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Frederica - sTdH 6

Frederica - sTdH 6

Titel: Frederica - sTdH 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederica - sTdH 6
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kann, machen Sie irgendwie einen
ganz anderen Eindruck auf mich.«
    »Wie meinen
Sie das?«
    »Sie sind
so elegant«, sagte Frederica höflich. »Verglichen mit Ihnen sehen alle anderen
Männer im Saal aufgedonnert aus. Sie sollten meine Zwillingsbrüder,
Peregrine und James, kennenlernen. Sie sind im Moment von einem wahren Modefieber besessen, und Papa schimpft immer über das viele Geld, das sie
herauswerfen, aber er gibt es ihnen natürlich, denn sie sind ja schließlich
Männer und keine Frauen.«
    »Und für
Frauen sollte man kein Geld verschwenden?«
    »O nein.
Höchstens für eine Saison oder zwei, um zu sehen, ob ein Fisch anbeißt. Ich
hoffe sehr, daß Papa nach dieser Saison an mir verzweifelt und es nicht noch
einmal versucht.«
    In den
Augen des Herzogs blitzte es hinterhältig auf, als er die zierliche Gestalt,
die da neben ihm saß, anschaute. »Ich bin davon überzeugt, Miß Armitage, daß
Sie viele Verehrer haben werden, bevor die Saison zu Ende ist. Da kommt Lady
Godolphin.«
    Diese
näherte sich ihnen, wobei das helle Kerzenlicht, das durch ihr Kleid schien,
nicht nur ihr Korsett offenbarte, sondern auch ein Paar diamantbesetzte
Strumpfbänder, an denen ihre fleischfarbenen Strümpfe befestigt waren. Ein
stämmiger, bäuerlich aussehender Mann folgte ihr.
    »Das hier«,
sagte Lady Godolphin, »ist Mr. Harrison, der ein Freund deiner Schwester
Daphne, vielmehr Mrs. Garfield, ist.« Lady Godolphin stellte alle einander vor,
und Mr. Harrison machte vor Frederica eine plumpe Verbeugung. »Es wäre mir
eine Ehre, Miß Armitage«, sagte er, »wenn Sie die nächste Quadrille mit mir
tanzen würden.«
    Fredericas
große Augen leuchteten vor Freude auf, und sie erhob sich schon halb, setzte
sich aber auf der Stelle wieder hin, als der Herzog kalt sagte: »Entschuldigen
Sie, Mr. Harrison. Der nächste Tanz wurde mir zugesagt.«
    Die
Umstehenden beobachteten neugierig, wie Mr. Harrison sich noch einmal
verbeugte und dann wegging.
    »Sie müssen nicht mit mir tanzen, Euer Gnaden«, sagte Frederica. »Mr. Harrison wäre
schon gut genug für mich gewesen.«
    »Ganz und
gar nicht«, sagte er, stand auf und reichte ihr den Arm. »Es ist mein Wunsch,
mit Ihnen zu tanzen.«
    Die Fächer
bewegten sich schneller. Die Augenbrauen und Lorgnons wanderten nach oben. »Es
ist einfach nicht fair«, sagte eine Debütantin zu einer anderen. »Diese verfluchten
Armitage-Mädchen! Ich möchte bloß wissen, was Lady James sagt, wenn sie das
erfährt.«
    »Wer ist
Lady James?« fragte ihre Freundin.
    »Heißt das,
daß du nicht gehört hast, was man sich erzählt?« Man steckte die Köpfe
zusammen und tuschelte eifrig.
    Lady
Godolphin saß bei den Matronen und fächelte sich selbstgefällig Luft zu. Wie
die kleine Frederica tanzen konnte! Das Mädchen war ein ganz anderer Mensch,
wenn sie tanzte. Was für ein Triumph! Wenn Frederica Herzogin wurde, würden die
Armitage-Mädchen, die schon jetzt berühmter als die Gurneys waren, in die
Geschichte eingehen.
    Die
ältliche Marquise von Blessop stieß Lady Godolphin mit dem Ellbogen an. »Ich
sehe Colonel Brian heute abend gar nicht. Ich war der Meinung, daß Ihr
Verlobter Sie begleitet.«
    »Mein
Bräutigam hat sich unzähligen Geschäften zu widmen«, sagte Lady Godolphin sehr
von oben herab.
    »Das habe
ich gehört«, lachte die alte Marquise krächzend. »Und es hat keinen Sinn, daß
Sie sich in bezug auf Pembury Hoffnungen machen. Der Mann ist kalt wie ein
Fisch.«
    »Und Sie
sind mißgünstig wie eine Katze«, sagte Lady Godolphin.
    »Und wenn
Sie Ihr Gebabbel nicht sofort sein lassen, dann stopfe ich Ihnen den Mund mit
meiner Tasche.«
    Nachdem sie ihre Nachbarin auf diese Art und Weise zum Schweigen
gebracht hatte, lehnte sie sich genüßlich in ihrem Stuhl zurück, um Fredericas
Triumph zu beobachten.
    Der Herzog
gehörte zu den tonangebenden Leuten. Er war ein erstklassiger Sportler und ein
angesehener Jäger. Dabei war er weder ein Dandy noch ein Frauenheld. Zwar
hatten viele Angehörige der Halbwelt für kurze Zeit seine Gunst genossen, aber
er hatte noch nie einer angesehenen Dame den Hof gemacht und er hatte auch nie
zuvor eine Debütantin allen anderen vorgezogen, so wie er jetzt Frederica
herausgehoben hatte.
    Pembury war
entzückt von der Art, wie Frederica tanzte, und von ihrem jugendlich frischen
Benehmen, das frei von alberner Geziertheit war. Plötzlich hatte er das
Verlangen, sie immer so strahlend und glücklich wie jetzt zu erleben. Er wollte
nicht mit

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