Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
denen wir suchen. Es sind sechs oder sieben, und sie sind gekleidet wie Krieger.« Er wies mit einer ebenso beiläufig wie schlecht gespielten Handbewegung auf die beiden Pferde. »Und sie sollen Tiere wie diese reiten.«
    »Dann haben sie einen guten Geschmack.«
    »Genau wie du«, erwiderte Bjorn. Er tat so, als fielen ihm die beiden riesigen weißen Schlachtrösser und ihr prachtvollesZaum- und Sattelzeug erst jetzt richtig auf »Aber sehr viel scheinst du mir nicht von Pferden zu verstehen, mein schweigsamer Freund.«
    »Wieso?«
    »Niemand, der auch nur einen Deut davon versteht, käme auf die Idee, zwei so prachtvolle Kriegspferde vor einen Karren zu spannen.«
    Plötzlich wurde es sehr still. Selbst das halblaute Schnauben und Hufescharren der Pferde schien für einen Moment innezuhalten. Der Bursche mit der Axt schwang sich aus dem Sattel, dann stiegen nach und nach auch die meisten anderen von ihren Pferden, und ausnahmslos alle legten die Hände auf ihre Waffen oder zogen sie sogar.
    Urd trat unauffällig dichter an ihn heran. »Der Bursche da hinten«, flüsterte sie, fast ohne dass ihre Lippen sich bewegten. »Der mit dem zerrissenen Mantel. Siehst du ihn?«
    Er deutete ein Nicken an.
    »Das ist der, mit dem Lasse gesprochen hat«, flüsterte Urd. »Der uns von dem angeblichen Pass erzählt hat.«
    »Woher habt ihr diese Tiere?«, fragte Bjorn.
    »Und warum willst du das wissen?«
    Bevor er antwortete, hob Bjorn die Hand und gab einem der wenigen im Sattel gebliebenen Männer einen Wink, der daraufhin sein Pferd wendete und in scharfem Tempo davongaloppierte. Allerdings nicht sehr weit.
    Erst jetzt fiel ihm auf, dass eine zweite, kleinere Gruppe von Reitern in einiger Entfernung zurückgeblieben war. Die Situation gefiel ihm immer weniger.
    »Sagen wir, diese Tiere erinnern mich an etwas«, antwortete Bjorn. Jetzt klang seine Stimme eindeutig lauernd. »Ihr habt nicht zufällig ein halbes Dutzend Männer gesehen, die auf ganz ähnlichen Tieren geritten sind?«
    »Auf Zugpferden?«, erwiderte er kühl. Bjorns Ton gefiel ihm nicht. Die ganze Situation gefiel ihm nicht, und sie tat es mit jedem Moment weniger.
    Vorsichtig ergriff er den Hammer fester und verlagerte unmerklich sein Gewicht, um einen besseren Stand zu haben. Nur einen halben Atemzug später wurde ihm klar, dass er Bjorn unterschätzt hatte. Ihm war weder das eine noch das andere entgangen.
    Dennoch zwang der bärtige Krieger sich zu einem Lächeln, das seine Augen allerdings ausließ. »Es gibt keinen Grund, uns zu streiten, mein Freund«, sagte er. »Wir haben jemanden bei uns, der dieses kleine Missverständnis sicher rasch aufklären wird.«
    Der Reiter kam zurück, begleitet von einer dunkelhaarigen, verhärmten Frau, die sich nur mit sichtlicher Mühe im Sattel eines struppigen Ponys hielt. Ihr Blick war beinahe leer, allerdings nur so lange, bis sie die beiden Pferde sah.
    »Das sind sie!«, zischte sie hasserfüllt. Noch mehr Waffen wurden gezogen, und die Stimmung begann fühlbar und auf bedrohliche Weise umzuschlagen.
    Wieder war es Bjorn, der mit einer Handbewegung für Ruhe sorgte. »Diese drei?«, fragte er, indem er nacheinander auf ihn, Urd und Lif wies.
    Die Frau riss ihren Blick mit sichtbarer Mühe von den Pferden los und sah ihn an. Ihre Augen waren jetzt nicht mehr leer, sondern von blankem Hass erfüllt. Sie sah ihn gar nicht wirklich, begriff er. Sie suchte jemanden, dem sie die Schuld an etwas geben konnte, das ihr angetan worden war.
    Dann jedoch schüttelte sie abgehackt den Kopf.
    »Die habe ich nie gesehen«, sagte sie. »Aber die Pferde gehören denen, die uns überfallen haben.«
    »Dann haben wir ein Problem«, sagte Bjorn. »Seht ihr, diese gute Frau hat bisher ein friedliches und den Göttern gefälliges Leben geführt. Sie und ihre Familie haben Vieh gezüchtet und ihre Felder bestellt.«
    »Auf einem Hof, eine Tagesreise von hier«, vermutete er.
    Bjorns Augen wurden noch schmaler. »Woher weißt du das?«
    »Weil wir da waren«, antwortete Urd an seiner Stelle. »Er wurde niedergebrannt.«
    »Und ihr Mann und ihre Kinder wurden überwältigt und verschleppt«, bestätigte Bjorn. Seine Hand spielte mit dem Schwertgriff, aber noch zog er die Waffe nicht. »Nur sie konnte entkommen und sich zu uns retten. Sie sagt, es wären sieben Männer gewesen. Bewaffnete Riesen, die Pferde wie die da geritten haben.«
    »Nicht wie diese da«, sagte die alte Frau. »Es waren genau diese. Ich erkenne sie wieder.«
    »Das ist

Weitere Kostenlose Bücher