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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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eine Flasche Whiskey und ein Glas. Clive nahm die Flasche, ohne auf das Glas zu achten, legte den Kopf zurück und nahm einen langen Zug. Amanda erschauerte und ertappte sich dabei, dass sie die Arme um ihren Körper schlang. Sie sollte sich fürchten vor einem solchen Mann in so einer Verfassung. Wenn er sie jetzt hasste – und sie glaubte, dass er das tat –, wie um alles in der Welt konnte er dann an eine Heirat auch nur denken?
    Weil, dachte sie traurig, er edel und gut ist.
    Er trank noch einmal. Endlich sah sie, wie ein Teil der Spannung in seinen Schultern und seinem Rücken nachließ. Dann drehte er sich langsam herum und sah sie an. Seine finstere Miene wirkte gar nicht so angespannt, so beherrscht und auch nicht so feindselig. Mit einer Kopfbewegung deutete er auf seine Kabine.
    Und Amanda sah den Schmerz in seinen Augen.
    Sein Zorn war nur Fassade. Sie hasste, was sie getan hatte, aber sie musste ihn doch verlassen, oder? Eilig drehte sie sich um und ging über das Deck, während ihr Herz wie rasend schlug und sie die Schultern gestrafft hielt, um wenigstens ein bisschen Haltung zu bewahren, die sie umgab wie ein wärmender Umhang. Sie hörte, wie er geschickt wie eine Katze hinter ihr landete und ihr folgte. Ohne sich umzusehen betrat sie seine Kabine, ging zum Bett und stellte sich mit dem Rücken zum Fußende, obwohl sie keinen Angriff aus dem Hinterhalt erwartete. Sein Angriff würde brutal und direkt erfolgen. Daran zweifelte sie keinen Augenblick.
    In der Mitte des Raumes blieb er stehen und stand da wie auf einem rollenden Deck. Die Tür war aus den Angeln gerissen und lag auf dem Boden, der Durchgang war frei.
    „Du hast mich verlassen“, stieß er hervor, den Blick unverwandt auf sie gerichtet.
    Sie holte tief Luft. „Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich mir dein Schiff ausgeliehen habe …“
    „Du hast mich verlassen nach unserer Nacht.“
    Sie versuchte, nicht daran zu denken, wie es in seinen Armen gewesen war, als er sie ebenso sehr zu lieben schien wie sie ihn. „An jenem Morgen sagte ich dir, was ich vorhatte. Die Zeit, die wir miteinander verbrachten, änderte nichts daran.“ Sie sah, wie er zusammenzuckte. „Es war wunderschön, aber ich meinte, was ich sagte, als ich dir schrieb, ich müsse nach Hause zurückkehren. Natürlich bist du zornig. Und ich weiß, ich habe einen feigen Weg gewählt, und ich hätte Mac nicht …“
    „Das Schiff ist mir egal!“, rief er zu ihrer Verblüffung. „Ich bin froh, dass du meine Fregatte genommen hast – so warst du zumindest geschützt vor Räubern. Verdammt! Ich habe das Bett mit dir geteilt, und du hast mich verlassen!“
    Sie schlang die Arme fester um ihren Körper und versuchte, seine Worte nicht an sich heranzulassen. „Ich wusste, du würdest mich heiraten wollen, Clive, nur aus den falschen Gründen. Wie sollte ich das annehmen? Die Nacht, die wir gemeinsam verbrachten, bestärkte mich nur in dem Wunsch zu gehen.“
    „Aus den falschen Gründen? Unsere Leidenschaft verstärkte deinen Wunsch zu gehen?“
    „Du hast mich missverstanden!“, rief sie. „Ich will dir nicht wehtun. Aber du hast mich ruiniert, also hast du beschlossen, mich zu heiraten. Ehrgefühl ist kein richtiger Grund, jedenfalls nicht für mich.“
    Er trat näher, sein Blick wurde durchdringend. „Kennst du überhaupt meine Gründe, Amanda?“
    „Ja, das tue ich.“ Irgendwie brachte sie es fertig, den Kopf zu heben, doch sie spürte, wie ihr die Tränen über das Gesicht rannen. „Du bist der ehrbarste Mann, den ich je getroffen habe. Mein Brief hat vielleicht nicht genug über meine tiefen Gefühle ausgesagt, aber nach allem, was du getan hast, was deine Familie getan hat, weißt du gewiss, dass es schwer für mich war, dich zu verlassen.“
    „Deine tiefen Gefühle“, sagte er. Seine Nasenflügel bebten, seine Augen leuchteten. „Spielst du damit auf die Freundschaft an, die du aufrechterhalten willst – und deine Zuneigung zu mir?“ Seine Stimme klang kalt und sarkastisch, als er einen weiteren Schritt auf sie zu machte.
    Jetzt stand er vor ihr. Sie wollte einen Schritt zurückweichen, weg von ihm, aber sie blieb stehen. „Ich glaubte nicht, dass du unsere Freundschaft fortsetzen wolltest. Aber es ist so wichtig für mich. Ich flehe dich an, mir zu verzeihen, damit wir enge Freunde bleiben können.“
    „Ich will nicht dein Freund sein“, sagte er schroff. „Und verdammt, erzähl mir nicht, du hast dich gefühlt wie eine Freundin, als du

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