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Frederikes Hoellenfahrt

Frederikes Hoellenfahrt

Titel: Frederikes Hoellenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henner Kotte
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soweit wir es konnten. Lassen Sie jetzt bitte alle Geiseln frei!« Ein Megafon hallte über die Straße. Antwort war keine zu hören. »Wir garantieren Ihnen eine Fahrt ohne Verfolgung. Lassen Sie bitte alle Geiseln jetzt frei!«
    »Kannste vergessen. Denkst, wir sind blöde!«
    Endlich trat Superman wieder in den Waschsalon. Das Mädchen schob er vor sich her. Es weinte und stand, als müsse es pinkeln. Superman hatte ihr seinen Arm um die Schultern gelegt. »So weit alles okay! Hab nichts gefunden.«
    »Sie werden schon eine Falle eingebaut haben. Aber auf Geiseln schießt kein Bulle. Sie sind unsere Sicherheit, unsere Lebensversicherung.«
    Das Mädchen schüttelten Krämpfe. Superman befreite sie aus seiner Umarmung und gab mit seinem Maskenschädel die Richtung vor. Hau ab, sollte das heißen. Das Mädchen verstand nicht und legte sich wieder zu den anderen auf den Boden.
    »Wer nicht will, der hat schon«, kommentierte Catwoman, »sie kann auch bei uns bleiben.« Und zu Frederike gewandt: »Ruf noch mal an. Letzte Regeln.«
    Frederike drückte die Tasten. Sie zitterte. Gleich würde sie mit Bruno sprechen. »Hallo? Hallo?«
    Es war nicht Bruno, der ihr am anderen Ende antwortete. Es war der Kriminaldirektor. »Wie geht es Bruno?« Frederike musste fragen, sie hätte es nicht ausgehalten, ohne die Antwort zu kennen. »Wie geht es Bruno?«
    Frederike behielt nur Bruchstücke von Konstantin Mierschs Rede im Ohr. Sie können … noch keine Auskünfte geben … Sie wissen es selbst nicht … So sprach man, wenn man etwas verschweigen wollte. Miersch wollte ihr nicht sagen, was los war. Das hieß, Bruno lebte nicht mehr. »Sagen Sie’s mir! Lebt Bruno, oder ist er gestorben?« Ihre Stimme bebte.
    Miersch redete, ohne auf ihren Gefühlsausbruch einzugehen …. Die junge Frau vor drei Stunden jedenfalls war nicht zu retten … Nichts zu machen …
    Frederike schrie auf. »Isabell, sie ist tot!«
    Kain senkte die Augen. Einige schrien. Andere stöhnten. Frederike hielt sich am Telefon fest: »Und sie können wirklich nichts Genaues …« Nein!
    »Schluss jetzt!« Catwoman verbat sich weitere Privatgespräche. »Sag ihnen, wir kommen jetzt raus. Und warne sie, bei der kleinsten Kleinigkeit wird geschossen. Die vier Geiseln waren nur ein Zeichen unseres guten Willens.«
    »Sie wollen jetzt kommen, sagt er.«
    »Freies Geleit und keinen Blödsinn!«, warnte Catwoman noch einmal.
    Miersch redete. Frederike hörte ihm zu. »Er sagt, sie halten sich an alle Vereinbarungen. Sie haben sich immer daran gehalten.«
    Catwoman lachte bitter. »Haben wir gemerkt. Von wegen fünf Millionen!«
    Frederike wiederholte unbeirrt Mierschs Sätze. »Und er fragt, was mit den Geiseln geschieht.«
    Catwoman war ganz cool. »Die bleiben hier. Vielleicht müssen wir doch noch einmal …« Catwoman ließ den Satz in der Schwebe. »Zwei nehmen wir mit. Das Gespräch ist zu Ende.« Mit der Pistole bedeutete er ihr aufzulegen.
    Frederike drückte den Knopf. Bruno, mein Gott, Bruno. Sie fing zu weinen an.
    Catwoman und Superman sahen sich um und dann an. »Wer möchte mit uns fahren? Zwei Plätze sind frei«, sagte Superman. Keine Hand meldete sich. »Ihr wisst nicht, was ihr verpasst.«
    Frederike war am Ende ihrer Kraft. Die Gangster fühlten sich sicher und zogen gnadenlos eine Show vor ihnen ab. Die beiden wollten Millionen und taten alles dafür. Und kein Bruno, der sie in den Arm nahm.
    »Unsere Kandidaten stehen fest«, Catwoman lachte und zeigte mit dem Finger auf sie. »Das hat ihr Mann schon entschieden. Frederike und Kain! Frederike und Kain steigen ein.« Catwoman lachte noch herzlicher über seinen eigenen Reim. »Frederike und Kain steigen ein. Das gefällt mir … Dann also los!«
    Bruno, mein Gott, Bruno!

3:35
     
    Der Schuss echote die Straße entlang. Es schien Konstantin Miersch, als ließe der Knall die Szenerie augenblicklich erstarren. Die immer noch anwesenden Sensationsgierigen waren erschrocken in Deckung gegangen, andere gafften mit offenen Mündern. Erst nach langen Sekunden vernahm Miersch wieder die Geräusche der Straße. Autos. Ein paar Besoffene grölten von fern. Dann schossen Fotografen Bilder. Miersch sah Handys an Ohren. Alle Bewegungen nahm er wie hinter Glas wahr. Die Töne klangen gedämpft und verzerrt. Polizeikräfte und Feuerwehr brachen mit einem Mal in hektische Aktionen aus. Rufe hallten. Uniformierte hielten Schaulustige und Journalisten zurück. Vielen war der Ernst der Lage nicht klar. Die Frist des

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