FreeBook Sex-mal um den ganzen Globus - Ueber das Liebesleben der Voelker Ein Ethno-Bericht
kommt ein überdimensionierter Dildo zum Zug. Dieses Monstrum von Phallus muß sich die zehnjährige Braut eigenhändig einführen. Als Modell symbolisiert es den Penis des Bräutigams. Doch die Modellbauer sind bestochen und deshalb großzügig beim Maßnehmen am Schaft des Bräutigams. Schließlich gilt den Afrikanern ihr Anhängsel zwischen den Beinen genausoviel, wie es den Männern auf der ganzen Welt bedeutet.
Bei den Mundugumor auf Neuguinea erfreut sich der Polterabend größter Beliebtheit. Die Mundugumor sind ein sehr gewaltliebender Stamm. So verwundert es kaum, daß bei der Hochzeit ein Großteil der männlichen Gäste irgendwelche Blessuren aufweist. Das hängt mit dem ausschweifenden Polterabenden zusammen. Bei den Kämpfen am Vorabend der Hochzeit geht es nämlich darum, den Brautpreis zu bestimmen. Selbst wenn dieser schon Jahre vorher von den Clanmitgliedern festgelegt worden ist, dreschen die Männer der Mundugumor ungeachtet dessen aufeinander los. Einen wirklichen Sieger bei den Raufereien gibt es nicht. Die Zahl der frischen Wunden ist dann entscheidend für die letztendliche Festsetzung des Brautpreises. Sieger der Streitigkeiten rund um den Brautpreis ist seltsamerweise jene Partei mit den meisten Wunden. Die Logik dieser Regelung besteht darin, daß die Opferbereitschaft honoriert wird.
In allen Erdteilen und bei allen Volksgruppen gibt es das Phänomen der Homosexualität. Ehebündnisse zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern gibt es in anderen Kulturen schon längst. Sie stehen nicht einmal immer in unmittelbarem Zusammenhang mit Homosexualität. Bei den Kwakiutl in Afrika nehmen tapfere Jäger und Krieger gerne den ältesten Sohn des Häuptlings zum Manne. Zwar ist diese Vermählung nur rein symbolisch, doch die Zeremonie ist echt. Sinn des Ganzen ist es, Privilegien für die Zukunft zu sichern. Denn der Sohn des Häuptlings ist schließlich Anwärter auf den Häuptlingsposten. Noch makabrer wird die Vermählung eines Kriegers mit dem Arm des Häuptlings. Auch sie wird wie eine vollwertige Hochzeit zwischen Mann und Frau gefeiert. Der Vorteil für den Häuptling ist dabei offensichtlich. Für seinen Arm als Brautersatz bekommt er einen anständigen Brautpreis.
Zu solchen Eheriten zwischen zwei Männern gibt es auch eine Entsprechung bei den Frauen. Die afrikanische Frau-Frau-Ehe ist jedoch mit einem richtigen Ehestatus verbunden. Sie beschränkt sich nicht nur auf das Bezahlen eines Brautpreises und das Empfangen von Privilegien im Gegenzug, sondern bedingt ein Zusammenleben der beiden Frauen. Besonders hochgestellte Frauen, etwa die Frauen von Medizinmännern, verschaffen sich durch die Ehe zu einer armen, jungen Verwandten eine Mithilfe im großen Haushalt. Lange wurde die afrikanische Frau-Frau-Ehe als Polygamie mißgedeutet.
Denn für einen Außenstehenden ist zunächst nur erkennbar, daß der Medizinmann mit einer alten und einer jungen Frau zusammenlebt. Es fällt ja nicht auf, daß die junge Frau für den Medizinmann sexuell tabu ist.
Fragt sich bloß, woher sie schwanger wurde. Doch dafür gibt es die einfachste Antwort der Welt. Der jungen Frau ist es freigestellt, sich mit jungen Männern zu treffen. Da ihre Ehe zu der weit älteren Frau keineswegs sexuell bestimmt ist, gibt es auch keinerlei Eifersucht. Die Kinder der jungen Frau werden jedoch der Frau-Frau-Ehe zugesprochen, so daß das Kind keinen Vater kennt.
Ehe – Himmel oder Hölle auf Erden
Die Ehe ist der Verrat der Liebe: der Mann begeht sie aus Langeweile, die Frau aus Neugierde und letztlich werden beide enttäuscht.
Oscar Wilde
Doppelmoral gibt es in praktisch allen Gesellschaften. Sie ist universal. In Mexiko, von dem die Spanier behaupten, sie hätten es durch das Schwert in der Rechten und ihren Schwanz in der Linken erobert, bin ich erstmals mit dem sogenannten Flitterwochensyndrom konfrontiert worden. Jose, mein Schützling und Schuhputzer in Acapulco, hatte eigentlich allen Grund zur Freude. Er hatte eben geheiratet, und zwar ein Mädchen seiner Wahl, Maria. Nun hatte er seine Flitterwochen gehabt und war wieder zurück zum Schuheputzen. Dabei sah er aber gar nicht glücklich aus, zumindest nicht so wie ein Frischvermählter nach den Flitterwochen. Bald war er bereit, mir den Grund seiner Traurigkeit zu beichten. Noch hatte er niemandem davon erzählt, weil er es für eine Schande hielt und von seinen Freunden nicht verspottet werden wollte: Die Entjungferung von Maria klappte ja noch ganz
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