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FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1

FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1

Titel: FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Barkawitz
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Begleiterin. Sie stammt aus Hamburg und ist meine ganz persönliche Fremdenführerin. – Heike, das ist Heiner Borchert. Wir haben beruflich miteinander zu tun. Ihm verdanke ich diese Einladung.«
Heiner Borchert gab Heike doch tatsächlich einen Handkuss! Die Hauptkommissarin kam sich vor wie in einer Operette.
»Darf ich Ihnen den Georg kurz entführen, Frau Stein? Wir müssen etwas Geschäftliches besprechen.«
»Natürlich.« Heike lächelte. »Ich werde schon nicht verloren gehen.«
»Ich bin gleich wieder bei dir, Heike«, sagte Georg. Dann wurde er von diesem Heiner Borchert beiseite genommen. Heike wandte sich diskret ab und ging ein paar Schritte. Vom Tablett eines vorübereilenden Dieners nahm sie sich einen Champagnerkelch. Den konnte sie jetzt gebrauchen.
Unwillkürlich schaute sie in die Richtung, wo zuletzt Marius Evermann und ihr oberster Dienstherr gestanden hatten. Aber beide waren momentan wie vom Erdboden verschluckt.
Heike fühlte sich nicht gerade wohl in ihrer Haut. Sie trank schnell ein paar Schlucke, um die trüben Gedanken zu vertreiben.
»Man hört ja schlimme Sachen über Sie!«
Heike zuckte zusammen, als sie die Männerstimme vernahm. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass der Innensenator von hinten an sie herangetreten war. Sie drehte sich um. Ihr oberster Dienstherr stand wirklich vor ihr. Seine beiden Leibwächter blieben in angemessenem Abstand links und rechts von ihm.
»G... guten Abend, Herr Innensenator«, sagte Heike und ärgerte sich gleichzeitig über ihre eigene Unsicherheit. Was hatte sie denn schon Furchtbares getan? Nicht mehr, als einen Verdächtigen in einem Mordfall zu befragen.
Der Politiker schmunzelte. Er war ein sehr hoch gewachsener Mann mit wirrem Grauschopf. Zwischen den Fingern seiner rechten Hand hielt er eine qualmende Havanna.
»Sie kennen mich offenbar, junge Frau. Ich muss gestehen, dass ich leider noch nicht das Vergnügen Ihrer Bekanntschaft gemacht habe.«
»I... ich bin Kriminalhauptkommissarin Heike Stein, 7. Sonderkommission Mord.«
Heike stellte sich darauf ein, dass ihr oberster Dienstherr sie nun gewaltig zusammenstauchen würde.
»Ja, wie gesagt, man hört schlimme Dinge über Sie. Für Herrn Evermann sind Sie nur ›diese unmögliche Person‹. Er hat mir gerade sein Leid geklagt. Sie sollen seinen schwer kranken Sohn belästigt und ihn selbst schwerer Verbrechen bezichtigt haben. – Können Sie mir mal kurz aus Ihrer Sicht erzählen, was da abgelaufen ist?«
Das tat Heike nur allzu gerne. Sie hatte jetzt ohnehin nichts mehr zu verlieren. Sie berichtete von ihrem Verdacht, dass eine Mordserie nur vorgetäuscht werden sollte. Sie erzählte von der geplanten heimlichen Hochzeit zwischen Erik Evermann und Julia Sander. Und natürlich davon, wie abweisend Eriks Vater auf die Zeugenbefragung reagiert hatte.
»Es ist offensichtlich, dass Herr Evermann das Opfer nicht ausstehen konnte!« Heike trug diesen Satz so leidenschaftlich vor, dass sie ihre Lautstärke dämpfen musste. Schließlich sprach sie inmitten von Hunderten anderer Menschen mit ihrem obersten Dienstherren.
»Tja«, sagte der Innensenator nur. Er paffte seine Zigarre. Es war unmöglich, aus seinem Gesicht seine Gedankengänge abzulesen. »Auch Sie dürften Herrn Evermann sicherlich nicht zu Ihren Verehrern zählen, meine Liebe.«
»Damit kann ich leben, Herr Innensenator!«
Der Politiker ließ plötzlich ein kurzes, trockenes und lautes Lachen hören.
»Frau Stein, wollen Sie gar nicht wissen, was ich dem Herrn Evermann geantwortet habe?«
»D... doch.« Ohne es zu wollen geriet Heike wieder ins Stammeln. Der Senator lächelte.
»Ich habe ihm gesagt, dass ich meinen Beamten nicht in den Rücken falle.« Heike konnte es kaum glauben, was sie da hörte. Aber der hoch gewachsene Mann sprach weiter. »Ich habe außerdem Herrn Evermann darauf hingewiesen, dass Sie mein vollstes Vertrauen genießen. Das war vielleicht kühn von mir, weil ich das ja behauptet habe, bevor ich mit Ihnen sprechen konnte. Aber nun bin ich ganz sicher. Frau Stein, Sie werden Ihre Arbeit gut machen.«
»Momentan bin ich ja noch von dem Fall suspendiert«, bemerkte Heike traurig, obwohl das Lob des Innensenators ihr wie Öl herunterging.
»Nun, das lässt sich ja ändern, nicht? – Nun haben wir aber genügend dienstliche Probleme gewälzt. Ich sehe, dass Ihr Begleiter zurückkehrt. Da will ich nicht länger stören. Ich wünsche noch einen angenehmen Abend.«
Der Innensenator klopfte Heike auf die Schulter. Dann

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