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FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1

FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1

Titel: FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Barkawitz
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in Las Vegas erfahren. Dadurch war er dann endgültig auf die Idee verfallen, Julia Sander aus dem Weg zu räumen.
Erik Evermann hatte die junge Frau offenbar wirklich geliebt. So sehr, dass er sich ihretwegen gegen seinen Vater gestellt hatte?
Denkbar war das schon, obwohl der junge Evermann jetzt nur noch ein Schatten seiner selbst war. Mit Beruhigungsmitteln betäubt hatte er gewiss keine Kraft mehr, sich gegen seinen Vater aufzulehnen. Zumal es jetzt auch keinen Grund mehr gab.
Denn Julia lebte nicht mehr ...
Schicksalsergeben holte sich die Kriminalistin die Harvestehude-Akte. Zwei Stunden lang blätterte sie unkonzentriert darin und trank nebenbei Kaffee.
Da klingelte das Telefon. Sie griff zum Hörer.
»7. Sonderkommission Mord, Stein am Apparat.«
»Hier spricht Georg, Heike.«
»Georg!«
Sofort wurde Heike warm ums Herz. Wenn sie die Augen schloss, konnte sie immer noch Georgs Lippen auf den ihren spüren.
»Schön, deine Stimme zu hören«, flötete sie.
»Ich freue mich auch, dich direkt erreicht zu haben. Als echte Hamburgerin kannst du mir bestimmt weiterhelfen.«
»Das wird sich zeigen.«
»Ich habe über die Firma eine Einladung zum Monatstreffen einer so genannten Kauffahrer-Gesellschaft bekommen ...«
Heike pfiff ganz undamenhaft durch die Zähne.
»Respekt, Respekt. Dann musst du in deinem Beruf wohl wirklich gut sein.«
»Na ja, so unbegabt bin ich wohl nicht«, meinte Georg bescheiden. »Wieso, ist das eine große Ehre, von denen eingeladen zu werden?«
»Und ob. Die Kauffahrer-Gesellschaft ist ein exklusiver Hamburger Klub, der auf das Jahr 1311 zurückzuführen ist.«
»Jetzt bin ich aber wirklich beeindruckt, Heike. Ernsthaft.«
»Solltest du auch sein. Die Kauffahrer-Gesellschaft war ursprünglich ein Verein von Händlern, die damals ihre Segelschiffe in alle Welt hinausschickten. Daher der Name. Später durften dann auch andere Größen aus Wirtschaft und Politik Mitglieder werden. Jedenfalls sind die mächtigsten Männer Hamburgs in der Kauffahrer-Gesellschaft organisiert.«
»Dann ist also seriöse Kleidung anzuraten?«
»Ja, in Bermuda-Shorts solltest du nicht dorthin gehen«, witzelte Heike.
»Ich hatte eigentlich gehofft, dass du mich begleitest.«
»Ich?«
»Ja, auf der Einladung steht ›mit Dame‹. Und ich habe eigentlich keine Lust, den ganzen Abend mit mir völlig unbekannten Hamburger Wirtschaftsbossen zu plaudern.«
»Hingehen musst du auf jeden Fall«, drängte Heike. »Es wäre eine Beleidigung der Kauffahrer-Gesellschaft, einfach die Einladung zu ignorieren. Das würde dir deine Firma nie verzeihen.«
»Vielen Dank für die freundliche Warnung. Du kommst also mit?«
»Jemand muss ja auf dich aufpassen«, schmunzelte Heike. Außerdem reizte sie die Aussicht, einmal an einem solchen Treffen teilnehmen zu dürfen. Es war wirklich eine Ehre, die nicht jedem Bürger zuteil wurde.
Georg konnte sich als Nicht-Hamburger doppelt geschmeichelt fühlen, an diesem Zusammentreffen teilzunehmen.
»Dann hole ich dich also heute Abend ab, Heike«, sagte Georg.
»Heute Abend schon?! Wieso ...?«
»Ich habe diese Einladung hier herumliegen lassen. Ich hatte ja keine Ahnung, wie wichtig das ist. Du hast mich gerade eben erst darüber aufgeklärt. Und außerdem hätte ich bis gestern nicht gewusst, mit wem ich dorthin gehen sollte.«
»Gibt es bei deinem Job keine charmanten Damen?«, neckte Heike ihn.
»Doch, wahrscheinlich schon. Aber ich möchte nur mit dir zu diesen Ur-Hanseaten gehen.«
»Ach, du bist süß. Bis heute Abend dann.«
Heike beendete das Gespräch. Georgs Anruf hatte sie aus ihrer trüben Stimmung gerissen. Sie konnte es nun besser ertragen, von ihrem Chef auf ein Abstellgleis geschoben zu werden.
Nun musste sie sich aber spontan mit einem ganz anderen Problem herumschlagen.
Was sollte sie zu dieser exklusiven Veranstaltung anziehen ...?
Der Rest des Arbeitstages verging mit Routinearbeiten. Heike bekam nur am Rand durch Ben mit, dass die Ballistiker inzwischen ein Ergebnis vorlegen konnten.
»Alle drei Opfer – die Tote und die beiden Verletzten – wurden aus derselben Waffe beschossen, und zwar mit Patronen im Kaliber 9 mm Parabellum. Nach der Aufschlaggeschwindigkeit und der Mannstoppwirkung zu urteilen wurde eine Faustfeuerwaffe eingesetzt. Kein Gewehr.«
Das Laborergebnis bestätigte nur, wovon Heike ohnehin fest ausgegangen war. Die Taten wurden von demselben Verbrecher mit derselben »Handschrift« begangen. In allen drei Fällen hatte der Täter präzise gefeuert und

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