er in Wahrheit schon nach kurzer Zeit zu Winnie in dessen Wohnung. Die Beziehung endete, weil Freddies Liebe zu München sich im Sande verlief und seiner leidenschaftlichen Begeisterung für sein neues Haus in London — und damit einhergehend auch für Jim Hutton — wich. Freddies Liebhaber stammten allesamt aus einem wenig intellektuellen Elternhaus. Sie alle kamen vom Lande, obgleich Freddies eigene erlernte Intellektualität immer in verschiedenem Ausmaß auf sie abfärbte. Im Grunde war er ja selbst ein Junge vom Land, selbst wenn er es hasste, das zugeben zu müssen.
     
    Peter Straker nahm lange Zeit eine wichtige Rolle in Freddies Leben ein. Sie waren bereits eng befreundet gewesen, ehe ich anfing, für Queen zu arbeiten, und Peter war der erste von Freddies langjährigen Freunden, den ich kennenlernte. Er war auch bei sämtlichen von Freddies verschiedenen Lebensphasen mit dabei – emotionalen wie sonstigen. Da er selbst ebenfalls Künstler war, wenn auch nicht in derselben Liga wie Freddie, konnte er den Druck nachvollziehen und teilen. Peter bot Freddie eine Schulter, an der er sich ausweinen konnte, einen Arm, um sich trösten zu lassen und einen Gefährten, mit dem er seine schönen Zeiten teilen konnte. Es gab unzählige Anlässe, zu denen Freddie, Peter und ich bis zum frühen Morgengrauen die Probleme der ganzen Welt lösten. Ich sehe uns noch heute, wie wir in Garden Lodge auf dem Sofa sitzen. Freddie nahm das Dreisitzer-Sofa, Peter saß im Allgemeinen im Lehnstuhl neben der Küchentüre und ich in dem anderen gleich gegenüber.
     
    Ich frage mich oft, warum wir wohl so saßen, obwohl es doch meine Aufgabe war, in die Küche zu gehen, um neuen Champagner aus dem Kühlschrank zu holen und nachzuschenken. Wenn wir dann bei Wodka und Brandy angekommen waren, ließ ich die Flaschen auf dem Couchtisch stehen, damit sich jeder selbst nachschenken

Weitere Kostenlose Bücher