Freibeuter der Leidenschaft
mich wirklich? Wie kannst du mich lieben?“
„Nun“, sagte er lächelnd, „wenn ich die offensichtlichen Gründe wie deine Schönheit und deinen Mut einmal weglasse …“ Sein Lächeln verschwand, und seine Miene wurde ernst. „Ich bewundere dich, wie ich noch nie jemanden bewundert habe. Aber das ist es nicht allein. Als du fort warst– als du mich verlassen hattest – fühlte ich mich verloren und unvollständig.“ Er zögerte. „Ich empfand Angst.“
Amanda umarmte ihn. Sie wusste, dass dieser Mann vermutlich nie zuvor in seinem Leben Angst empfunden hatte. „Ich wollte nie einen Laden haben“, flüsterte sie, an seine Brust gelehnt. „Ich wollte dich nie verlassen, und ich will dich auch nie wieder verlassen.“
Einen Moment lang presste er sie so fest an sich, wie er nur konnte, ohne sie zu erdrücken. „Zum Glück“, flüsterte er und schob ihr Gesicht hoch. „Du hast mir einmal gesagt, du würdest nichts lieber tun, als mit mir segeln.“
Ihr Herz schlug schneller. Sie streckte die Hände aus, sodass sie sein schönes Gesicht umfassen konnte. „Es gibt nichts, was ich lieber täte.“
Er lächelte und hob sie in seine Arme. „Dann unternehmen wir eine Schiffsreise, Geliebte.“ Er trug sie zum Bett. „Ich habe dich vermisst. Und ich will dir zeigen, wie sehr.“
Er beugte sich vor und küsste sie. Amanda erwiderte den Kuss, ihr Herz drohte überzuströmen von Liebe und Glück, die Gefühle waren beinahe unerträglich. „Ich fühle mich wie Aschenputtel“, sagte sie, als er sie hinlegte.
Mit einem zärtlichen Lächeln beugte er sich über sie. „Ich bin kein Prinz.“
Sie lachte. „Clive, du bist mein Prinz – und ich glaube, das weißt du.“
Bei seinem Lächeln zeigte sich ein Grübchen, und er begann sie zu küssen, langsam und verführerisch. „Ich werde nicht das Kommando über dieses Schiff übernehmen“, murmelte er, als sie sich für einen Moment voneinander lösten, um Atem zu holen.
Amanda konnte sich denken, was das bedeutete – zehn Tage in seiner Kajüte, in seinem Bett. Sie konnte es kaum erwarten. „Damit bin ich sehr einverstanden. Aber, Liebster, möchtest du Zuschauer?“
Er lächelte sie an. „Eigentlich möchte ich dir etwas geben, und dabei stören mich keine Zuschauer.“ Er setzte sich auf, griff in die Hosentasche. Dann hielt er einen Ring mit einem großen Diamanten hoch.
Amanda stockte der Atem.
„Darf ich?“, fragte er.
„Wann hast du ihn gekauft?“ Aber sie hielt ihm ihre Hand hin, überrascht und voller Staunen.
„Hm.“ Er schob ihr den Ring auf den Finger. „Als ich dies hier einkaufte, bist du vermutlich gerade an Bord gegangen.“
Ihr Lächeln verschwand, und sie sahen einander in die Augen. „Es tut mir so leid“, sagte sie.
„Ich hätte dir sagen sollen, dass ich dich liebe, als wir miteinander im Bett lagen.“
Sie berührte seine Wange. Er wandte den Kopf und küsste ihre Hand, dann lächelte er, und ein vertrauter Glanz erschien in seinen Augen. „Wie sehr sehnst du dich nach einer großen Hochzeit?“
Sie zögerte. „Über eine Hochzeit, in welcher Form auch immer, habe ich noch gar nicht nachgedacht.“
Er beugte sich vor, küsste sie eine Weile, dann flüsterte er: „Könnte ich dich dazu überreden, dich von Mac mit mir trauen zu lassen?“
Sie setzte sich kerzengerade hin. „Ja.“
„Das war leicht“, sagte er, offenbar zufrieden. „Aber ich hatte gehofft, dir zeigen zu können, wie gut ich darin bin, jemanden zu überreden.“
„Das kannst du tun, nachdem wir verheiratet sind“, flüsterte sie und schüttelte ungläubig den Kopf. „Meinst du – jetzt gleich?“
Er stand auf und hielt ihr seine Hand hin. „Ja, das meine ich.“
Sie zog den Ring vom Finger, reichte ihn ihm und nahm dann seine Hand, während sie sich in die Augen sahen. Lächelnd führte er sie aus der Kajüte und blieb nur kurz stehen, um seine Bibel vom Schreibtisch zu nehmen. „Mac, du musst eine Trauung vollziehen. Lass Clark ans Ruder.“
Mac grinste. „Aye, Sir!“ Er sprang aufs Hauptdeck. „Sir, ist es erlaubt, die Mannschaft zusammenzurufen?“
Clive zuckte die Achseln. „Ich bin nicht der Kapitän. Mach, was du willst.“
Mac drehte sich um und nickte Clark zu. Amanda sah Clive an, der ihr die Hand drückte, als sie Schritte hörten und die Matrosen herbeiliefen. Der Moment schien eine Ewigkeit zu währen, und sie erkannte, dass ihre Träume wahr geworden waren. Sie war eine Dame, und Clives Herz gehörte
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