freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman
hämmernden Herzschlag mehr.
Auch hinter ihm wurde gekämpft. Schreie gellten, und er hörte das helle Klirren, mit dem Waffen aufeinanderschlugen, aber auch den viel schrecklicheren, dumpfen Laut, mit dem Stahl auf Fleisch und Knochen traf und beides zerschmetterte. Sie waren zu sechst gegen zwei, aber er wusste, dass die anderen keine Chance gegen die gepanzerten Riesen hatten. Wenn erjetzt zuließ, dass ihn die Kräfte verließen, dann waren sie alle tot.
Mit purer Willenskraft drängte er den Schmerz zurück, drehte sich um und sah genau das, was er erwartet hatte. Nur dass es schlimmer war.
Einer der drei Männer lag bereits reglos im Schnee, und auch Arnulf krümmte sich genau in diesem Moment, von der Schwertklinge eines Riesen in den Unterleib getroffen. Der andere Arm des gepanzerten Giganten fegte gleichzeitig nicht nur Sverigs Axt aus der Luft, sondern traf den Krieger auch mit solcher Wucht vor die Brust, dass er zurück- und gefährlich nahe auf den Abgrund zustolperte. Nur ein Stück neben ihnen lieferten sich Bjorn und die beiden Verbleibenden einen verzweifelten Kampf mit dem dritten Riesen, an dessen Ausgang trotz des Ungleichgewichtes kaum ein Zweifel bestand, denn obwohl das Schwert des Jarls sein Ziel immer wieder und mit erstaunlicher Präzision traf, vermochte es die Rüstung des Riesen dennoch nicht zu durchdringen. Die Klinge prallte einfach ab, und der Riese revanchierte sich mit einem Schlag seiner gepanzerten Faust, der Bjorn im Gesicht traf und ihn zu Boden schleuderte.
Thor erfasste all das mit einem einzigen Blick und traf eine instinktive Entscheidung. Der Hammer flog fast ohne sein Zutun aus seiner Hand, überschlug sich zwei- oder dreimal in der Luft und traf den Krieger neben Sverig zwischen die Schulterblätter, prallte von seinem gepanzerten Rücken ab und kehrte auf einem taumelnden Kurs zu seinem Besitzer zurück. Der Krieger wurde von der Wucht des Treffers nach vorne und in den Abgrund geschleudert. Noch während er fiel, streckte er die Hand aus, packte Sverig am Arm und riss ihn mit sich.
Thor griff nach dem Hammer, verfehlte ihn und wäre um ein Haar in den Schnee gestürzt, als er sich danach bückte. Seine Seite blutete immer noch, Wams und Mantel waren schwer von seinem eigenen Blut, und er fühlte sich mit jedem Herzschlag schwächer. Den Hammer aufzuheben und sich wieder in die Höhe zu quälen war schon beinahe mehr, als er konnte, und alser sich wieder herumdrehte, um nach dem verwundeten Angreifer hinter sich zu sehen, wurde er mit einem ganz und gar unglaublichen Anblick belohnt.
Der Krieger war nicht tot. Er musste es sein, nach dem furchtbaren Hieb gegen den Helm, den er ihm versetzt hatte, aber er war nicht nur am Leben, sondern grub mit ungelenken Fingern sein Schwert aus dem Schnee und stemmte sich taumelnd in die Höhe.
Trotz seiner Schmerzen und der immer größer werdenden Schwäche seiner Glieder hätte er ihn jetzt töten können, mit einem einzigen Hieb, aber da waren auch noch Bjorn und die beiden anderen, und so quälte er sich noch einmal herum und schleuderte seinen Hammer.
Er hatte zu schnell geworfen, zu schlecht gezielt oder war zu schwach: Der Hammer verfehlte sein Ziel um eine gute Handspanne, flog sich ununterbrochen überschlagend weiter und verschwand im Nichts, als er über die Felskante flog.
Immerhin prallte der Riese erschrocken zurück, als das schwere Werkzeug an ihm vorüberzischte, und Bjorn nutzte die winzige Chance, nach seinem Bein zu stechen. Seine Schwertspitze fand eine Lücke in den metallenen Beinschienen und fügte ihm eine heftig blutende Fleischwunde zu. Der Krieger taumelte. Mit einem einzigen Schritt war Thor hinter ihm und schlug ihm die verschränkten Fäuste in den Nacken. Selbst seine gewaltigen Körperkräfte reichten nicht aus, um den eisernen Panzer zu durchdringen, der sich unter dem weißen Fell verbarg, doch die schiere Wucht des Hiebes reichte, um den Riesen taumeln zu lassen.
Thor riss den Mann herum, rammte ihm die flache Hand ins Gesicht und erinnerte sich einen winzigen Moment zu spät daran, dass es sich hinter einer aus scharfem Metall gehämmerten Tiermaske verbarg.
Er riss sich die Finger auf, doch der Hieb reichte auch, den Krieger rücklings in den Schnee zu schleudern. Unverzüglich setzte Thor ihm nach und brach die Bewegung im allerletzten Moment und mit einer beinahe schon verzweifelten Drehungwieder ab, als der gestürzte Riese mit seinem Schwert nach ihm stocherte.
Die Bewegung
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