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Frederica - sTdH 6

Frederica - sTdH 6

Titel: Frederica - sTdH 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederica - sTdH 6
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Die
Schwestern hatten alle von Fredericas Abend im Almack gehört, und
sie waren alle davon überzeugt, daß sich der Herzog nur einen Spaß machte, daß
die kleine Frederica jedoch in der Gefahr schwebte, ihr Herz an ihn zu
verlieren, so daß die Saison ein Reinfall würde. Carina hatte endlich auch Lady
Godolphin davon überzeugen können, daß es Torheit sei, den Herzog für einen
auch nur im entferntesten möglichen Freier zu halten. Die anderen Schwestern
hatten das gleiche an die Lady geschrieben. Diana hatte Frederica am Tag nach
dem Ball besucht, bevor sie nach Hopeworth aufbrach, und der unübersehbar
verträumte Ausdruck in den Augen ihrer kleinen Schwester hatte sie in Unruhe
versetzt.
    Aber
Frederica war immerhin soweit aus ihren Träumen erwacht, um Diana die ganze
Geschichte von Sarah Millet zu erzählen, und so war Diana in größter Besorgnis,
als sie sich dem Pfarrhaus näherte.
    Der Pfarrer
freute sich zunächst, seine jagdbegeisterte Tochter zu sehen, und wollte sie
sofort zu den Hundezwingern führen.
    Seine Miene
verfinsterte sich aber zusehends, als ihm Diana eine lange Moralpredigt hielt.
    »Aber
Pettifor wird Sarah heiraten«, sagte der Pfarrer, »du kannst dir also dein
Gequassele sparen.«
    »Das wird
ja immer besser«, entgegnete Diana ernst. »Du zwingst den armen Mann ...«
    »Ich habe
ihn nicht gezwungen«, brüllte der erbitterte Pfarrer. »Der Frühling dringt ihm
aus jeder Pore. Er kann seine Augen nicht von dem Mädchen wenden und will so
bald wie möglich heiraten.«
    »Mr.
Pettifor!«
    »Ja, das
lange Elend ist aufgeblüht. Er hat ein Haus von mir bekommen und eine schöne
Stange Geld verlangt.«
    »Erstaunlich. Wo ist Sarah?«
    »Jimmy
Radford hat gemeint, es sei unpassend für sie, hierzubleiben; so ist sie bis
zur Hochzeit bei Miß Hamworthy im Dorf untergebracht, und ich mußte die alte
Schachtel auch noch bezahlen.«
    »Ein
niedriger Preis dafür, daß du das Mädchen nicht selbst heiraten mußt«, bemerkte
Diana trocken.
    Der Pfarrer
hob die Augen zum Himmel. »Der Herr hat mir vergeben«, sagte er fromm. »So
verdamme ich dich auch nicht; ›gehe hin und sündige hinfort nicht mehr.‹
Johannes, Kapitel acht ...«
    »Oh, Papa! Was hält denn Sarah von alledem?«
    »Sie führt
sich auf wie ein Hund mit zwei Schwänzen. Stolziert im Dorf herum und prahlt,
daß sie bald Mrs. Pettifor ist.«
    »Das
Problem scheint mir gelöst zu sein«, sagte Diana mit leisem Zweifel in der
Stimme. »Aber es ist ein neues Problem aufgetaucht. Fredericas Abenteuer mit
dem Herzog von Pembury sind noch nicht zu Ende. Bei ihrem ersten Ball hat der
Herzog eine gute halbe Stunde mit ihr geplaudert, dann hat er mit ihr getanzt
und danach sofort den Ball verlassen. So war es ganz offensichtlich, daß er
keiner anderen Dame im Saal seine Gunst schenkte. Er amüsierte sich einfach,
aber ich fürchte, die kleine Frederica hat seine Zuwendung ernst genommen. Man
muß den Herzog davon abbringen, ihr noch einmal seine Aufmerksamkeit zu widmen,
sonst bringen wir sie nie unter die Haube. Ich habe Dantrey gebeten, ein
Wörtchen mit ihm zu reden, aber er hat nur gegähnt und gesagt, dazu sei der
Herzog viel zu faul, und er für seinen Teil hätte Frederica schon immer für ein
bezauberndes kleines Ding gehalten. Männer! Sie halten immer zusammen.«
    »Hast du
schon einmal daran gedacht, daß Pembury sie wirklich ins Herz
geschlossen haben könnte?«
    »Pembury?
Unsinn! Du brauchst den Mann nur anzuschauen. Du hast ihn doch
kennengelernt. Er hatte kürzlich eine Affäre mit Lady James, einer reifen,
üppigen Blondine. Er wird seinen exotischen Geschmack nicht auf einmal geändert
haben und sich in ein kleines Mädchen wie Frederica verlieben. Es ist deine
Pflicht, Papa, an Lady Godolphin zu schreiben, daß sie dafür sorgen soll, daß
Frederica so viele passende junge Männer kennenlernt wie möglich. Wir tun alle
unser Bestes. Carina besucht Frederica beinahe täglich.«
    »Wenn du
dir so viele Gedanken machst, warum bleibst du dann nicht in London und hast
ein Auge auf sie«, brummte Mr. Armitage.
    »Ich muß zu
Dantrey zurück. Er ... vermißt mich.« Dianas schwarze Augen leuchteten auf,
und ihr ganzes Gesicht schien von innen her zu glühen.
    »Du kannst
doch nicht schon wieder gehen«, sagte der Pfarrer. »Unterbrich deine Reise für
eine Nacht.«
    Aber Diana
weigerte sich zu bleiben.
    Bevor sie
Hopeworth verließ, suchte sie jedoch noch Sarah auf und stellte zu ihrer
Erleichterung fest, daß das

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