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Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Titel: Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Evans
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dieser Zeit für ihn eine
Persona non grata,
aber wir lernten Michaels Mutter und seine beiden Schwestern Janet und Latoya kennen. Michaels Brüder lebten natürlich alle woanders mit ihren eigenen Familien.
     
    Danach wurden wir durchs Haus geführt und besichtigten dabei auch das Schlafzimmer, wo es ein riesiges Aquarium gab, das eine große Schlange beherbergte. Freddie, der Schlangen wirklich überhaupt nicht mochte, konnte zu seiner großen Erleichterung feststellen, dass die Abdeckung sorgfältig verschlossen war und zusätzlich mit mehreren Ziegelsteinen beschwert. Michael mochte seine Schlange noch so lieben — offenbar legte er dennoch großen Wert auf Sicherheit.
     
    Freddie fiel auf, dass Michaels Bett lediglich aus einer Matratze bestand, die auf dem Boden lag.
     
    „Warum schläfst du denn auf dem Fußboden?“, rief er. „Du wirst dir doch wohl ein Bett leisten können!“
     
    „Es ist mir lieber, wenn ich der Erde näher sein kann“, antwortete Michael in seinem sanften, singenden Tonfall.
     
    „Aber du bist doch im ersten Stock!“, entgegnete Freddie verblüfft.
     
    Was Freddie beeindruckte, war die Art, wie Michael seine Dreifach-Platin-Auszeichnung für das Album
Thriller
einfach nur im Schlafzimmer an der Wand lehnen hatte. Für Freddie zeugte das von einem großen Stilbewusstsein. Da er selbst nicht dazu neigte anzugeben, nutzte Freddie seine Auszeichnungen in Gold und Platin eher als Wandschmuck, als dass er sie wie manch anderer als Trophäe präsentiert hätte.
     
    Als Teil der Tour besichtigen wir auch die Videosammlung, zu der in etwa alles gehörte, was jemals auf Video erschienen war, mitsamt aktueller Musik. Es gab einen Raum mit einem großen Bildschirm, der nur dazu diente, sich diese Bänder anschauen zu können. Es gab auch ein großes Zimmer, das unzählige Videospiel-Geräte enthielt. Man muss bedenken, dass damals
Moonbuggy
gerade der letzte Schrei war. Michael und ich spielten auf einem dieser Geräte gegeneinander — eine primitive Tennis-Variante. Es gab eine schwarze Schaufel und eine weiße Schaufel, mit denen man einen weißen Punkt — den Ball — hin und her spielen konnte. Ohne groß darauf zu achten, nahm Michael die weiße Schaufel und ich die schwarze, und er machte die tiefschürfende Bemerkung, wir hätten die Rassen vertauscht. Ich fand das wirklich rührend.
     
    Als wir durch die Küche kamen, fasste Freddie sich schließlich ein Herz und fragte Michael: „Stört es dich, wenn ich eine Zigarette rauche?“
     
    Ich war verblüfft, dass Freddie so lange mit dieser Frage gewartet hatte. Damals rauchte er in etwa vierzig Zigaretten am Tag. Daran merkte ich, dass Michael offenbar jemand war, vor dem Freddie großen Respekt hatte, denn ich hatte ihn noch nie so zurückhaltend erlebt. Meines Wissens ist das auch nur ein einziges weiteres Mal vorgekommen, aber dazu später …
     
    „Ja, natürlich“, entgegnete Michael, machte allerdings einen leicht bestürzten Eindruck, was daher kam, dass er keinen Aschenbecher besaß. Michaels Mutter rettete die Situation, indem sie den Deckel einer leeren Vorratsdose brachte, den Freddie mit sich herumtragen konnte.
     
    Ein Bereich des Hauses, auf den Michael besonders stolz war, war das Kino, das am Sonntagmorgen auch als Kapelle für Gottesdienste diente. Michael ging nicht zur Kirche, sondern die Kirche kam zu Michael. Ich fand es löblich, dass Michael sich seinen Glauben so sehr bewahrt hatte. Es war auf alle Fälle eine sehr luxuriöse Kirche mit wirklich gemütlichen Sitzgelegenheiten, die wie in einem Zuschauerraum angeordnet waren.
     
    Danach führte uns die Tour nach draußen. Mit dem, was nun folgen sollte, hatte Freddie nicht gerechnet. In L.A. war es Sommer, also trug Freddie ein paar saubere weiße Jeans. Sie sollten allerdings nicht lange weiß bleiben. Der Weg führte uns durch ein ziemlich schlammiges Gehege, wo die Lamas gehalten wurden. Freddie wusste, dass er aufpassen musste, sich nicht von ihnen anspucken zu lassen. Aber während er ihren Köpfen auswich, musste er zwangsläufig durch den Schlamm laufen. So kam es, dass seine sauberen weißen Jeans und die glitzernden Stiefel schon bald tiefbraun waren, während er so geziert wie irgend möglich durch das Gelände trippelte und angesichts des Schlammbades entsetzt vor sich hin quietschte. Michael, der einfache Jeans und ein T-Shirt trug, war offensichtlich daran gewöhnt. In einem anderen Teil dieser wundervollen Gartenlandschaft war ein

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