FreeBook Sex-mal um den ganzen Globus - Ueber das Liebesleben der Voelker Ein Ethno-Bericht
Die Begleiter des Bräutigams sollten mit ihrer Travestie-Show die Geister verwirren, um die Braut vor ihnen zu schützen. Die richtige Braut erschien erst im letzten Moment vor der Trauung, zu einem Zeitpunkt, wo man glaubte, die Geister genug genarrt zu haben.
Bei den Bhil in Indien erscheint die Braut in Männerkleidung, während der Bräutigam zur noch größeren Verwirrung der Dämonen Frauenschmuck trägt. Das sieht ein wenig nach der Hochzeit eines Transvestitenpärchens aus, doch malerisch ist es allemal.
Übrigens, diese Maßnahme ist nicht einmalig, sondern war auch im griechischen Sparta bekannt. Ob allerdings Alexander der Große die Sitte bis nach Indien verbreitet hatte, ist zu bezweifeln. Es wird wohl vielmehr eine Laune der Geschichte gewesen sein, die ähnliche Zeremonien auf der jeweils anderen Seite der Weltkugel entstehen ließ.
Um sich dem Fluch, der Frauen anhaftet, zu entziehen, begleiten fast auf der ganzen Welt reinigende Bäder die Hochzeitsvorbereitungen der Braut. Dabei spielt das Wasser – auch als Symbol der Fruchtbarkeit – eine entscheidende Rolle. Ebenso das Bewerten des Hochzeitspaares mit Früchten, Reis und Blumen. Kein Wunder also, daß der von der Braut blindlings in die Menge der Jungfern geworfene Blumenstrauß auf eine baldige, fruchtbare Zeit für die Fängerin hindeuten soll. Der Tanz als universaler Bestandteil von Hochzeitsfeiern kann allerdings nicht als nur hochzeitstypisch angesehen werden. Zu viele andere Bedeutungen kommen dem Tanze zu. Allerdings sind Regentänze, Ahnentänze und Kriegstänze nie geschlechtlich gemischt. Insofern lassen sich die Ursprünge von Partnertänzen durchaus auf Hochzeitsriten zurückführen. Ähnlich verhält es sich mit den anzüglichen oder gar erotischen Witzen. Während im Mittelalter Scherze unterhalb der Gürtellinie verpönt waren, waren die Hochzeitsfeierlichkeiten oftmals bestimmt durch anzügliche, obszöne, jedenfalls eindeutig sexuell gefärbte Bemerkungen.
Ein selten angewandtes, jedoch erwähnenswertes mittelalterliches Recht ist das „ius primae noctis“, „das Recht der ersten Nacht“. Gemeint damit war der Anspruch des Lehnsfürsten auf die Jungfräulichkeit seiner weiblichen Vasallen. Ihm, dem Fürsten, stand es zu, die Hochzeitsnacht mit den Bräuten seines Fürstentums zu verbringen.
Interessant sind auch die Wurzeln der Brautentführung. Sie ist ein Relikt der „Raubheirat“ und deutet darauf hin, daß diese Urform der Heirat einst weit verbreitet war. Heute ist die Bedeutung der Brautentführung verändert. Sie soll dem zukünftigen Ehemann verdeutlichen, wie begehrenswert seine Frau ist.
Auch auf Polynesien bei den Tikopia geht einer traditionellen Hochzeit eine Entführung der Braut voraus, allerdings durch den Bräutigam. Nachts und klammheimlich schleicht sich der Bräutigam, begleitet von seinen männlichen Verwandten, an das Haus der Braut heran, überfällt die Braut und macht sich mit ihr auf die Socken in Richtung eigene Hütte. Auf diese Entführung ist aber die Familie der Braut schon vorbereitet. Es kommt zu einem Scheinkampf in den Dorfstraßen. Die Braut wehrt sich wie besessen, doch auch das ist nur Schein und gehört zur Sitte. Der Sieger ist der Bräutigam. Das steht von vornherein fest. Nur das Temperament der Vertreter der Braut entscheidet darüber, wann es zum vermeintlichen Sieg durch den Bräutigam kommt.
Seltsam genug, daß die Turn in Tansania ihre zehnjährigen Mädchen beschneiden. Doch sie gehen noch weiter. Just im Anschluß an das Verheilen der Wunden rund um die Klitoris steht den Kindfrauen die Hochzeit ins Haus. Allerdings sind die Mädchen der Turn etwas früher reif als unsere. Und diese Reife wird sogar überprüft. Die Prüfung vorzunehmen ist Aufgabe der zukünftigen Schwägerin, also der Schwester des Bräutigams.
Bei einem Teil des Umtriebs zwischen Braut und Schwägerin muß die Braut zeigen, was sie kann, und mit dem Fuß ihrer zukünftigen Schwägerin masturbieren. Das Ganze ist allerdings weniger als Beweis für die Liebestollheit der jungen Braut zu werten, sondern eine Dehnübung zur Vorbereitung für den ersten Koitus in der Hochzeitsnacht. Die Liebestollheit ist ja dem Mädchen schon vorher durch die Beschneidung ausgetrieben worden. Was gefragt ist, ist ein ruhiges Hinhalten können. Der Schwägerin obliegt es in Lobeshymnen den Penis des Bräutigams, also ihres Bruders, hochzupreisen. Auf dem Höhepunkt der Aktivitäten zwischen Braut und Schwägerin
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