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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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auswendig gelernt, die du mir gezeigt hast, Papa. Es wird eine gute Nacht sein, um die Sterne zu beobachten. Kann ich dir das später zeigen?“
    „Bestimmt.“ Seine Tochter war wirklich sehr klug. Mit nur sechs Jahren konnte sie schneller addieren und subtrahieren als er, kannte sich mit der Multiplikation aus und hatte mit dem Dividieren begonnen. Er hatte begonnen, ihr die Sternbilder zu erklären, und ihre Fähigkeit, die verschiedenen Sterne auseinanderzuhalten, erstaunte ihn. Innerhalb von Minuten schien sie alles auswendig zu lernen, was sie wollte. Sie beherrschte fließend Latein und würde bald fließend Französisch sprechen. Was das Lesen betraf, so war sie ihrem älteren Bruder um Längen voraus.
    Endlich warf er einen Blick zum Haus, wo ihre Gouvernante wartete, eine schlanke Gestalt, so dicht verschleiert, dass ihr Gesicht nicht zu erkennen war, der Körper ganz in Orange und blaue Seide gewickelt. „Hat Ariella alle ihre Aufgaben für heute erledigt?“ Er sah seine Tochter an und zwinkerte. Vermutlich hatte sie an einem Tag das Pensum für eine ganze Woche erledigt.
    „Ja, Herr. Sie hat es außerordentlich gut erledigt, wie immer.“ Anahid sprach fließend Englisch, jedoch mit schwerem armenischem Akzent. Sie war die Sklavin von Ariellas Mutter gewesen. Die ganze Geschichte war sehr tragisch, abgesehen von dem Wunder, dass es seine Tochter gab. Rachel war eine Jüdin gewesen, die mit ihrem Vater ins gelobte Land gereist war. Korsaren hatten das Schiff angegriffen und jeden umgebracht, der für sie keinen Wert hatte, auch ihren Vater. Sie war in die Sklaverei verkauft worden, aber ein Prinz hatte einen Blick für ihre Schönheit gehabt und sie zu seiner Konkubine gemacht. Auch Clive war ihre Schönheit aufgefallen, als er mit ihrem Herrn, Prinz Rohar, den Preis für eine Ladung Gold aushandelte. Obwohl er wusste, dass eine solche Liaison seinen Tod bedeuten konnte, hatte er sich darauf eingelassen. Ihre Affäre war nur von kurzer Dauer gewesen, doch seine hebräische Geliebte hatte ihn tiefer berührt als all seine Mätressen davor, mit ihrer Würde und ihrer Anmut. Er hatte nicht gewusst, dass sie sein Kind erwartete.
    Anahid war es gelungen, ihm einen Brief zukommen zu lassen, sechs Monate nach Ariellas Geburt. Rachel war hingerichtet worden, als sie ein Kind mit blauen Augen bekam – das offensichtlich nicht das ihres Herrn war. Clive hatte sich darauf eingerichtet, Rohars Zitadelle anzugreifen, doch das war nicht nötig gewesen. Anahid hatte die Wärter mit seinem Gold bestochen und Ariella aus dem Harem und auch aus dem Palast geschafft. Seither lebte sie in seinem Haus. Er wusste, Anahid würde für seine Tochter sterben, und Ariellas Halbbruder Alexander hatte sie ebenso lieb gewonnen. Wenige Tage, nachdem sie die fremde Küste verlassen hatten, hatte er ihr die Freiheit geschenkt.
    Ihr Gesicht hatte er noch nie gesehen.
    „Und Alexi? Was hat er heute gemacht?“
    Er fühlte, wie Anahid lächelte. „Er hat nicht so gut gearbeitet wie Ariella, Sir. Er ist noch im Schulzimmer und versucht, seine Schreibübungen zu beenden.“
    „Gut.“ Alex war ein kluger Junge, aber er lernte nicht so hingebungsvoll wie seine Schwester. Er interessierte sich für Fechten, Reiten und natürlich für die Schiffe seines Vaters. „Erinnere ihn daran, dass wir morgen früh um sieben Uhr fechten wollten – falls er seine Lektionen beendet.“
    Anahid verneigte sich und streckte Ariella eine Hand entgegen. Das kleine Mädchen schmollte und sah den Vater an. Es war offensichtlich, dass sie nicht gehen wollte. „Papa?“
    „Geh, Kind“, begann er, als er seinen Butler an der Tür sah. Clive konnte sich nicht vorstellen, was Fitzwilliams Miene verursacht hatte, von der er immer angenommen hatte, sie wäre in Stein gemeißelt. War sein herzloser Bediensteter tatsächlich ein wenig aus der Ruhe gebracht? „Fitzwilliam?“
    „Sir.“ Schweiß trat dem Butler auf die Stirn. Der Mann schwitzte nie, selbst wenn die Luft an den heißesten Tagen im Jahr schwül und feucht war.
    „Was ist los?“ Clive trat näher zu ihm.
    „Da ist …“ Er hustete. „Da ist ein Gast, Sir, wenn Sie bitte – nach unten …“
    Clive war amüsiert. „Es scheint sich um den Sensenmann zu handeln“, sagte er. „Hat er oder sie eine Karte?“ Plötzlich erinnerte er sich an die Schönheit von dem Platz in Spanish Town. Er war beinahe sicher, dass sie gekommen war, um ihre Lust zu stillen, und in diesem Moment stellte er sich La

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