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FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1

FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1

Titel: FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Barkawitz
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sich danach sozusagen in Luft aufgelöst. Sie hatten immer noch keine brauchbare Beschreibung des Schützen. Es fehlten ohnehin gute Anhaltspunkte, wenn man einmal von seinen Sportschuhspuren absah.
Am Feierabend zwang Heike sich beinahe gewaltsam, auf jede weitere Grübelei zu verzichten. Sie hatte an dem Tag genug Frust mit ihrem Vorgesetzten erlebt. Nun konnte sie sich auf einen tollen Abend an der Seite von Georg freuen!
Als Heike ihre Wohnungstür aufschloss, hörte sie das Rumoren. Automatisch griff sie nach ihrer Dienstwaffe, die sie in einem Clipholster am Rockbund trug. Doch gleich darauf entspannte sie sich, weil sie den unverwechselbaren Duft ihrer Vermieterin wahrgenommen hatte.
Theresa Winter benutzte ein unaufdringliches, aber unverkennbares Parfum. Eigentlich hätte es Heike stören können, dass ihre Vermieterin in ihrer Abwesenheit in ihrer Wohnung herumgeisterte.
Aber das tat es nicht. Erstens hatte sie Frau Winter selbst den Ersatzschlüssel anvertraut. Und zweitens betrachtete sie die ältere Frau eher als eine Freundin, mit der man über alles reden konnte.
Die Seniorin mit der taubengrauen Dauerwelle stand in Heikes Wohnzimmer.
»Hallo, mein Deern. Ich hab' dir ein paar Blumen hingestellt.«
Sie deutete auf den üppigen Frühlingsstrauß, den sie in einer Vase auf Heikes Couchtisch platziert hatte.
»Danke, Theresa. Die sind wunderschön.«
Die ältere Frau lächelte. Sie sah in ihrem knielangen schwarzen Rock und dem malvenfarbenen Rollkragenpulli jünger aus, als sie tatsächlich war. Ihr aktives Leben hielt sie in Form.
»Hast du Zeit für einen fixen Kaffee, Heike?«
»Aber immer. Allerdings habe ich heute Abend eine Verabredung.«
Theresa Winter zwinkerte ihrer Mieterin zu.
»Bist du verliebt?«
Heike seufzte und schaute durch das offen stehende Fenster hinunter auf die Enten, die sich übermütig auf dem Wasser des Isebek-Kanals balgten.
»Das ist Antwort genug«, stellte Theresa fest. Sie ging in Heikes Küche und setzte die Kaffeemaschine in Gang. Bald darauf saßen die beiden Frauen in der Frühstücksecke und ließen sich die heiße, aromatische Flüssigkeit zusammen mit ein paar Keksen schmecken.
»Also ich weiß nicht, Heike. Dafür, dass du verliebt bist, machst du einen ziemlich kleinlauten Eindruck. Liegt dir diese Einbruchserie im Magen?«
Die Kriminalistin schüttelte den Kopf.
»Du weißt doch, dass ich für Mord und Totschlag zuständig bin.«
»Ach ja, war mir im Moment entfallen. Ärgert dich dann dieser Serienmörder, von dem die Zeitungen immer schreiben?«
»Ich darf dir keine Dienstgeheimnisse weitergeben, Theresa. Aber allgemein geht es darum, dass mein Chef mir meinen aktuellen Fall entzogen hat.«
Sie erzählte in groben Zügen, was an dem Tag im Präsidium geschehen war. Natürlich erwähnte sie keine Einzelheiten. Das hatte nichts mit Misstrauen gegen ihre Vermieterin zu tun, sondern entsprach einfach den Vorschriften. Und mit denen nahm Heike es schon genau. Wenn Dr. Magnussen das auch nicht immer glauben wollte ...
Die ältere Frau war empört.
»So ein Knilch! Musst du dir das denn gefallen lassen?«
»Ich könnte natürlich zum Personalrat gehen. Aber ich wollte auch in Zukunft noch mit meinem Chef zusammenarbeiten.«
Theresa nickte.
»Ja, das ist schwierig.«
»Es war schön, dir mein Herz ausschütten zu können«, sagte Heike und linste auf die Küchenuhr. »Aber ich muss mich allmählich mal umziehen ...«
Theresa Winter verstand den Wink mit dem Zaunpfahl.
»Dann wünsche ich dir viel Spaß. Auf bald – und viel Spaß heute Abend!«
»Danke, Theresa.«
Eine Stunde später beäugte die Hauptkommissarin kritisch das Ergebnis ihres Stylings.
Heike trug ein bodenlanges champagnerfarbenes Abendkleid mit schmaler, figurnaher Silhouette. Es modellierte geradezu ihre schlanke Figur. Der Georgette-Stoff war mit verspielten Pailletten und Zierstäbchen bestickt. Der Gehschlitz reichte bis knapp über das Knie. Der Rücken war tief dekolletiert.
An Schmuck hatte sie nur eine schlichte Goldkette und einen Armreif aus demselben Material angelegt. Die Hauptkommissarin fragte sich allerdings, ob ihre Garderobe nicht zu gewagt war. Aber für solche Gedanken war es nun zu spät. Es läutete an der Tür.
Heike ging hin, um zu öffnen.
Georg kam die Treppe hinaufgesprungen. Er sah in seinem schwarzen Smoking einfach umwerfend aus. Heike legte den Kopf in den Nacken und fühlte ein wohliges Brennen in ihrem Inneren, als Georg sie zur Begrüßung in seine Arme zog und ihr

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