Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Titel: Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Evans
Vom Netzwerk:
Computers, und es wurde immer ein Block von zehn der besten Plätze frei gehalten für den Fall, dass irgendein Prominenter die Vorführung besuchen wollte. Diese Plätze blieben bis zur letzten Minute reserviert, denn es war klar, dass man sie an der Abendkasse jederzeit noch loswerden konnte. Meistens befanden sie sich ganz vorne im großen Rang — die besten Plätze überhaupt. Dank des unvermeidlichen Computers ist es heute meist nicht mehr möglich, auf diese Weise zu Sitzplätzen zu kommen.
     
    Und damit komme ich zur Nummer fünf auf meiner Liste mit den bemerkenswertesten Momenten. Dieser nächste und letzte davon zeigt, dass meine Zeit mit Freddie — wie das Leben an sich — nicht immer ein Zuckerschlecken war. Es handelt sich eher um eine Reihe von Ereignissen als um eine einzelne Situation, und die Erinnerung daran ist ebenso bedeutsam wie traurig, auch wenn das Ganze unser Verhältnis extrem gestärkt hat.
     
    Es geht dabei um eines der wesentlichen Dogmen in Freddies Leben: die Frage des Vertrauens. Ich muss allerdings dazu sagen, dass dasselbe auch für mein eigenes Leben gilt, denn Vertrauen funktioniert immer in beide Richtungen. Im Nachhinein hat sich diese Situation wohl über einen langen Zeitraum hinweg aufgebaut, aber im Wesentlichen begann ich irgendwann eine beunruhigende Veränderung in unserem Verhältnis zueinander zu spüren. Ich kann das an keinem bestimmten Moment festmachen, und so weiß ich auch nicht, wo diese Entwicklung ihren Anfang genommen hatte. Aber ich erinnere mich, dass sich das Ganze bis zu dem Augenblick immer weiter steigerte, an dem ich — nachdem ich lange darüber nachgedacht hatte — Freddie Mitte 1989 mitteilte, dass ich es für besser hielte, wenn ich Garden Lodge verlassen würde.
     
    Ich hätte damals nicht sagen können, was genau eigentlich falsch lief. Aber schließlich hatte ich den Eindruck, dass man mir so viele Dinge einfach nicht mitteilte, dass ich mir vorkam, als würde ich innerhalb des Haushalts ignoriert werden.
     
    Ich bekam Dinge vom Hörensagen mit, in die man mich unter normalen Umständen eingeweiht hätte. Ich fühlte mich wie einer dieser unterbeschäftigten Lehrlinge, über die irgendwer den Scherz machte: „Sie sind wie Pilze. Man füttert sie mit Dreck und hält sie im Dunkeln!“
     
    Um genau zu sein, ließ man mich bewusst im Dunkeln über Freddies Termine im Krankenhaus oder mit dem Arzt. Das war nichts Weltbewegendes, aber ich hatte sonst immer über alle Dinge, die Freddie betrafen, Bescheid gewusst. Sowohl Freddie als auch Joe und Jim hatten mich stets von allem in Kenntnis gesetzt, denn jeder dort im Haus konnte davon ausgehen, dass die anderen ebenso viel wussten wie er selbst. Was uns als „Angestellte“ anging, so ließ Freddie nebensächlichen Konflikten gerne ihren Lauf und beobachtete eher amüsiert, wie sie sich zusammenbrauten — auch wenn er die Streitigkeiten, die in einem solchen Haushalt ausbrechen konnten, verabscheute. Wenn zwischen „uns“ alles in Butter war und die Lage innerhalb der Belegschaft zu kuschelig wurde, dann fühlte er sich oft außen vor gelassen, so als wäre irgendeine große Verschwörung gegen ihn im Gange. Als Meister der Strippenzieher wusste er, dass es mitunter an ihm war, die Wogen zu glätten und einem im richtigen Moment die scheinbar tröstende Schulter darzubieten, an der man sich ausweinen konnte. Ein wahrer Meister.
     
    An diesem Punkt verstand ich nicht, warum man mir medizinische Informationen vorenthielt. Ich muss noch einmal betonen, dass Freddie tat, was er konnte, um das Thema Gesundheit möglichst für sich zu behalten. Was immer auch Freddie haben mochte, es musste etwas wirklich Ernstes sein — so lautete meine logische Schlussfolgerung. Ich schätze, unterbewusst hatte ich bereits vermutet, dass er Aids haben könnte, aber mein bewusstes Denken — der positive Teil — wollte mich vom Gegenteil überzeugen. Dass er es nicht hatte …
     
    Aber was sollte er sonst haben?
     
    Diese unerträgliche Situation dauerte weiter an, und daran schien sich auch nichts ändern zu wollen, da ich einfach nicht den Mut aufbrachte oder den richtigen Moment fand, um Freddie direkt unter vier Augen danach zu fragen, was genau mit ihm nicht stimmte. Am Ende wandte ich mich an Joe, Jim und Mary. Ich musste ihnen einfach sagen: „Passt auf … es hat keinen Zweck für mich hier zu sein, wenn ich nicht weiß, was los ist. Ich kann keine Pläne für mein eigenes Leben machen und ich

Weitere Kostenlose Bücher