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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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über ihn lustig machte oder das ernst meinte, aber so oder so machten ihn die Worte zornig.
    »Schweig!«, sagte er scharf.
    »Aber du –«
    »Lif!« Urd sprach nicht einmal laut, doch in ihrer Stimme war etwas, das den Jungen augenblicklich zum Verstummen brachte. »Steig auf den Wagen, und gib auf deine Schwester acht, sofort!«
    Lif fuhr auf dem Absatz herum und war verschwunden wie weggezaubert. Inzwischen konnten sie beide erkennen, dass es mehr als zwei Dutzend Reiter waren, die sich ihnen in scharfem Tempo näherten, und kurz darauf auch, dass sie eindeutig nicht zu den Männern gehörten, die sie auf dem Hof angegriffen hatten. Aber die Erleichterung, die er bei dieser Erkenntnis verspüren sollte, kam nicht.
    Und wenn, dann hätte sie allerhöchstens bis zu dem Moment angehalten, in dem die Reiter nahe genug heran waren, um ihre Gesichter zu erkennen.
    Auch sie waren bewaffnet, doch sie trugen keine schimmernden Rüstungen und hörnergeschmückte Helme, sondern ein Sammelsurium zum Teil abenteuerlicher Waffen, Helme und Kettenhemden, und der Ausdruck auf ihren Gesichtern verhieß nichts Gutes. Einen halben Steinwurf entfernt teilte sich die Gruppe, und die Reiter bildeten einen Kreis, der sich langsam um sie herum zusammenzog.
    Einer der Männer – es war weder der größte noch der am wildesten aussehende, trotz seines struppigen Barts, aber er trug ein beeindruckendes Schwert, das in den Händen eines geübten Kriegers zu einer gefährlichen Waffe werden konnte – stieg aus dem Sattel und kam mit energischen Schritten näher, blieb aber in gebührendem Abstand stehen und maß zuerst ihn und dann Urd mit Blicken, aus denen sich ablesen ließ, dass sie beide ihm aus ganz unterschiedlichen Gründen missfielen.
    »Wer seid ihr?«, fragte der Mann schließlich, ohne sich mit etwas so Überflüssigem wie einer Begrüßung aufgehalten zu haben.
    »Mein Name ist Urd«, sagte Urd, bevor er antworten konnte. »Und das ist meine Familie. Wir sind friedliche Reisende.«
    »Und ihr gehört zu einem Volk, in dem die Weiber das Sagen haben und die Männer zu schweigen?«, vermutete der Bärtige.
    »Steig wieder auf, Bjorn«, sagte einer der anderen Reiter, der eine schartige Axt quer vor sich im Sattel liegen hatte. »Das sind nicht die, die wir suchen. Wir vergeuden nur Zeit.«
    Bjorn brachte ihn mit einer ärgerlichen Geste zum Schweigen. Sein Blick – der Blick ebenso kluger wie wacher Augen, denen nicht die winzigste Kleinigkeit entging – wirkte leicht verstimmt.
    »Und du?«, fragte er mit einem leicht verächtlichen Heben des Kinns. »Hast du deine Zunge verschluckt, ein Schweigegelöbnis abgelegt, oder wartest du auf die Erlaubnis deines Weibes, sprechen zu dürfen?«
    »Sie ist nicht mein Weib«, sagte er.
    »Sieh an, du kannst also doch sprechen«, sagte Bjorn. »Verrätst du mir auch, wer du bist?«
    »Er ist unser Freund«, erklärte Lif von der Höhe des Wagens herab. »Und du solltest ihn besser nicht reizen, wenn dir dein Leben lieb ist.«
    »Weil er mich sonst mit dem Hammer da erschlägt?«, vermutete Bjorn. Er verzog amüsiert die Lippen und zwang sich sogar zu einem Lachen, aber der Blick, mit dem er ihn – und vor allem den Hammer – maß, wurde nur noch misstrauischer.
    »Ganz genau das wird er tun«, antwortete Lif. »Und –«
    »Sei still!«, unterbrach ihn Urd. An Bjorn gewandt fuhr sie fort: »Bitte verzeih meinem Sohn. Er ist ein vorlautes Kind.«
    »Sind sie das nicht alle?«, fragte Bjorn, diesmal eher amüsiert als zornig. »Ihr seid also Reisende. Woher kommt ihr?« Wieder ging sein Blick zu dem Hammer.
    »Dorther.« Er deutete mit der freien Hand über die Schulter zurück. Der Schmerz in seinem Arm ließ ihn zusammenzucken, aber er bemühte sich, sich nichts anmerken zu lassen.
    Bjorn nickte gewichtig, als hätte er gerade etwas ungemein Interessantes erfahren. »Dorther«, wiederholte er. »Und ich nehme an, wenn ich dich jetzt frage, wohin ihr unterwegs seid, dann wirst du in die andere Richtung deuten und sagen: Dahin?« Er lächelte. Ihre Blicke lieferten sich ein stummes Duell, bei dem es keinen Sieger gab.
    »Bjorn!«, sagte der Kerl mit der Axt noch einmal und noch ungeduldiger. Diesmal erntete er zum Dank einen zornigen Blick des Bärtigen.
    »Ich fürchte allerdings, mein ungeduldiger Freund hat recht«, sagte er dann, nun wieder direkt an Urd gewandt. »Wir sind ein wenig in Eile. Wenn ihr aus dem Süden kommt, dann habt ihr vielleicht diejenigen gesehen, nach

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