Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Titel: Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Evans
Vom Netzwerk:
ihm zu leben.
     
    Obwohl
Barcelona
ihm viel abverlangte, zeigte es ihm auch, wie viel Musik noch immer in ihm steckte, und so machten sich Queen ein weiteres Mal daran, ein Album aufzunehmen.
The Miracle
entstand im Zeitraum von 1988 bis 1989. Die Band war ganz wild darauf, wieder aufzunehmen, und das Ergebnis brachte fünf Singles hervor, von denen vier in die Top 20 kamen. Es war in der Tat ein Wunder.
     
    Ich weiß nicht, ob Freddie unbedingt so glücklich mit diesem Album war. Das Ergebnis gefiel ihm sehr, aber möglicherweise kam es ihm etwas merkwürdig vor, wieder mit den drei übrigen Bandmitgliedern zusammenarbeiten zu müssen, nachdem er die vergangenen zweieinhalb Jahre über nur eine einzige Person hatte zufriedenstellen müssen. Es war das erste Album, bei dem plötzlich sämtliche Stücke der Band als Ganzes zugeschrieben wurden anstatt den einzelnen Mitgliedern. Das mag einige Streitigkeiten beendet und den Buchhaltern das Leben erleichtert haben, aber die Stimmung im Studio war so reizbar wie eh und je. Wie jeder weiß, der eine langjährige Beziehung führt – und nichts anderes war die Zusammenarbeit von Queen im Grunde –, muss man mitunter toben und alles hinschmeißen, um sich anschließend wieder versöhnen und es gut sein lassen zu können.
     
    Fürs Protokoll kann ich allerdings versichern, dass
Khashoggi’s Ship
von Freddie ist.
Party
stammte natürlich von Roger.
The Miracle
entstand im Studio als echtes Gemeinschaftswerk.
I Want It All
stammt von Brian,
Rain Must Fall
von Freddie. Welche Stücke von Brian sind, kann man anhand der Gitarre gut hören — bei ihnen geht sie viel ungehemmter zu Werke. Er war allerdings auch sehr zufrieden mit dem, was man ihm bei den übrigen Songs abverlangte. Und auch wenn die Angaben über die Urheberschaft sich geändert hatten, arbeitete die Band doch weiter nach ihrer althergebrachten Art und Weise.
     
    Man darf nicht vergessen, dass es für uns alle damals schon offen auf der Hand lag, dass mit Freddies Gesundheit irgendetwas nicht in Ordnung war, aber er weigerte sich, Genaueres darüber zu erzählen. Ich schätze, aus diesem Grund machten wir bei ihm zu Hause uns viel eher Gedanken über ihn selbst als über das, was er produzierte. Wie zum Beispiel, ob er sich nicht etwa überanstrengte? Zu dieser Zeit lag der Verdacht nahe, dass er eventuell unter der HIV-Infektion leiden könnte, aber keiner wusste es wirklich, nicht vor dem 23. November 1991, als Freddie schließlich öffentlich verlautbaren ließ, dass er AIDS hätte. Nichtsdestotrotz waren wir uns sicher, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmte, und machten uns sehr, sehr große Sorgen um ihn, auch wenn er in seinem Zeitplan für die Aufnahmen keinerlei Zugeständnisse an seinen geschwächten Zustand machte.
     
    Freddie ging auch weiterhin im Townhouse und dem Olympic Komplex in London ein und aus und arbeitete auch weiterhin in Montreux. Er hatte jedoch beschlossen, wenn er schon ins „Büro“ gehen musste, dann könnte dieses genauso gut vor seiner Haustür liegen. Inzwischen stieg er bei seinen Aufenthalten in Montreux nicht länger im Montreux Palace ab, sondern mietete sich ein Haus, das innerhalb der Gruppe den Namen „Duck House“ bekam. Dort war nämlich absolut alles voll mit Enten — sowohl mit gefiederten als auch mit geschnitzten. Der Besitzer hatte offenbar eine Leidenschaft für sie. Es war eine wunderschöne Villa am Rande des Genfer Sees in Montreux.
     
    Im Laufe dieser Aufenthalte lernte er die Ruhe und den Frieden zu schätzen, die diese Stadt in den Alpen ihm bot, obwohl er sie früher, wie wir wissen, oft eher ein bisschen langweilig gefunden hatte. Eines Tages überraschte er uns alle mit der Ankündigung, dass er sich gerne einen festen Wohnsitz in Montreux zulegen würde. Jim Beach hatte sich bereits dort niedergelassen und wurde nun mit der Suche nach einer angemessenen Immobilie betraut. Ich glaube, auch dem Besitzer des Entenhauses wurden Angebote unterbreitet, aber der war damals nicht dazu aufgelegt, zu verkaufen. Jim Beach bekam keine detaillierteren Angaben, als dass er eben ein „Zuhause“ finden sollte.
     
    1990 wurden die Ideen für
Innuendo
spruchreif. Inzwischen muss Freddie klar gewesen sein, wie knapp seine Zeit wurde. Tief im Inneren war ihm wohl bewusst, dass dies das letzte Album sein würde, an dem er mitarbeitete. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob er überhaupt noch in solchen Begriffen wie „ein Album“ dachte. Er nahm sich

Weitere Kostenlose Bücher