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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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zerstört, was sie miteinander verbunden hatte?
    Die Segel wurden in rascher Folge eingeholt. „Sie sollten besser irgendwo unten warten“, fuhr Mac sie an. „Gebt dem Schoner ein Zeichen. Wenn ihr sicher seid, dass es der Kapitän ist, erlauben wir ihm, an Bord zu kommen.“ Er warf ihr einen finsteren Blick zu und ging zurück zum Achterdeck.
    Schwer atmend und zitternd wie Espenlaub eilte Amanda zurück in die Kapitänskajüte. Ihre Röcke raschelten. Sie schlug die Tür zu und erwog, sie zu verriegeln, aber was würde das nützen? Clive war gekommen, um sein Schiff zu holen, und sie hatte nicht die Absicht, ihm aus dem Wege zu gehen oder sich seinem Zorn zu entziehen. Als ihr der Schweiß über den Körper zu laufen begann, wurde ihr klar, dass sie sich weder verteidigen noch irgendetwas erklären wollte. Sie wollte nur in seine Arme und alles zurücknehmen, was geschehen war.
    Aber sie war so weit gekommen. Sie musste entschlossen bleiben. Sie konnte nicht seine Geliebte werden, und sie konnte ihn nicht heiraten, nur damit er sich ehrenwert verhielt. Dann begann sie zu lachen. Jetzt würde er nicht an seine Ehre denken! Er würde daran denken, sie zu bestrafen und sich sein Schiff zurückzuholen!
    Sie hörte die Segel gegen die Masten schlagen und die Wellen, die gegen den Bug klatschten. Die Fregatte machte nur noch wenige Knoten. Sie musste dem heraufziehenden Sturm entgegentreten und irgendwie ihre Beziehung wieder reparieren. Außer es würde ein Wirbelsturm kommen.
    Ein Wirbelsturm würde alles vernichten, was sich ihm in den Weg stellte. Ich werde nie aufhören, ihn zu lieben, dachte sie. Was immer jetzt auch geschehen mag.
    Haken klapperten, sie hörte, wie Metall auf Holz stieß.
    Amanda biss sich fest auf die Lippen, ihre Unterkleidung war durchnässt vom Schweiß. Sie wischte sich über das Gesicht. Sie musste ihre Freundschaft retten, ganz egal, wie zornig er auch sein würde, wie lange es auch dauern mochte.
    Sie hörte, wie ein Ruderboot an den Rumpf stieß und wie die Männer dann eine Leiter hinunterließen.
    Amanda lief zum Bullauge, um es aufzudrücken. Sie brauchte mehr Luft. Aber es stand schon offen.
    Die Kabinentür wurde aufgestoßen.
    Sie stieß einen Schrei aus, als Clive im Türrahmen stand.
    Seine Miene war angespannt, eine Maske des Zorns, trotzdem wirkte er völlig beherrscht. Er stand da mit gespreizten Beinen, aber das Deck schwankte nicht. Amanda atmete schwer. Sie wollte ihm sagen, dass es ihr leid tat, nur brachte sie kein Wort heraus.
    Er zeigte mit dem Finger auf sie, und seine Augen blitzten. „Ich habe dir zwei Dinge zu sagen, Madam.“
    Sie nickte, und ihr Herz schlug wie rasend. Jetzt hasste er sie.
    „Du kommst mit mir nach Hause. Und wir heiraten.“
    Und mit einem letzten Blick auf sie stürmte er hinaus.

22. Kapitel
    Erschrocken lief Amanda ihm nach. Er wollte sie noch immer heiraten? Sie hätte wissen müssen, dass sein Ehrgefühl stärker war als sein Zorn über ihren Verrat.
    Er erreichte das Achterdeck und verlangte: „Gebt mir eine Flasche Whiskey.“
    Ein Offizier sprang herbei, um den Befehl auszuführen.
    Auf dem Hauptdeck blieb Amanda zögernd unter ihm stehen. Er fuhr herum. „Dies ist nicht der richtige Zeitpunkt.“
    Sie holte tief Luft und blieb stehen. Sie musste es erklären, wenn sie konnte. Dass er so böse mit ihr war, konnte sie nicht ertragen. Und was sollte sie mit seiner Erklärung anfangen, sie würden heiraten? Die entsetzliche Wahrheit lautete, dass sie sich nicht gegen ihn wehren wollte, weder jetzt noch sonst irgendwann. Sie konnte ohnehin nicht gewinnen, wenn sein Entschluss feststand.
    Und jetzt stand sein Entschluss offensichtlich fest.
    „Sir!“ MacIver war blass.
    Clive lächelte ihn kühl an. „Erklären Sie mir, wie Sie an Miss Carres Spielchen beteiligt waren.“
    „Es gab einen Brief mit Ihren Befehlen, Sir. Er ist in meiner Kabine. Ihre Unterschrift stand darauf. Ich gehe ihn holen“, sagte MacIver angespannt.
    Einen Moment lang starrte Clive ihn nur an. Seine Miene war unnachgiebig. Hinter all dem Zorn, das erkannte sie jetzt, war er verletzt. Amanda nahm all ihren Mut zusammen und stammelte: „Ich habe deine Befehle und die Unterschrift gefälscht.“
    Er sah sie so scharf an, dass sie entschied, sich getäuscht zu haben. Sie hatte ihn nicht verletzt – er war wütend und verachtete sie. „Wie gerissen.“ Er wandte sich an Mac. „Sie bringen nach Ihrer Wache den Befehl zu mir.“
    Der Offizier kam, in den Händen

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